20. – 23. Juni 2024 – Schöne Tage in Berlin Berlin

Die Zugfahrt nach Berlin blieb vollkommen entspannt.

An der U-Bahn Haltestelle ist ein kleiner Blumenladen und dort gibt es zu dieser Jahreszeit, wie ich aus dem letzten Jahr wusste und hoffte, wunderschöne Pfingstrosen. Diese Sorte habe ich in Kassel noch nie gefunden und freute mich schon sehr darauf, sie der Freundin mitzubringen.

Große Freude, auch wenn ich den Balkon vom Weiten sehe. Und im Nu saß ich bei ihr am Küchentisch und die Blumenfreude ging los. Und die Wiedersehensfreude natürlich auch. Sehr. Und dann sind wir noch zusammen zum Yoga gegangen. Der Unterricht hat in so einer echten alten Turnhalle stattgefunden und es hat sich sofort so angefühlt wie damals in der Schule. Sehr schön war es da. Anschließend gab es Gemüse mit geriebenem, mariniertem und angebratenem Tofu. Das war ganz besonders lecker und wird demnächst von mir mal hier ausprobiert.

Obwohl ich spät im Bett lag, bin ich am Freitag früh aufgewacht. Ich hatte sofort Lust auf einen Morgenspaziergang mit Unterbrechung für Cappuccino im Lieblings Zazza Kaffeehaus.

Nach einer kurzen Pause und Geplauder bei der Freundin, war ich zum Mittagessen mit dem C. verabredet. Wir hatten uns auch länger nicht gesehen und deshalb besonders viel zu erzählen. Leider nicht nur schöne Dinge. Über das Wiedersehen haben wir uns aber trotzdem beide sehr gefreut.

Als die ersten Tropfen fielen, war ich auf dem Heimweg. Es war starker Regen und Gewitter angekündigt. Ich hatte aber Glück und kam fast ganz trocken an.

Die bunten Punkte sind neu und ich begegnete noch einigen davon.

Um mich vor der Abendverabredung etwas auszuruhen, legte ich mich eine Weile aufs Bett. Kurz zuvor, war eine Blaskapelle die Straße entlang gekommen und wir hatten vom Balkon aus zugesehen und gehört. Vielleicht so 25 Menschen, die so richtig schön laut los trompetet haben. Als sie fast außer Sicht- und Hörweite waren, legte ich mich aufs Bett und schloss die Augen. Kaum hatte ich die Augen geschlossen, setzte die Musik wieder ein und die Kapelle prozessierte die Straße und unter meinem Fenster entlang wieder zurück. Nachdem der letzte Ton verklungen war, musste ich auch schon wieder aufstehen.

In der Zwischenzeit hatte es an verschiedenen Orten in der Stadt stark geregnet, aber zur Abendverabredung kam ich aber recht trocken an. In der Kreuzberger Weltlaterne gab es leckere Mèzè in sehr netter Gesellschaft mit alten, sehr lange nicht getroffenen Freundinnen. Ein nicht nur, aber auch lustiger Abend.

Nach noch ein wenig Geplauder mit der Freundin in ihrem roten Salon lag ich dann ziemlich spät im Bett.

Samstag war ich mit der A. & T., die am Vorabend auch noch angereist waren, zum Ausstellungsbesuch verabredet.

Ich war etwas spät dran und froh mich für die Regenjacke entschieden zu haben.

Auf dem Weg zur neuen Nationalgalerie gab es einen ersten Cappuccino im Kaffeehaus Zimt & Zucker. Schöne Lampen und Kuchen gab es dort auch. Kurz darauf traf ich A. & T., die schon in der Eingangshalle auf mich warteten.

Andy Warhol
Velvet Rage and Beauty

Schon sehr kurz nachdem ich die ersten Bilder gesehen hatte, war ich sehr beeindruckt. Hier kommen ein paar Lieblingsfotos.

Filme gab es auch zu sehen. Große Empfehlung. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Oktober zu sehen.

Im Café haben wir natürlich auch gesessen. Auch dort gab es hübsche Lampen. Anschließend wurde noch im Museumsshop herumgelungert.

Nach dem Ausstellungsbesuch sind wir noch gemeinsam ein Stück mit dem Bus gefahren, haben uns dann voneinander verabschiedet und sind in unterschiedliche Richtungen gegangen. Am Abend würden wir uns wieder sehen, vorher wollte ich noch ein paar Stifte kaufen. Der Stiftekauf ging schnell und der anschließende Mantelkauf fast noch schneller. Am Bekleidungsgeschäft zur Tür hereingeschaut, einen Ständer mit Regenmänteln gesehen, hineingegangen, Mantel anprobiert, zur Kasse gelaufen, kurz gestutzt, weil es keine Menschen gab, stattdessen eine Holzkiste in die ich den Mantel gelegt habe, Karte vorgehalten und fertig. Mein erster Kauf ohne Menschen und Scangerät. So stelle ich mir die Zukunft nicht vor. Darauf wird aber niemand Rücksicht nehmen.

Nach der schönen ersten Hälfte des Tages folgte eine Nachmittagsruhe, die diesmal nicht durch eine Blaskapelle gestört wurde. Anschließend gab es so einen leckeren kleinen Nescafé Frappé. Kurz darauf gingen wir zusammen los zur ersten Abendverabredung. Abendessen im Kotti Dang – Lieblings vietnamesisches Lokal vom letzten Jahr. A. & T. warteten schon dort, als wir dazu kamen. Unser Essen war lecker und weil ich mittlerweile immer aufgeregter wurde, und die Freundinnen auch ein wenig, drängelte ich etwas zum Aufbruch. Weil wir gut in der Zeit waren, konnte ich es aushalten, den schönen statt den schnellen Weg zur Heilig-Kreuz-Kirche-Kreuzberg zu gehen. Dort kamen wir pünktlich eine Stunde vor Konzertbeginn, ganz so wie ich es mir gewünscht hatte, an. Wir mussten nicht lange auf den Einlass warten und haben, nach kurzer Überlegung, in der ersten Reihe Platz genommen. Aufregend war das. Sehr viel später kam noch eine vierte Freundin dazu und damit waren wir komplett.

Pünktlich um 21 Uhr nahm die Band an ihren Instrumenten Platz und kurz darauf tobte, anders kann ich es nicht sagen, Božo Vrećo auf die Bühne.

Die folgenden zwei Stunden war ich vollkommen hingerissen.

Ich glaube, den Freundinnen ging es ähnlich.

Christopher Esch, Marco Nikolic, Božo Vrećo, Kadir Doğan und Demir Kanturovski. Alle zusammen sind wirklich großartig und ich war am Ende mit Glückshormonen vollgepumpt.

Am Sonntagmorgen hatte ich einen Glückshormonkater, der auch beim Morgenspaziergang nicht verschwand sondern den ganzen Tag über anhielt.

Es gab ein Kuchenfrühstück am Balkon zur Mittagszeit.

Licht an der Wand.

Nach dem Essen war noch genug Zeit für einen weiteren Ausstellungsbesuch.

LIKE A WHIRLWIND – Die Genderplays von Marie Høeg & Bolette Berg 

Total schöne, kleine Ausstellung. Noch bis zum 25. August 2024 zu sehen.

Die Fotografinnen Bolette Berg und Marie Høeg verbrachten ihr gesamtes Erwachsenenleben damit, zusammen arbeiten und zu leben. 1894 gründeten sie das Fotostudio Berg & Høeg in der norwegischen Stadt Horten. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, nahmen sie Aufträge für Porträtfotografien an und veröffentlichten Postkarten mit Landschaftsaufnahmen. Zu internationalem Ruhm gelangten sie posthum durch ihre frühen fotografischen Experimente mit Geschlechterrollen, steht in der Einladungskarte zur Ausstellung.

Der Heimweg führte uns durch Straßen, durch die ich schon oft gelaufen war und trotzdem entdeckte ich Dinge, die ich bisher noch nie gesehen hatte. Das kommt ja öfter mal vor, aber hier war ich dann doch wirklich überrascht.

Hier auch. Finde ich besonders toll.

Und dies auch.

Dann musste ich meine Tasche fertig packen und der Abschied war gekommen. So schnell gingen die schönen Berlintage vorbei.

Um eine Minute hätte ich noch beinahe den Zug verpasst, weil die U-Bahn mittendrin ihren Weg änderte und einfach wieder zurückfuhr. Bis ich mich neu orientiert hatte, verging eine Weile und deshalb sprang ich erst in letzter Minute in den Zug und schon fuhr er los. Oft sortiere ich Fotos beim Zug fahren oder lese, oder verbloggere schon mal ein paar Erlebnisse. Ich hatte aber immer noch einen Glückshormonkater und habe deshalb die ganze Fahrt aus dem Fenster geschaut und hatte dabei Božo auf den Ohren. ich halte schon mal Ausschau nach nächsten Konzerten.

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