Kategorie: Unterwegs

Wie ich die Katze Zimt kennengelernt habe und mein erster Tag in Amsterdam

Am liebsten würde ich alles auf einmal erzählen. So geht das aber nicht. Also ein wenig Struktur hier beim Elefanten. Am Mittwoch bin ich in Amsterdam angekommen und stand gegen 21:15 vor der unbekannten Ferienwohnung. Die eigentliche Bewohnerin, die liebe A. weilt gerade im schönen Marokko (wo wir uns auch im Oktober 2017 kennengelernt haben) und so wurde ich von ihrer Katze Zimt begrüßt die sogleich und überhaupt nicht schüchtern, ihren Kopf an mein Bein stieß und gebührende, ausgiebige Begrüßung forderte. Während ich mich in der Wohnung umsah und etwas orientierte hing sie mir die ganze Zeit über am Hosenzipfel. Und beim Auspacken wurde ich nicht aus den Augen gelassen.

Ich ging auf Ferienwohnungsentdeckungstour. Dabei musste ich immer mal schmunzeln denn es begegnete mir einiges, was auch in meiner Wohnung zu finden ist. In diesem Regal stehen die grünen Schüsselchen aus der Töpferei in Tamegroute, Marokko.

Kleine, Fläschchen mit Pigmenten.

Die Kacheln im Vordergrund haben wir vermutlich zusammen im Oktober in Essaouira gesammelt.

Am Donnerstag bin ich schon um 7 Uhr aufgewacht. Wirklich früh, dabei hätte ich ja so lange schlafen können wie ich möchte, da hat mich aber die Entdeckungsfreude aus dem Bett geworfen. Und vielleicht auch ein wenig die Katze Zimt, denn ich bin es nicht mehr gewohnt mein Bett mit einer Katze zu teilen. Vom Bett aus bestaune ich zunächst das Reh.

Während ich mit der Morgentoilette beschäftigt bin werde ich wieder beobachtet.

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13KW – Schon wieder zurück und trotzdem noch in Paris im Institut du monde arabe

Sonntags schreibe ich ja gerne etwas über die vergangene Woche. Diesmal ist zusammenfassend zu sagen: Ich habe viel erlebt und gesehen. Wirklich viel. Ein wenig habe ich schon erzählt und gezeigt. Es fehlt noch so viel. Zum Beispiel das Institut du monde arabe (schöne Bilder gibt es hier noch zu sehen), in dem ich am Mittwoch war. Die südliche Glasfassade fällt sofort ins Auge. Sie ist mit Irisblenden versehen, die sich per Computersteuerung stufenlos öffnen und schließen lassen, um das einfallende Sonnenlicht zu regulieren. Das Motiv der Blenden kommt aus der arabischen Architektur und nennt sich Maschrabiyya. Es sieht sowohl von außen als auch von innen sehr beeindruckend aus.

Es gibt die Vielfalt der arabischen Welt und auch der islamischen zu Kultur entdecken, der ich mich ja bekanntlich sehr verbunden fühle. Uns so fühlte ich mich auch sofort beglückt und entspannt als ich bekannte und auch neue Gegenstände, Fotos, Filme und Skulpturen ansehen konnte. Dies ist eine der Taschen die für eine  Pilgerreise nach Mekka genutzt wurde.

Ein Wandteppich.

Die Ausstellungsräume waren hell und weit und mit viele Glas gestaltet, was ein luftiges Gefühl in mir auslöste.

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Ich war in der Grande Galerie de l’Evolution und es war toll

Ich habe heute mal was völlig verrücktes gemacht. Obwohl mein Zug schon um 13:55 Richtung Heimat fahren sollte, wollte ich vorher noch ins Museum gehen. Für viele Menschen sicher nichts besonderes, für mich allerdings fast eine kleine Sensation. Früher hätte ich noch nicht einmal angefangen darüber nachzudenken ob die Möglichkeit besteht. Ich wäre ab 10 Uhr startklar für den 8 minütigen Fußweg zur Metro, die 20 minütige Fahrt zum Bahnhof, Versorgung mit Reiseproviant, häufige Kontrolle der Uhrzeit, des Tickets, des richtigen Bahnsteigs, mehrere Toilettengänge und aufgeregtes stundenlanges warten auf den Zug, gewesen. Doch nun ist es anders. Weil gestern der Museumsbesuch so toll war, wollte ich heute unbedingt noch in die Grande Galerie de l’Evolution im Jardin des Plantes. Auf dem Weg ist eine weitere Besucherin vor mir gelaufen. Sie sah aus als wäre sie vom Fach, so mit dem Delfin in der Hand.

Es war eine sehr gute Entscheidung und ich war wieder genauso begeistert wie schon in der Paläontologischen Ausstellung. riesengroßes, halliges Gebäude mit riesengroßen Tieren. Heute also weniger Knochen, dafür mehr ausgestopfte Tiere die aber einen lebendigen Eindruck machten.

Besonders weil auch Geräusche und die Lichtverhältnisse eine große Rolle spielten. Manchmal war entferntes Donnergrollen zu vernehmen und es machte den Eindruck als würden die Elefanten immer dann besonders laut lostrompeten, wenn ein Kind zu nah an ihnen vorbei lief oder kroch.

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Nach dem Regen unter Knochen

Das erste Foto ist vom Ende des Tages. Als ich durch den Jardin des Plantes zurück zum Hotel gelaufen bin. Dort fing meine Paris Woche ja auch an. Es waren für heute viele Regenschauer vorhergesagt, ein wenig hab ich mich sogar darüber gefreut denn so würde ich einfach den ganzen Tag in verschiedenen Museen des Jardin des Plantes verbringen. Zuerst aber: Hotelzimmeryoga am Morgen. Dabei habe ich festgestellt, dass mir der kleine Sturz am Mittwoch doch mehr geschadet hat, als ich gedacht habe. Ich war mit meinem großen Zeh doch tatsächlich im Bettlaken hängengeblieben und über die Bettkante auf den Boden gefallen. Aufgeschlagen, also gebremst, habe ich mich mit meiner rechten Hand die sowieso schon so blöd arthrosegeschädigt ist und mein Knie schrappte über den Teppichboden. Nun tut mein Handgelenk sehr weh und mein Knie ist heute dunkellila. Immerhin wurde keine Haut abgebrannt. Das passiert ja mal leicht bei so Teppichboden. Blöd das alles. Also mussten ein paar Sonnengrüße und ein Kopfstand an der Wand genügen. Auf dem Weg ins Café dann der erste Regen.

Der aber schnell vorbei war und so überlegte ich mir, ob es nicht vielleicht doch nett wäre zuerst ein wenig draußen zu sein. Schnell in die Metro und nach Montmartre gedüst. Diese Idee hatten viele andere Menschen auch. Zumal ja auch Karfreitag war, wie mir dann einfiel. Es waren also wirklich viele Menschen unterwegs und sie sammelten sich alle im Park vor der Basilika Sacré-Cœur auf dem Montmartre. Es gab einen kleinen Gottesdienst unter freiem, regnendem Himmel und gesungen wurde zwischendurch auch. Das war alles sehr schön und ich hatte die Möglichkeit mir unter vielen Regenschirmen den Hübschesten auszusuchen.

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Friedhofsglück

Es gibt Zeiten in denen die Erlebnis- und Eindrucksdichte so viel und sehr hoch ist. So ist es gerade bei mir. Deshalb wähle ich heute aus und entscheide mich für den Friedhof in Montparnasse. Die Stunden auf dem Friedhof teilen sich mit einigen anderen Erlebnissen den ersten Platz – falls er vergeben werden sollte.

Ich bin ja ein großer Friedhofsfan, wie alle wissen die mich kennen. Und gerne könnte ich auf dem wunderbaren Cimetière Montparnasse eine ganze Woche verbringen. Weil ich beim Fotos sichten schon gleich wieder ins Schwärmen gekommen bin, lege ich einfach los. Ganz besonders angetan haben es mir diese klitzekleinen Moosköpfchen die zwischen den Porzellan Blüten hervor wachsen.. Davon kann ich einfach nicht genug bekommen. Die sind doch wirklich zu schön.

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Samstagsgetrödel über den Friedhof in Eyüp – Katzen kommen auch vor

Weil Meşale Tolu und Deniz Yücel (auf die Freilassung von allen anderen Journalist*innen hoffe ich weiterhin) endlich frei sind und der Himmel am Samstag keine andere Farbe als grau angenommen hat, bekomme ich Fernweh und mache einen Spaziergang durch mein Fotoalbum.  Ich beginne mit einer Bootsfahrt nach Eyüp, einem am Goldenen Horn gelegenen und eher konservativem Stadtteil von Istanbul.

Mein eigentliches Ziel ist der Friedhof hinter der Eyüp Sultan Moschee.

Der Friedhof ist recht groß und der Weg geht immer den Hügel hinauf.

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Mittwoch, 10. Januar 2018, Große Storchenfreude

Aus dem knisternden Bett gesprungen, Yoga geturnt, kurzes Frühstück. Losgelaufen in Richtung eines Palastes, die sind ja hier fast in jeder Richtung zu finden. Dazu musste/wollte ich den Weg durch die Souks nehmen. Und da bin ich dann sehr verzweifelt. An mir und an all den hübschen Dingen. Plötzlich wollte ich alles haben, konnte alles gebrauchen und sicherlich auch ohne vieles nicht leben. Was war denn nur los mit mir? Ich kenne mich ja und weiß das das “Wir müssen sparen für schlimme Zeiten” Kriegs- und Nachkriegsgen meiner Eltern sich bei mir eher in das “Ich will alles haben” Wirtschaftswundergen verwandelt hat. So schlimm wie gestern war es aber schon lange nicht mehr. Ich brauche nun wirklich kein Gardinendings. Aber es blinkert so schön.

Im Maison du Caftan Marocain gibt es nicht nur Kaftane, sondern auch wunderschöne Bett- und Tischwäsche und Kissenbezüge. An den Wänden im Eingangsbereich hängen Fotos von Menschen, die sich dort eingekleidet haben wie z.B. Gloria Gaynor, Mick Jagger und Charles Aznavour.

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Dienstag, 9. Januar 2018, Ein Garten und zwei Ausstellungen

Mein tolles Marrakesch Riad Dar Sara hat mich den Taxifahrerzwischenfall sofort vergessen lassen. Schon der Innenhof,  in den ich geführt und in dem mir dann ein Tee serviert wurde, war wunderschön und hat nach irgendetwas Leckerem geduftet.

Meine Tasche wurde auf mein Zimmer getragen, in dem schon die Heizung an war. Die Heizung! Hier kommt ein kleiner Nachtrag. Es war schön in Essaouira, trotz Magen- und Kopfschmerzen und Schnupfen und auch trotz der letzten Tage Regenwetter. Aber das Kaminfeuer hat nicht immer ausgereicht um mich aufzuwärmen und die Wärmflasche auch nicht. Deshalb ist die Freude über ein warmes Zimmer so groß. Und dann erst das Bett (da lagen doch tatsächlich Rosenblätter drauf) und die toll knisternde Bettwäsche und die hübschen Gardinen und die Badewanne mit dem knallheißen Wasser. Das Wasser war so heiß, da musste ich später für die Wärmflasche noch nicht Mal den klitzekleinen Tauchsieder bemühen. Luxus und Bequemlichkeit muss ich nicht immer haben, aber sie sind manchmal eine sehr große Freude.

Die Reisefreundin und auch Marokkoliebhaberin A. aus A. behauptet ja, in den Betten der Marrakech Riads am besten in ihrem ganzen Leben geschlafen zu haben. Und ich habe dann auch tatsächlich sehr gut und ausdauernd geschlafen. Aufgewacht bin ich dann leider mit etwas trübem Gemüt. Das passiert mir gerade immer mal, schade. Aber nicht zu ändern. Heute hat ignorieren geholfen. Zum ersten Mal seit 5 Tagen wieder Yoga geturnt und anschließend noch mal kurz ins Bett gelegt zum Tee trinken. Duschen, Haare trocknen, Frühstück. Das Frühstück lasse ich aber in den nächsten Tagen wieder ausfallen, es bekommt meinem Magen immer noch nicht. Zum Jardin Majorelle ( und hier noch ein schöner Artikel über den Obergärtner aus der FAZ) und das Yves Saint Laurent Museum wollte ich gerne. Ich habe ein wenig rumfragen müssen, habe aber dann den Weg gut finden können. Er führte an einem Bioladen vorbei. Da gab es hauptsächlich Getreide.

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Fussball. Echt jetzt?

Fußball also. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Fußball und ich wir sind wirklich keine großen Freundinnen. Ich finde Fußball hauptsächlich langweilig. Mein gelangweiltes Verhältnis hat womöglich etwas damit zu tun, dass ich als Kind jeden Sonntag auf irgendeinem Sportplatz verbringen musste, denn Günther hatte viel Spaß am Fußball spielen und auch allen anderen Vereinstätigkeiten wie z. B. Netze auf- und abhängen (wenn ich den Erzählungen von Erica glauben darf, stand er gerade auf der Leiter um ein Netz abzuhängen, als ich mich durch erste Wehen ankündigte) und auch sämtliche Trikots der ganzen Mannschaft zu waschen und anschließend in unserem Garten aufzuhängen. Zu seinem Bedauern steckt leider kein kleines bisschen von seinem Fußballgen in mir. Und daran hat sich auch in all den Jahren überhaupt niemals irgendetwas geändert. Bis gestern Morgen. Nun ja, es ist nicht so das ich plötzlich in großer Fußballliebe entbrannt wäre, aber immerhin habe ich Spaß daran gefunden die, leider nur männlichen Essaouiris, bei ihrer Sonntagmorgenbeschäftigung zu beobachten. Während ich also bei trübem Nieselwetter entspannt im Café saß, habe ich mit erstaunen beobachtet, was dort so vor sich ging. An Wochentagen haben immer mal ein paar Schulklassen am Strand ihren Sportunterricht abgehalten. Da wurden mal eben Felder in den Sand gemalt und losgespielt. Am Sonntag war es etwas anders. Es wurden Tore transportiert.

Manchmal allein oder mit Freunden.

Mann kam zu Fuß und mit dem Fahrrad.

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