Wie der November war

Da der/die/das blog hier auch so etwas wie mein Tagebuch sein soll, versuche ich am Ende jedes Monats aufzuschreiben was alles schön, besonders oder auch bemerkenswert für mich war. Ich starte also mit dem November.

In diesen  November bin ich neugierig und zuversichtlich hineinmarschiert. Gleich zu Beginn bin ich mit vier Kolleginnen nach Bad Hersfeld zu einem Fachtag gefahren. So gemeinsame Fahrten machen ja immer Spaß, mir zumindest, und so kamen wir auch gut gelaunt in Bad Hersfeld an. Und hurra, ein Parkplatz war auch ganz schnell gefunden, mit Schwung um die Ecke gefahren – schrumm am Bordstein hängen geblieben, einen platten Reifen mit einem großen Loch gehabt. Mist. Der Fachtag war trotzdem schön. Viele Kontakte geknüpft und mit der netten Nachbarin, die ich nur vom Sehen kannte, am Abend nach Hause gefahren. (Die Kolleginnen mussten nicht dort bleiben oder laufen, sondern auch sie haben eine Mitfahrgelegenheit gefunden.) Ich bin am folgenden Samstag mit dem Zug nach Bad Hersfeld gefahren um mein Auto aus der Werkstatt abzuholen. (Nein ich bin kein Mitglied in einem Autoclub, wurde also nicht abgeschleppt oder so, sondern bin in eine Werkstatt gelaufen, die sich dann um mein Auto gekümmert hat – sehr nett die Bad Hersfelder Autoschrauber-  für welches es aber keinen Reifen gab, in ganz Bad Hersfeld nicht…) Deshalb der Ausflug nach Bad Hersfeld. Ich habe also die Stiftsruine besichtigen können und war sogar entschlossen den Glockenturm heraufzuklettern. Denn der Ausblick von oben und so. Ging aber nicht. Die Treppe wurde immer enger, ich habe immer mehr geschwitzt, die Treppe wurde noch enger, ein nettes älteres Ehepaar hat mir beteuert wie toll es dort oben ist und auch nur noch einmal kurz um die Ecke. Die Ecke war aber zu eng, ich hab noch viel mehr geschwitzt und das Herz hat laut gehämmert. Mit leisem Bedauern hab ich den Rückweg angetreten.  In der Fußgängerzone gab es diese Miniatur vom kleinen Städtchen mit der Stiftsruine nebst Glockenturm.

Als ich hier vorbei lief wurde mir ganz golden ums Herz.

Schaufensterliebling.

Ein schöner Nachmittag und am Ende habe ich in einem Eine-Welt-Laden einen tollen Massage – Igelball aus Holz gefunden. Er ist ungefähr so groß wie ein Golfball und hat kleine spitze Stacheln. Perfekt um meine Hände damit abzurollern und  zu entspannen. So toll. Ich freue mich seither jeden Tag darüber. Passt auch in jede meiner Taschen.

Freude darüber, dass die Schmuckkörbchen, die auch Cosmeen heißen, zwar spät, aber nun endlich doch, im Hinterhofgarten blühen. Ich warte seit August darauf. Sie wuchsen aber immer nur in die Höhe. Nun also endlich kleine Blüten. Große Freude darüber.

Ein paar Tage später war dann der Start des neuen Projektes, in dem ich für die nächsten 3 Jahre mitarbeite. Darauf hatte ich mich sehr gefreut und es läuft richtig gut an und macht so viel Spaß und ich lerne jeden Tag etwas dazu. Zwei Wochen nach dem Projektstart hat mich dann leider ein fieser Virus erwischt, der mich bis zum Ende des Monats nicht verlassen hat. Ich lag  zuerst ein paar Tage im Bett und dann auf dem Sofa. Rechts von mir die Taschentücherbox , ein Buch und die Fernbedienung, links eine Kanne Tee und ein Teller mit Schnittchen, im Rücken und an den Füßen jeweils eine Wärmflasche und über Allem obendrüber eine Wolldecke. Die krakelenden Krähen vor dem Fenster haben mich manchmal beim Schlafen gestört.

Wenn ich nicht geschlafen habe, habe ich mich in der ersten Woche mit dem Elefanten hier beschäftigt und gejammert. In der zweiten Woche habe ich gelesen, geschlafen, habe Überstunden im Seattle Grace Hospital gemacht und hatte außerdem noch einen Weihnachtsgeschenke – Kreativitätsschub.

Seit fünf Tagen mache ich schon wieder kleinere Spaziergänge, Vorzugsweise über den Wehlheider Friedhof (für den sich leider kein Link finden lässt, seltsam). Es gab hübsche Knödelblumen.

Und den lieben Gorilla, er sitzt schon sehr lange dort und ich glaube er ist an abgeschubbertem Herzen gestorben. Ich besuche ihn regelmäßig.

Ein paar Tage später gab es sogar erste Schneeflocken.

Und eine Flocke hat sich auf einer frischen Sprosse niedergelassen. Was da wohl vor sich hin keimt auf den Säulen rechts und links vom Friedhofseingang?

Ich winke dem November zum Abschied – bis zum nächsten Jahr.

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2 Kommentare

  1. Hach wie schön hier von dir zu lesen, auch wenn mir dein Erlebtes im November ja nicht unbekannt ist. Irgendwie toll deine großen und kleinen Spätherbst Abenteuer, mit Fotos untermalt, noch einmal nachlesen zu können. Weiter so meine Liebe, ich bleibe gerne mit dabei.

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