49 KW Dezember 2022 – Kaufrausch und erster Spaziergang im Schnee

In der Nacht zum Montag hab ich schlecht geschlafen und lag 1 Stunde wach herum. Schneegestöber auf dem Weg zur Arbeit. Ich hatte vergessen, wie nass Schnee ist. Er sah so fluffig aus. Also zog ich keine Regenhose an und hatte am Ende nasse Beine. Im Büro gab es einiges zu tun, aber trotzdem war es ein guter Start in die Woche.

Nach der Arbeit wollte ich meine Kamera zur Reinigung bringen und nach einem fahrradtauglichen Parka schauen. Ich hab nun neue Schuhe und ein neues Kleid.

Neues Kleid.

Das neue Kleid ist an einigen Stellen gesmoookt. So hieß das zumindest früher, als ich so ca. 8/9 Jahre alt war und wir zogen das oooo sehr lang. Ich wollte unbedingt eine Bluse, die sowas gesmoooktes hat, denn das war damals modern, oder in. Ich kann mich nicht erinnern, wie der Ausdruck für der letzte heiße Scheiß damals war. Am Ende hatte ich dann einen blautürkis glänzenden, rundherum gesmoookten Pullunder. Mein neues Kleid ist nur an den Oberarmen und Bündchen etwas gesmoookt. Ansonsten ist es schwarzbeige und lang und schlumperig. Hätte ich damals keinesfalls angezogen.

Später in der Woche kam dann doch noch ein neuer Parka hinzu. Jetzt ist aber mal Schluss mit Klamottenkauf.

Dicke Wolldecke.

Die Decke ist auch neu. Es gibt nicht viel, was ich aus Marokko mitgebracht habe. Weil ich dort schnell in einen Kaufrausch geraten kann, hatte ich mir ein Kaufverbot auferlegt. Nur die Decke stand auf meiner Erlaubnis-Liste. Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, sind da vielleicht auch noch so ein bis drei Schüsselchen in die Tasche gerutscht.

Dienstag gab es wieder viel zu tun, aber zwischendurch auch Kaffeepausen mit der Kollegin, die uns leider bald, aber ganz freiwillig, verlässt. Wir haben vor 13 Jahren gemeinsam begonnen, deshalb ist es schon ein besonderer Abschied für mich. Nach der Arbeit hatte ich einen Zahnarzttermin. Um mich abzulenken, hab ich überlegt, was ich am Dienstag vor einer Woche gemacht hab. Da saß ich noch im Flieger. Und dann ist mir wieder die Deutsche Bahn Geschichte eingefallen. Ich schreibe sie jetzt mal auf, weil ich danach gefragt wurde.

Es war so:

Auf der Fahrt von Frankfurt nach Kassel saß ich im Bordbistro. Der Kellner und seine Kollegin, die noch dazu kam, hatten mir freundlicherweise dabei geholfen, mit der App eine Fahrkarte zu kaufen. Beide Schaffner, die irgendwann neben mir standen, waren wenig hilfsbereit und eher unfreundlich. Nachdem mein Ticket endlich gebucht und abgestempelt war, gingen die Schaffner mit dem Kellner zur Theke. Dabei sagte der eine Schaffner zum Kellner: Mach uns mal zwei Baguettes. Mir aber nicht so einen N…..(hier folgte das N-Wort). Ich dachte, ich höre nicht richtig und die Kellnerin auch. Wir schauten uns an und bestätigten einander, dass wir richtig gehört hatten. Sie sprang erstmal auf und ging zu ihrem Kollegen. Kam dann zurück und ging zum Tisch, an dem die Schaffner mittlerweile saßen und machte ihnen eine echte Ansage. Nachdem ihr Kollege, den beiden die Baguettes gebracht hatte und sie kurze Zeit später mit essen fertig waren, verließen sie das Bordbistro. Kurze Zeit später kam auch der sichtlich getroffene Kellner zu uns. Sehr lange sprachen wir über das rassistische Verhalten des Schaffners und auch darüber, dass beide häufig von Rassismus und antimuslimischem Rassismus betroffen sind. In diesem Fall wird der Kellner eine Beschwerdeanzeige erstatten. Seine Kollegin und ich haben ihn sehr darin bestärkt. Trotz dieses schrecklichen Erlebnisses hatten wir noch eine sehr lustige Fahrt von 1,5 Stunden bis nach Kassel. Wir haben sogar noch festgestellt, dass wir gemeinsame Freund*innen/Bekannte haben.

Der Mittwoch war am Morgen im Büro etwas anstrengend, entspannte sich aber zum Nachmittag hin merklich. Hinterher noch schnell eingekauft und mit dem eingekauften Gemüse einen großen Topf Gemüsesuppe mit Reis, Kokosmilch, viel roter Thai Curry-Paste und Limettensaft gekocht. War sehr lecker.

Ein kurzer, dichter Bürodonnerstag. Auf dem Weg zum Yoga am Nachmittag bin ich in ein echtes Schneematschgestöber geraten.

Am Freitag hatte ich keinen normalen Bürotag, sondern eine Ersthelfer*in Schulung. Große Lust hatte ich dazu nicht, aber sie war dringend nötig, denn meine erste und letzte Schulung dieser Art hatte ich vor 41 Jahren. Und dann war es überraschenderweise nicht trocken und langweilig, sondern wir hatten, trotz der Beschäftigung mit Autounfällen, Treppenstürzen, Verbrühungen etc. viel Spaß miteinander. Vielleicht lag es auch daran, dass einige von uns, mich eingeschlossen, sehr gerne Arztserien schauen und wir deshalb bestens im Bilde waren. Denn wenn z. B. Ersticken droht, wissen wir, dass sofort der Luftröhrenschnitt erfolgen muss und anschließend ein Kugelschreiber benötigt wird. Wie gut, dass die Schulungsleiterin auch über unseren Quatsch lachen konnte. Anschließend hab ich noch mit Kolleg*innen Limonade (ich mag nicht so gerne Heißgetränke, außer Kaffee und morgens Tee) im Feliz-Boreal Biergarten vom KUZE Schlachthof getrunken. Und dann war ich wirklich platt als ich um 19 Uhr zu Hause war.

Samstagmorgen hatte ich sehr schlechte Laune, weil ich so überhaupt gar keine Lust hatte, mit Erica einkaufen zu fahren. Deshalb beschloss ich ihr abzusagen. Das gestaltete sich allerdings nicht einfach, denn sie ging nicht ans Telefon. Ich habe 16x versucht sie zu erreichen. Von 9 bis 13:30. Diese Versuche trugen nicht dazu bei, dass meine Laune besser wurde. Im Gegenteil. Während der ganzen Zeit hab ich allerlei liegengebliebene Hausarbeiten erledigt und war die ganze Zeit genervt. Nachdem ich sie erreicht und abgesagt hatte, kam die Kollegin vorbei. Das war gut, denn ich konnte mal so richtig schön laut herumschimpfen, danach ging es besser und der Tag war gerettet.

Sonntagmorgen war die Laune wesentlich besser als am Tag zuvor und ich habe im Kerzen beleuchteten Wintergarten gesessen, Tee und Kaffee getrunken und gelesen.

Und danach bin ich zum ersten Mal in diesem Winter durch richtig viel Schnee gelaufen. Das war sehr toll. Den Rest des Tages habe ich mit lesen verbracht und bloggen und zwischendurch noch schnell das Bett frisch bezogen. Sonntag zu Ende.

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