(unbez. Werbung weil Verlinkung)
3KW Januar 2018-Schlimme Ungeduld und viele Geschenke
Ich habe in der letzten Woche so viele schöne Dinge gemacht und erlebt. Es war fast so als würde der Urlaub weiter gehen und ich hätte täglich ein Geschenk bekommen.
*Jeden Morgen mein Yoga-Programm auf meiner Matt plus Kopfstandvariationen mit dem Hocker. Sehr komfortabel nach den zwei Wochen Yoga auf dem dünnen Tuch. Zusätzlich war ich am Montag noch beim Yoga-Unterricht und habe die Gruppe am Donnerstag unterrichtet. Also wieder ein ausgiebiges Yoga-Programm. Freude darüber.
*Ich war bei der Thaimassage, diesmal war das Gesicht dran – sehr toll. Habe an einem anderen Tag nach der Arbeit einen zur-Erinnerung-an-Marokko-Kaffee getrunken. Aus dem mitgebrachten Glas – denn ich konnte natürlich nicht gänzlich dem Kaufrausch widerstehen der mich überfallen hatte.
*Ich habe bei einer Freundin viel Kinderkleidung und Spielsachen abgeholt, die sie netterweise in ihrem Bekanntenkreis gesammelt hatte (Hier nochmals vielen Dank dafür!). Alle Sachen in richtig gutem Zustand und weil mein Auto bis oben hin vollgepackt war, habe ich es anschließend gleich zu der Familie gefahren für die es bestimmt war. Und da war die Überraschung und auch die Freude sehr groß denn ich hatte mich nicht ankündigen können, da wir keine gemeinsame Sprache sprechen. Wir hatten dann viel Spaß dabei, für die Kinder die passenden Sachen auszusuchen und die Kinder haben gleich angefangen die Spiele untereinander zu verteilen. Memory haben wir dann gemeinsam gespielt – selbstverständlich hatte ich keine Chance. Ich durfte das jüngste Familienmitglied (22 Wochen alt) füttern, dabei ist sie eingeschlafen und ich durfte sie auch noch ins Bett bringen. Ach je, da ging mir das Herz auf. So schlimm zauberhaft war das. Und so geht es mir mit allen Kindern der Familie, ich sehe sie an und bin immer gleich verliebt in jedes einzelne. Ich wünschte ich würde es schaffen sie öfter zu besuchen.
*Ich hab Wirsing gekocht, ist ja Winter, da muss dann auch mal Kohl her.
2KW Januar 2018 – Letzte Urlaubstage und schöne Verabredungen
Der Körper sitzt seit Freitag wieder in Kassel am Küchentisch, aber der Rest ist noch irgendwo unterwegs … Es dauert, wie immer, ein paar Tage, bis ich so ganz ankomme. Der letzte Urlaubstag sollte nur gefüllt sein mit “noch ein letztes Mal dies und ein letztes Mal das”. Kein Spiegel- oder irgendetwas anderes Kauf. Fast hätte es geklappt.
Mittwoch, 10. Januar 2018, Große Storchenfreude
Aus dem knisternden Bett gesprungen, Yoga geturnt, kurzes Frühstück. Losgelaufen in Richtung eines Palastes, die sind ja hier fast in jeder Richtung zu finden. Dazu musste/wollte ich den Weg durch die Souks nehmen. Und da bin ich dann sehr verzweifelt. An mir und an all den hübschen Dingen. Plötzlich wollte ich alles haben, konnte alles gebrauchen und sicherlich auch ohne vieles nicht leben. Was war denn nur los mit mir? Ich kenne mich ja und weiß das das “Wir müssen sparen für schlimme Zeiten” Kriegs- und Nachkriegsgen meiner Eltern sich bei mir eher in das “Ich will alles haben” Wirtschaftswundergen verwandelt hat. So schlimm wie gestern war es aber schon lange nicht mehr. Ich brauche nun wirklich kein Gardinendings. Aber es blinkert so schön.
Im Maison du Caftan Marocain gibt es nicht nur Kaftane, sondern auch wunderschöne Bett- und Tischwäsche und Kissenbezüge. An den Wänden im Eingangsbereich hängen Fotos von Menschen, die sich dort eingekleidet haben wie z.B. Gloria Gaynor, Mick Jagger und Charles Aznavour.
Dienstag, 9. Januar 2018, Ein Garten und zwei Ausstellungen
Mein tolles Marrakesch Riad Dar Sara hat mich den Taxifahrerzwischenfall sofort vergessen lassen. Schon der Innenhof, in den ich geführt und in dem mir dann ein Tee serviert wurde, war wunderschön und hat nach irgendetwas Leckerem geduftet.
Meine Tasche wurde auf mein Zimmer getragen, in dem schon die Heizung an war. Die Heizung! Hier kommt ein kleiner Nachtrag. Es war schön in Essaouira, trotz Magen- und Kopfschmerzen und Schnupfen und auch trotz der letzten Tage Regenwetter. Aber das Kaminfeuer hat nicht immer ausgereicht um mich aufzuwärmen und die Wärmflasche auch nicht. Deshalb ist die Freude über ein warmes Zimmer so groß. Und dann erst das Bett (da lagen doch tatsächlich Rosenblätter drauf) und die toll knisternde Bettwäsche und die hübschen Gardinen und die Badewanne mit dem knallheißen Wasser. Das Wasser war so heiß, da musste ich später für die Wärmflasche noch nicht Mal den klitzekleinen Tauchsieder bemühen. Luxus und Bequemlichkeit muss ich nicht immer haben, aber sie sind manchmal eine sehr große Freude.
Die Reisefreundin und auch Marokkoliebhaberin A. aus A. behauptet ja, in den Betten der Marrakech Riads am besten in ihrem ganzen Leben geschlafen zu haben. Und ich habe dann auch tatsächlich sehr gut und ausdauernd geschlafen. Aufgewacht bin ich dann leider mit etwas trübem Gemüt. Das passiert mir gerade immer mal, schade. Aber nicht zu ändern. Heute hat ignorieren geholfen. Zum ersten Mal seit 5 Tagen wieder Yoga geturnt und anschließend noch mal kurz ins Bett gelegt zum Tee trinken. Duschen, Haare trocknen, Frühstück. Das Frühstück lasse ich aber in den nächsten Tagen wieder ausfallen, es bekommt meinem Magen immer noch nicht. Zum Jardin Majorelle ( und hier noch ein schöner Artikel über den Obergärtner aus der FAZ) und das Yves Saint Laurent Museum wollte ich gerne. Ich habe ein wenig rumfragen müssen, habe aber dann den Weg gut finden können. Er führte an einem Bioladen vorbei. Da gab es hauptsächlich Getreide.
Fussball. Echt jetzt?
Fußball also. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Fußball und ich wir sind wirklich keine großen Freundinnen. Ich finde Fußball hauptsächlich langweilig. Mein gelangweiltes Verhältnis hat womöglich etwas damit zu tun, dass ich als Kind jeden Sonntag auf irgendeinem Sportplatz verbringen musste, denn Günther hatte viel Spaß am Fußball spielen und auch allen anderen Vereinstätigkeiten wie z. B. Netze auf- und abhängen (wenn ich den Erzählungen von Erica glauben darf, stand er gerade auf der Leiter um ein Netz abzuhängen, als ich mich durch erste Wehen ankündigte) und auch sämtliche Trikots der ganzen Mannschaft zu waschen und anschließend in unserem Garten aufzuhängen. Zu seinem Bedauern steckt leider kein kleines bisschen von seinem Fußballgen in mir. Und daran hat sich auch in all den Jahren überhaupt niemals irgendetwas geändert. Bis gestern Morgen. Nun ja, es ist nicht so das ich plötzlich in großer Fußballliebe entbrannt wäre, aber immerhin habe ich Spaß daran gefunden die, leider nur männlichen Essaouiris, bei ihrer Sonntagmorgenbeschäftigung zu beobachten. Während ich also bei trübem Nieselwetter entspannt im Café saß, habe ich mit erstaunen beobachtet, was dort so vor sich ging. An Wochentagen haben immer mal ein paar Schulklassen am Strand ihren Sportunterricht abgehalten. Da wurden mal eben Felder in den Sand gemalt und losgespielt. Am Sonntag war es etwas anders. Es wurden Tore transportiert.
Manchmal allein oder mit Freunden.
Mann kam zu Fuß und mit dem Fahrrad.
1KW Januar 2018 – NousNous/HalbHalb wie der marokkanische Kaffee
Eine Urlaubswoche ist was ganz anderes als eine normale zu Hause Woche. Oftmals grundsätzlich erst mal toll. Aber eben nicht nur.
Die erste Hälfte der Woche, also bis zum Mittwoch so gegen 15 Uhr, war alles wunderbar. Das Wetter sonnig, das Leben leicht, das Meer am Morgen kalt, der Kaffee danach heiß und stark.
Ab 15 Uhr hatte ich dann Kopfschmerzen, Schnupfen und, das war am schlimmsten, Magenschmerzen mit blöder Übelkeit. Anstrengend war das und hat keinen Spaß gemacht. Es hat mit richtig die Laune verdorben und das Gemüt beschwert. Dazu kam noch zwar sonniges, aber sehr windiges und deshalb kaltes Wetter. Essaouira wird eben nicht umsonst auch „windy city“ genannt. Ob ich wohl eine leichte Windempfindlichkeit von Erica geerbt habe? Mir war also kalt, ich konnte nichts essen, meine eingepackte Bekleidung war nicht der Witterung entsprechend und ich jammerte auf hohem Niveau vor mich hin. Trotzdem gab es vieles, was gut war. Zum Beispiel die Wärmflasche, die ich dabei hatte. Die fühlte sich wunderbar an auf meinem Magen und wenn ich einen Ausflug zum Strand unternehmen wollte, habe ich meinen Pyjama drum herum gewickelt und alles zusammen unter die beiden dicken Wolldecken gepackt. Wenn ich später zurückkam war alles prima warm. Das Wärmflaschentier unter den Decken ist hier zu sehen:
Dann hatte ich noch meinen klitzekleinen Tauchsieder (Erbstück von Erica, es gibt auch noch einen kleinen Tauchsieder) dabei, mit dem ich mir den vorsorglich eingepackten Fenchel-Anis-Kümmeltee zubereiten konnte. Es ist ja nicht das erste Mal, dass mir in Marokko übel wird. Am zweiten Tag habe ich dann auch die Magentabletten genommen. Auch hilfreich.
Ich habe also etwas mehr Zeit als geplant in meiner kleinen Unterkunft verbracht. Es gab zwar keine Katzen aber andere seltsame Tiere.
Am Abend wurde mir der Kamin angezündet.
Ich hatte Zeit meine Wäsche in die Wäscherei zu bringen und sie wieder abzuholen.
Die Hafenklinik
Vorsicht Katzenalarm!
Ich bin ein großer Fan von Krankenhaus-Serien. Ich glaube, mit der Schwarzwaldklinik hat es angefangen. Die lief zum ersten Mal im Jahre 1984, habe ich gerade nachgelesen. Da war ich erschreckenderweise schon 20 (Ja ich schäme mich jetzt). Es ging dann weiter mit Emergency Room und heute noch finde ich es wunderbar, mich ins Seattle Grace Hospital zu begeben und dort die halbe Nacht im OP zu verbringen. Wahrscheinlich ist mir deshalb auch gleich der Name für die kleine Katzenklinik, links neben dem Eingang vom Hafen in Essaouira, eingefallen.
Ich hab sie schon im Oktober entdeckt. Zuerst war ich sehr erschrocken, denn mir begegneten Katzen in bedauernswertem Zustand.
Und zwar viele davon. Und der größte Teil war winzigklein und in mehreren mülleimerähnlichen Behältnissen untergebracht.
Der erste Tag im Jahr
Nachdem der letzte Tag im Jahr gestern um 23 Uhr zu Ende war (Ich war einfach zu müde und konnte nicht länger warten. Worauf denn auch eigentlich? habe ich mich gefragt und bin ins Bett gegangen.), war ich hier im Haus die Erste am Morgen. Also ab auf die Dachterrasse mit Teetasse (Ist sie nicht wunderschön? Davon stehen 2 Stück im Küchenregal.) und Yogateppichtuch.
Um 8:45 bin ich in das wirklich sehr kalte Meer gerannt. Ich war die Einzige – “diese Touristinnen” mögen sich die Marokkaner*innen gedacht haben, und innerlich die Augen verdengeln, die in Daunenjacken, dicke Hosen und Winterboots gekleidet sind. Nach Kaffee am Strand eine heiße Dusche zu Hause. Durch die Gassen getrödelt, ein Tee mit Rose..