Die schönen Ferien sind vorbei und so klingelt der Wecker wieder jeden Morgen unbarmherzig um 5:45 Uhr. Ich muss wieder ein früher Vogel sein und tue mir sehr Leid.
Am Dienstag komme ich von der Arbeit, bringe mein Fahrrad in den Hinterhof und bekomme einen großen Schreck: Der Baum wurde gefällt. Die Aktion war zwar schon für den letzten Herbst angekündigt, aber weil bisher nichts passiert war, habe ich es vergessen und so war der Schreck nun umso größer.
Und nicht nur der Baum, der sehr alt und Innen hohl war und außerdem drohte die alte Mauer langsam zum Einsturz zu bringen, wurde gefällt, sondern auch noch der schöne Holunderbusch. Nur noch ein paar wenige Äste sind übrig. Dafür gab es keinen Grund außer, dass man schon mal dabei war und sich die Nachbarn vielleicht daran stören könnten (tun sie seit 35 Jahren nicht). Im Holunderbusch haben immer viele Meisen gesessen. Er war ihre Abflugrampe zu den Balkonen mit Vogelhäuschen.
Am Mittwoch meldet sich eine Kollegin morgens um halb 8 krank, wir hätten eine Besprechung gehabt, und ich nutze die Gelegenheit um eine halbe Stunde später ins Büro zu fahren. In dieser geschenkten halben Stunde sitze ich vor dem Café, an dem ich jeden morgen vorbei radele und immer neidisch die dort sitzenden und Kaffee trinkenden Menschen beobachte. Ich sitze dort und trinke Kaffee und vielleicht schaut mir auch jemand zu und ist ein wenig neidisch.
Am Nachmittag halte ich auf dem Heimweg um Brot zu kaufen und schaue mir die Eisrutsche an, die noch vom Weihnachtsmarkt -Spektakel übrig ist.
Mittwochnachmittag treffe ich mich wieder mit der Yoga – Freundin zur Thai Massage und anschließendem Café Besuch. Am Donnerstag unterrichte ich nach der Arbeit meinen Yoga Kurs und bereite am Abend einen Linsensalat vor.
Der Linsensalat ist für die Neujahrsfeier von meinem Team gedacht. Wir treffen uns am Freitag im Sandershaus. Dort haben wir auch schon im Jahr zuvor gefeiert. Alle bringen leckerstes Essen mit.
Und alle bringen auch ein kleines Geschenk mit für die Neujahrswichtelei.
Wir haben eine schöne Zeit miteinander und ich freue mich ganz besonders, weil mir eine Kollegin noch viele, ganz frisch aus Marokko eingetroffene, Datteln schenkt. Die esse ich so gerne.
Vielleicht bin ich gestolpert oder jemand hat mich angerempelt – keine Ahnung wie mein verhuschtes Lieblings der Woche entstanden ist.
Samstag fahre ich wieder zum Spinning und bekomme bei den ersten Takten der Musik einen Schreck: deutscher Schlager. Oh nein, das darf doch bitte nicht wahr sein. Glücklicherweise ändert sich die Musik im Laufe der Stunde aber so richtig klasse wird sie leider nicht. Da muss ich mir wohl in Zukunft einen Spinning Kurs zu einer anderen Zeit suchen. Ich hab sowieso nicht vor weiterhin am Samstag und Sonntag zu fahren. Zwei Tage hintereinander ist ja nicht so sinnvoll.
Samstagabend bekomme ich Besuch von einer Freundin mit der ich meine Yogalehrerin – Ausbildung gemacht habe. Wir habe uns seit dieser Zeit nicht mehr gesehen und dementsprechend haben wir uns eine Menge zu erzählen. Dazu essen wir Suppe aus Süßkartoffeln, Kartoffeln, Tomaten, Kichererbsen und braunen Linsen und streuseln Petersilie, Erdnüsse und Granatapfel oben drüber und noch etwas Joghurt.
Am Sonntag fahre ich nochmal zum Spinning. Diesmal ist die Musik laut und toll und ich freue mich. Am Nachmittag kümmere ich mich um meine Wäsche und lese ein wenig. Dann kommt die Yoga – Freundin vorbei und wir gehen am Abend zusammen zur Neujahrsfeier vom Satya Yoga – Team (Werbung wg. Verlinkung), wo ich die Krankenkassen Kurse unterrichte. Als ich später im Bett liege stelle ich fest: das Wochenende ging zu schnell vorüber und ich fühle mich angestrengt. Das bedeutet ich war zu wenig, eigentlich überhaupt nicht, allein. Mit diesem Allein sein müssen – Tick gehe ich mir manchmal selbst auf die Nerven, aber es ist nicht zu ändern und deshalb beschließe ich, am Montag gleich nach der Arbeit Heim zu fahren und einzusiedeln.
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