Am Mittwochmorgen um 8:14 fuhr mein Zug zurück nach Kassel. Neun Stunden Zugfahrt erschien mir fast ein bisschen wenig für all die Dinge die ich gerne machen wollte während der Zug, mich nach Hause fährt. Der Bahnhof und auch der Himmel über dem Bahnhof sahen am Morgen schon mal sehr toll aus.
Und schon nach 1 Stunde hat sich herausgestellt, das es vermutlich nicht bei 9 Stunden bleiben würde. Ich habe also Fotos sortiert, geschrieben, gegessen, gelesen und dann wieder alles von vorne. Im Großraumabteil war außer mir noch eine Gruppe von ca. 10 vielleicht 14-jährigen Jugendlichen. Ich habe sie kaum bemerkt. Einige haben Monopoly gespielt und ich fühlte mich in frühere Zeiten versetzt. Ein paar schauten manchmal auf ihr Handy, lasen dann aber in echten Büchern weiter und einige hörten Musik. Schräg gegenüber saß ein Mann. Er tat so entschlossen Garnichts, das es eine Freude war. Er saß da und schaute. Aus dem Fenster, auf seine Hände, auf andere Mitreisende. Kein Buch, keine Zeitung, kein Handy, kein Kreuzworträtsel. Stundenlanges schauen. Erstaunlich. Und beneidenswert.
Aus 20 Minuten Verspätung wurden 30 Minuten und dann 36 Minuten. Meinen Anschlusszug in Karlsruhe würde ich nicht bekommen. Nicht schlimm, ich suche mir einen anderen Zug. Dann wurde uns vom Zugpersonal empfohlen besser bis Frankfurt sitzen zu bleiben denn es war unklar wie es weiter gehen würde. Ich befragte die DB Homepage und stellte fest, dass einige Züge ganz ausgefallen waren und andere Züge absurde Verspätungen von z.B. 180 Minuten hatten. Und einen dieser Züge wartete ich dann in Frankfurt. Zuerst bei schönstem Sonnenschein im Café.
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