Dienstag, 3. Dezember 2024, Zagreb – 1000 Kraniche und eine Konzerthalle gesucht und gefunden

Am Dienstagmorgen ging es mir tatsächlich besser. Ich war selbst ganz überrascht. Und froh natürlich auch. Ich war zwar nicht topfit, aber ich fühlte mich besser als am Tag zuvor. Habe sogar etwas Yoga geturnt, weil ich total verspannt war vom vielen Herumsitzen in Zügen und Herumliegen in Betten. Danach habe ich im Bett gesessen und Tee getrunken, anschließend lange und heiß geduscht, Vitamin C + Zink und noch eine Paracetamol genommen und mich ohne Eile fertig gemacht. Dann ging es los.

Zuallererst wollte ich nochmal im schönen Kavana Lav Kaffee trinken. Dazu lief ich zuallererst durch das Oktogon, eine sehr hübsche alte Einkaufspassage, in die ich fast hineinstolpere, denn sie ist fast direkt vor meiner Tür.

Dort laufe ich am gediegenen Bekleidungsgeschäft Croata vorbei. Dort gibt selbstverständlich auch Krawatten. Die sind nämlich eine kroatische Erfindung, lese ich überall.

Als ich auf der anderen Seite herauskam, ging ich über den Ban-Jelačić-Platz und bog von dort in eine kleine Straße ein.

Unten gab es viele kleine Läden, aber mein Blick ging zuerst nach oben.

Ich finde, der abbröckelnde Putz sieht aus wie Figuren oder Muster, die dort hingehören.

Bunte Gasse.

Innenhof.

Pinkrot.

Diese Katze hörte ich schon aus der Ferne laut und eindringlich miauen. Ich schaute mich um und konnte sie zuerst nicht finden. Ich folgte dem lauten Geschrei in eine Toreinfahrt bis vor diese Haustür. Und egal was ich auch versuchte, sie würdigte mich nur eines sehr kurzen Blickes und setzte dann ihr empörtes Geschrei fort. Von drinnen hörte ich eine Stimme mit ihr sprechen, aber es ging ihr wohl nicht schnell genug.

Buntes Gebimsel.

Im Kavana Lav platzte ich in die Weihnachtsdekoparty. Das war aber nicht schlimm, denn es gab genug Platz und so sah ich einfach eine Weile zu. Schön war das. Cappuccino bekam ich natürlich auch.

Nach dem Café ging es weiter zum Museum of Broken Relationships.

Auch dort war die Weihnachtsdekoration auf der Außenterrasse im vollen Gang.

Drinnen war schon alles festlich geschmückt.

Im Museum sind persönliche Erinnerungsstücke mit ihren intimen Trennungsgeschichten von Menschen aus der ganzen Welt zu sehen und zu lesen. Es ist sogar möglich, dem Museum einen Gegenstand mit der persönlichen Geschichte zu spenden, der dann in die Sammlung aufgenommen wird.

Ich war sehr gerne dort und habe die traurig schönen Geschichten gelesen und mir so viele Erinnerungsstücke angesehen.

Zwischendurch habe ich auch einfach mal nur gesessen und geschaut ohne zu lesen.

Der Asparagus ist zwar kein Erinnerungsstück (obwohl ich da natürlich auch falsch liegen kann, jedenfalls gab es keine Geschichte dazu), aber ich fand ihn so hübsch.

Nach dem Museum bin ich am Lotrščak Turm vorbeigelaufen und nicht heraufgestiegen, weil der Aufgang zu eng für mich war. Stattdessen bin ich die Strossmayer Promenade entlang geschlendert und habe mir nochmal Zagreb von oben angeschaut.

Es war sehr bedeckt und diesig, und daran war nicht nur der Schornstein schuld.

Ich fand die Fassade mit den Bäumen davor so schön.

Dann lief ich zurück in Richtung Steintor.

Und kam dabei ein letztes Mal am Kavana Lav vorbei.

Während ich durch das Tor ging, liefen diese drei fröhlich vor mir her und die Mutter sang ein Weihnachtslied für die Kinder. Zumindest klang es für mich nach Weihnachtslied, verstanden habe ich aber nichts.

Wäscheleinenpoesie.

Diese tolle Lego-Rampe für Rollies, Kinderwagen oder Rollkoffer führte zu einer Buchhandlung. Ich hoffe, sie funktioniert auch gut und ist nicht nur hübsch anzusehen.

Durchgang zum Selfie-Museum. Es wird wohl gerade mit neuen Requisiten bestückt.

Und dann war ich plötzlich am berühmten Dolac Markt. Oft finde ich es gar nicht nötig, vorher genau zu planen, wohin ich gehen will, denn irgendwie lande ich dann doch an den Orten, die in Reiseblogs oder Reiseführern beschrieben werden.

Das ist ein Lieblingsfoto des Tages.

Ein Foto von den schönen Schirmen darf natürlich auch nihct fehlen.

Lieblingswand.

Lila.

Sogar die Mülleimer haben Winterdeko bekommen.

Vom Markt aus ging ich zurück und dann in Richtung Bahnhof.

Ich wollte schon mal schauen, wo der Konzertsaal ist, an dem am Mittwoch das Konzert stattfinden würde.

Dazu musste ich unter dem Bahnhof entlang durch eine bunte Einkaufspassage und landete dann an einer Baustelle.

Immer an der Baustelle entlang und dann schräg links und schon war ich da. Ein Foto habe ich jetzt nicht vom Vatroslav Lisinski Konzertsaal, der als einer der renommiertesten Konzertsäle Zagrebs gehört. Aber ist das kleine Lemon-Haus direkt daneben nicht toll? Da möchte man ja direkt einziehen.

Würde es drumherum nicht so aussehen.

Zurück bin ich einen anderen Weg gegangen. Dabei kam ich an dem in die Jahre gekommenen Restoran Miramare vorbei.

Und hatte Einblicke in die Straßen hinter dem Bahnhof.

Den schönsten Weg habe ich auch gefunden.

Und direkt neben dem Hinterausgang vom Bahnhof noch einen Lost Place.

Das ist die Baustelle von der anderen Seite, und das große schwarze Dach gehört zur Konzerthalle.

Mehr gab es für den Tag nicht mehr zu erledigen.

Also lief ich zurück zur FeWo.

Am Abend gab es selbst gekochte Nudeln mit Soße aus dem Glas. Ich hatte einfach überhaupt keine Lust mehr, noch irgendwo hinzugehen. Außerdem hatten sich seit einer Weile schon wieder Kopfschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl eingestellt. Deshalb lag ich dann sehr früh im Bett, denn ich wollte zum Konzert am nächsten Abend unbedingt fit sein.

45 – 48 KW 2024 – Novemberdinge

Kaum ging der November los, wurde es richtig frisch und ich hatte morgens wieder Handschuhe an. Und die waren dann auch am Anfang des Monats gleich nicht dick genug. Also bin ich manchmal mit kalten Fingern im dicken Nebel zur Arbeit geradelt. Die Winterjacke kam auch zum Einsatz. Zwar mit einwöchiger Pause in der Mitte des Monats, aber danach habe ich mich einfach immer über sie gefreut. Ich habe sie ja erst seit einem Jahr und finde auch weiterhin, dass sie ein sehr guter Kauf war.

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