Kategorie: Journal

Von Meisen und anderen Vögeln

Vielleicht sollte ich erst meine Zeitrechnung erklären, bevor hier der Vogelbericht beginnt. Also es gibt ein Früher, das ist so ca. 10 Jahre her. Dann noch ein ganz Früher, das ist 20 bis 30 Jahre her. Ein ganz, ganz Früher ist so 40 bis 50 Jahre her und ganz, ganz, ganz Früher ca.60 bis 75 Jahre. Von ganz, ganz, ganz Früher sollte mir Erica bitte immer erzählen als ich ein Kind war, denn damit war die Zeit gemeint als sie ein Kind war und da hat sie, aus meiner damaligen Kindersicht, ganz unglaubliche Dinge erlebt denn es war K R I E G. Dieses schlimme Wort, unter dem ich mir nicht so richtig etwas vorstellen konnte. Heute geht es mir um ganz Früher und ganz, ganz Früher, also als ich Kind und junge Erwachsene war. Zu der Zeit nämlich, gab es bei uns ein Vogelhäuschen direkt vorm Küchenfenster, es hängt dort heute immer noch. Und Erica hat, damals wie heute, Vögel beobachtet. Meisen und Amseln, Spatzen und diese “erbärmlichen Elstern” (O-Ton Erica) die die anderen Vögel weggejagt haben.

Ich habe für dies große Vogelfreude keinerlei Verständnis gehabt. Ich fand so ziemlich alle Tiere toll, habe Tiersendungen gesehen und Tierbücher durchblättert. Aber Vögel?? Das waren irgendwie keine richtigen Tiere für mich. Aber seit Früher, was in meiner Zeitrechnung so 10 Jahre her ist, habe ich ein Vogelhäuschen,  und ertappe mich dabei wie Jahr für Jahr mein Vogelinteresse größer wird. Die Erica-Gene breiten sich immer mehr aus. Was mich manchmal etwas beunruhigt, in diesem Falle bin ich amüsiert und erfreut.

Und so saß ich in dieser Woche oft am Küchentisch auf der Lauer und habe Meisen und Amseln geknipst und mich gefreut.

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12von12 im März

Was ist denn eigentlich 12von12? Bei Draußen nur Kännchen ist es zu erfahren.

Um 5:30 aufgewacht, dabei hätte der Wecker erst um 6 Uhr geklingelt. Ich blieb bis 6:15 im Bett und guckte in die Luft. Mein Nacken, der gestern Nachmittag schon sehr verspannt war, hatte über Nacht leider keine Wunderheilung erfahren.

Raus aus dem Bett, Zähne geputzt, auf die Yogamatte. Nach dem Yoga war es schon fast hell aber der Nacken war immer noch verspannt. Schade.

Die restlichen Badezimmerdinge erledigt, Tee gekocht, Tagebuch geschrieben und dann mit Tee und Strickjacke auf den Balkon. Es war so schön mild und die Vögel haben wild rumgezwitschert.

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10KW – Warum ich kein Hummus habe und die Eröffnung der Sommerresidenz

Zum letzten Mal die Tulpen. Heute habe ich mich dann wirklich von ihnen getrennt.

**Sehr aufregend war der Wochenstart am Montag. Kursstart mit vielen neuen Frauen und der immerwährenden Unsicherheit ob wohl alles klappt wie geplant bzw. ob uns wohl wegen irgendetwas Unvorhergesehenem schnell ein Plan B einfällt. Ein Plan B war nicht nötig und so waren wir erleichtert. Und haben dann den 8. März gleich genutzt um ein großes Frauenfrühstück zu veranstalten.

**Vor ein paar Wochen habe ich das Tuch einer Kollegin bewundert. Am Dienstag stand sie mit einem kleinen, hübsch verpackten Päckchen vor mir. Ich bekam einfach so ein Geschenk. Ich hab mich so sehr gefreut. Herzlichen Dank an die liebste G.

**Sehr kurzer Zahnarztbesuch. Im April bekomme ich einen Zahn gezogen. Ich fing schon gleich mal an zu schwitzen. Als ich vom Zahnarzt kam hab ich diese reizende Dame vorgefunden. Sie darf gerne mal bei mir an der Tür klingeln. Danke liebe A.&T.

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9KW-Sonnenschein und ein großer Geburtstag

**Jeden Tag der Woche habe ich mich über den Sonnenschein gefreut, damit war die klirrende Kälte gut auszuhalten. Auch sonst war die Woche fabelhaft.

**Der Montag begann mit einem Arbeitsfrühstück bei mir. Ich hatte die Kolleginnen eingeladen, den es plant und bespricht sich in Ruhe manchmal besser als im Büro. Da ich grundsätzlich gerne nette Menschen bewirte, hatte ich ein kleines Frühstück vorbereitet – nur weil ich faste sollen die Kolleginnen ja nicht hungern. Mit dabei waren natürlich auch die Zimtschneckenknödelknoten.

Nach dem Frühstück sind wir ins Büro gefahren und dort habe ich bis zum Abend durchgearbeitet. Danach leider keine Zeit zum Yoga zu gehen. Stattdessen zuhause etwas geturnt.

**Am Dienstag war ich gemeinsam mit der Kollegin zu zwei workshops mit angehenden Erzieher*innen geladen. Die Themen: Interkulturelle Elternarbeit  in der Kita und Leichte Sprache. Ich hatte mich schon am Abend zuvor darauf gefreut, morgens um 8 Uhr einen Spaziergang zum Gorilla machen zu können, denn der Weg führte am Nachbarschaftsfriedhof vorbei. Ich bin nicht vorbei sondern hindurch gelaufen. Und dort saß er im Schnee.

Er hat sich gewundert mich so früh zu sehen.

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8KW – Viele Worte für Kälte und noch ein erstes Mal

Das sind die orangenen Tulpen von letzter Woche. Sie haben sich etwas verfärbt und sind nun eher pinkrot. So schön.

**Die Woche fühlte sich an wie Schulferien denn unser erster Kurs war ja nun zu Ende und der nächste beginnt erst am 5. März. Beim Infotreffen für den neuen Kurs waren so viele Interessentinnen da, so das wir, etwas sprachlos vor Überraschung,  immer wieder Stühle in den Raum tragen mussten. Wir haben es uns nicht leicht gemacht mit der Auswahl.

**Am Montag Abend habe ich mal wieder “meinen” Yoga Kurs unterrichtet, den ich im September nach 7 Jahren abgegeben hatte. Weil ich weiterhin für Vertretungen zur Verfügung stehe, habe ich mich sehr gefreut einen Teil der Gruppe einmal wieder zu sehen.

**So schönstes klirrendkaltes, knatterkaltes, hammerkaltes, eiskaltes, knirschendkaltes und sonniges Wetter in dieser Woche. Toll. Da ist sogar das Gießwasser eingefroren. Ich hatte mich schon gewundert warum trotz gießen die Christrose die Stängel hängen lässt. Sie hatte einen dicken Eisfuß.

**In der Mitte der Woche zur Thai-Massage (Füße&Beine) spaziert im blauen Sonnenschein.

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Samstagsgetrödel über den Friedhof in Eyüp – Katzen kommen auch vor

Weil Meşale Tolu und Deniz Yücel (auf die Freilassung von allen anderen Journalist*innen hoffe ich weiterhin) endlich frei sind und der Himmel am Samstag keine andere Farbe als grau angenommen hat, bekomme ich Fernweh und mache einen Spaziergang durch mein Fotoalbum.  Ich beginne mit einer Bootsfahrt nach Eyüp, einem am Goldenen Horn gelegenen und eher konservativem Stadtteil von Istanbul.

Mein eigentliches Ziel ist der Friedhof hinter der Eyüp Sultan Moschee.

Der Friedhof ist recht groß und der Weg geht immer den Hügel hinauf.

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7KW – Husten, schlafen, lesen

**Sie begann ja sehr vielversprechend mit 12von12 meine Woche. Hat Spaß gemacht. Aber am Ende des Tages war ich leider krank. Manchmal, zwar selten aber immerhin, kommt so eine Krankheit ja wenn es ok ist. Also wenn auf der Liste keine Dinge stehen die ich unbedingt erledigen muss. Diesmal war es nicht so. Um also dem miesen, schlaffen, schmerzenden Gefühl im Körper ein wenig Platz zu geben, bin ich am Dienstag zu hause geblieben, um am Mittwoch und Donnerstag fit zu sein. Das hat nicht so ganz hingehauen. Wenigstens war am Mittwoch morgens wirklich unglaublicher Himmel. Viele posteten die tollsten Fotos. Ich konnte ihn durch die Bäume bestaunen.

**Ich habe also am Mittwoch und auch am Donnerstag gearbeitet. Der Grund dafür war der letzte Tag mit den Teilnehmerinnen des Kurses. Der sollte feierlich mit einem Frühstück und der Übergabe der Zertifikate begangen werden. Das hat gut geklappt und es gab Unmengen von ausgesprochen leckerem Essen. Am allerliebsten mag ich selbstgemachte Mercimek köftesi (Rote-Linsen-Frikadellen).

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Zum ersten Mal 12von12-aufregend

Es ist erst der 9. Februar 2018 aber ich bereite mich schon mal auf mein erstes 12 von 12 vor. Wie bekomme ich die InstaFotos hier hin? Wie erinnere ich mich am Montag daran das der 12. Februar ist (im Januar ist es mir erst am Abend aufgefallen)? Wie funktioniert das mit der Liste unter dem Posting von Frau Kännchen?

Jetzt geht’s los. Heute ist der 12. Februar. Der Wecker hat so früh geklingelt. Schlimm.

Zähne putzen, Yoga und dann das Wetter ansehen und dabei Tee trinken. Oh Schnee, damit hatte ich nicht gerechnet. Also lieber nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Bis ich im Büro war hatten sich schon 3 Kolleginnen krank gemeldet. Kleines Frühstück.

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6KW Februar 2018 – Zahnarztbesuche, Fotodebakel und ein erstes Mal

Die Woche begann mit einem Besuch beim Zahnarzt. Am Montag Abend um 19 Uhr – nach dem Yoga. Da hätte ich mir auch etwas schöneres vorstellen können. Ich finde, ich bin beim Zahnarzt ein echtes Weichei, alles was an meinem Kopf passiert und mein Gehirn hin und her und rauf und runter schwappen läßt, ist mir sehr unangenehm. Deshalb will ich am liebsten immer eine große Spritze. Die gibt es aber nicht für eine einfache Zahnreinigung. Am Dienstag allerdings, für die Wurzelbehandlung, habe ich eine schöne große Spritze bekommen, sie wirkte vier Stunden, und zusätzlich habe ich mich noch mit Yoga Nidra (Tiefenentspannung) so richtig weggeschossen. Da war ich selbst überrascht. Zwischendrin, während der Bohrer, diese schlimmen Geräusche machte, dachte ich kurz ich würde gleich wegdämmern. Womöglich hätten Arzt und Assistentin geglaubt ich wäre ohnmächtig geworden. Beide Termine also ganz gut überstanden. Um die letzten Reste von Anspannung zu verlieren bin ich durch die winterkalte Luft zum Friedhof gelaufen und habe zuallererst den Gorilla besucht. Ihm war sehr kalt.

Ein Mittagessen im Büro. Es gibt nicht jeden Tag Blumen und Sonnenschein, aber fast immer Salat (diesmal Linsensalat) und oft hat auch eine Kollegein etwas gebacken (ich habe tatsächlich in meinem engeren Team nur Kolleginnen). Schokoladenkuchen zum Beispiel.

Hier hat mir jemand was auf den Schreibtisch gestellt. So nette Kolleginnen habe ich.

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Warum es fast keine Fotos von der türkischen Hochzeit, aber trotzdem ein Jobangebot gibt

Wie schon erzählt: Ich war zu einer türkischen Hochzeit eingeladen. Um türkische Hochzeiten ranken sich ja allerlei Gerüchte: unfassbar viele Menschen werden eingeladen, viel schlimme und laute Musik, wilde Tänze, Berge von Essen, herausgeputzte Frauen, sehr bunt, viel Glitzer, es wird gefeiert und zwar richtig. Meine liebe Gartenfreundin S. (deren Vater Sizilianer ist und die schon auf diversen italienischen Hochzeiten war) meinte, es sei bestimmt ähnlich schrecklich und langweilig wie auf italienischen Hochzeiten: viel zu viel essen und schlimme Musik.

Ein paar der Gerüchte waren nur Gerüchte – konnte ich schon im Vorfeld von einer Kollegin erfahren. Im schlimmsten Fall würde mich sehr schlechtes Essen auf einem Plastiktablett mit Alufolie oben drüber erwarten. Alles andere sei Auslegungssache-das hatte ich schon vermutet.

Da ich nicht völlig durch unpassende Kleidung und eine schlecht sitzende Frisur auffallen wollte, machte ich mich also, am Freitag Abend schon mal ans Werk. Die Frisur wurde geübt und die Nägel lackiert.

Am Samstag Morgen noch schnell in die Stadt geraselt um eine Strumpfhose und Tanzschühchen zu kaufen. Ich war nicht ausgestattet für solche Feierlichkeiten bei diesen Temperaturen.

Wieder daheim gingen die Vorbereitungen weiter: Strumpfhose, Schuhe, den Jumpsuit (SpringAnzug, Overall), das silberne Geschmeide anprobiert. Alles für gut befunden. Alles wieder ausgezogen. Nochmal Nagellack (Top Coat sagt die sehr junge Friseurin, Überlack sage ich) aufgemalt und mich dann zur Nachmittagsruhe gelegt. Ich wollte ja schließlich nicht schon um 22 Uhr wegen großer Müdigkeit nach Hause fahren müssen. Dann ab unter die Dusche und anschließend ging die ganze Lockenwicklerei vom Vorabend nochmal los. Es folgt kein Foto. Um 17 Uhr war ich fertig und um 17:30 fuhr ich bei der Kollegin vor. Losgefahren, etwas rumgesucht und dann das Handy zu Rate gezogen. Festgestellt, das das Handy ein richtig echtes Navi hat. Mit Frauenstimme und so. Und die Stimme hatte sogar Recht und wir haben den Weg prima gefunden – er führte über einen Feldweg und es war eigentlich verboten dort lang zu fahren. Aber die Stimme hat es gesagt. Ich war im Übrigen sehr überrascht über das Navi im Telefon, hatte ich bisher noch nie bemerkt, liegt wohl daran, das mein Telefon immer auf lautlos geschaltet ist. Die Halle war so sehr groß und schon zur Hälfte gefüllt  als wir eintrafen. Wir hatten einen Tisch gemeinsam mit den netten Kolleginnen.

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