24 KW Juni 2020 – Als würden sich die Korn- und Mohnblumen ein Wettrennen liefern

Die Woche beginnt mit Hals- und Kopfschmerzen und kalt ist mir auch. Trotzdem fahre ich ins Büro. Dort wird es schlimmer statt besser. Deshalb sage ich meinen Termin ab, erledige noch ein paar Dinge und fahre um 12 Uhr wieder nach Hause.

Weil es am Dienstag nicht besser ist, bleibe ich mit Wolldecke und Wärmflasche auf dem Sofa.

Ich bin sehr froh, als es mir am Mittwoch wieder besser geht. Wir haben geplant, nach vielen Wochen des ZOOM-Kontaktes, endlich die Kursfrauen wieder zu sehen und einen Spaziergang mit ihnen zu machen. Es kommen zwar nicht alle, aber wir freuen uns über diejenigen, die dabei sind. Es gibt viel zu erzählen und wir haben viel Spaß zusammen.

Und dann liegen vier frei Tage vor mir. Die beginne ich lesend und Tee trinkend auf dem Balkon. Anschließend folgt eine Stunde Yoga. Beim anschließenden Kaffee bekomme ich Lust auf einen Ausflug und überlege mir nach Germerode zu fahren. Vielleicht hat die Mohnblüte schon begonnen.

Da habe ich mich allerdings getäuscht. Ich laufe durch die Felder und überlege ob in diesem Jahr der Mohn durch Kornblumen ersetzt wurde.

Und weil die Kornblumen nicht weniger hübsch sind als Mohnblumen, freue ich mich und knipse drauf los.

Viele andere Blumen finde ich noch. Ob dies nun Wicken oder Erbsen sind kann ich nicht sagen

Die Lupinen finde ich auch sehr schön.

Besonders gut gefällt mir das lilablau in Kombination mit braun.

Ich laufe durch nasses Gras und über mir blüht und duftet der Holunder.

Brauner Käfer in wilder Rose.

Unterstand mit Pferden und Ziegen.

Ob das wohl wilde Löwenmäulchen sind?

Riesiger Fenchel inmitten von Raps.

Und dann plötzlich, ich bekomme fast einen Schreck:

Drei Mohnblumen am Wegesrand. Die haben sich wohl vom letzten Jahr selbst ausgewildert.

Und während ich weiter durch die Felder laufe und mich frage, warum ich noch kein einziges Feld mit Mohn gesehen habe, stehe ich plötzlich davor.

Es wird also in diesem Jahr auch Mohn in Germerode geben. Ich bin nur einfach viel zu früh.

Nach dem Mohnfeld folgt erst einmal wieder Weizen.

Und am Rand eines Rapsfeldes blühen diese weißen Blumen. Ich habe sie schon oft gesehen, kenne sie aber erstmal nicht.

Im schlauen Naturführer finde ich sie: Weiße Lichtnelke, Silene latifolia oder Melandrium Album oder Silene alba, ein Nelkengewächs. Dann steht dort noch, dass die Wurzeln Saponine enthalten und deshalb früher zum Waschen verwendet wurden. Erstaunlich. Da wurden in mühevoller Arbeit die Wurzeln ausgegraben, wahrscheinlich irgendwie gewaschen und dann gemeinsam mit der Wäsche gekocht. So oder ähnlich stelle ich es mir jedenfalls vor.

Dann trete ich auf etwas Hartes – aua – ein Feuerzeug. Ich setze mich daneben und mache eine Kaffeepause.

Während der Pause beobachte ich eine Biene an Büschelschön (Phacelia).

Auf dem Rückweg inmitten vom Weizenfeld drängelt sich der Mohn dann kurz in den Vordergrund, obwohl es eher ein Ausflug in das Kornblumenparadies war.

Nachdem ich am Freitag wieder gründlich auf dem Balkon rumgesessen und anschließend auf dem Markt eingekauft habe, laufe ich durch den Hinterhofgarten um mein Fahrrad zu holen. Und stehe etwas sprachlos vor der Mohnblüte. Irgendwo höre ich es lachen. Da fahre ich extra nach Germerode um den Mohn zu suchen und finde ihn direkt vor meiner Nase. Zu schön.

Nach einem kalten Flussbad, so kalt hab ich bisher das Wasser noch an keinem Tag empfunden, noch nicht mal im April, radele ich weiter in den Schrebergarten.

Auch dort werde ich sofort von dem dicken Mohnstrauch der Nachbarin ausgelacht.

Ich koche mir erstmal einen Kaffee, freue mich, dass keine dicke Spinne im Spülbecken sitzt und richte meinen Blick auf die hübschen Lauchspiralen.

Und auf die Wickententakel, die die Mohnstängel umschlingen.

Kleine Tiere an Kornrade (Agrostemma githago), sie gehört auch zu den Nelkengewächse.

Das wird mal eine Brombeere.

Noch ein Foto von der Jungfer im Grünen und dann radele ich nach Hause.Dort lungere ich nach einem ausgiebigen Fußbad noch ein wenig herum und fahre später zum Yoga und danach noch auf ein Getränk mit der A.. Pizza essen wir nicht, weil wir den Pizza-Freitag auf den Samstag verschoben haben. Das Spaß-Bier ist auch ohne Pizza lecker.

Am Samstag kommt es anders als geplant. Der Plan ist: Schwimmen im Bühl See und dann mit Erica einkaufen. Leider sind die Zugänge zum Bühl gesperrt und verbarrikadiert. Baden ist nur von morgens um 4 bis um 10:30 Uhr erlaubt. Leider war es schon 10:40 – zu spät. Ich hatte schon sowas befürchtet, lagen doch die Menschen an den letzten sonnigen Tagen dicht an dicht.

Weil ich Erica nicht in ihrer Zeitplanung durcheinander bringen wollte, fuhr ich zum Gut Laar und spazierte zu den Fischteichen. Der Zugang war für Kinder verboten – zumindest war meine Interpretation des Schildes so.

Ich lief am Angler (*innen scheint es nicht zu geben)- Häuschen vorbei und einmal um den See herum.

Dann lege ich mich lesend auf eine Wiese, kühle mir später noch die Beine im kleinen Fluss und fahre danach zu Erica und wir gehen einkaufen.

Später dann, zurück in Kassel, schaue ich dem Regen zu, höre dabei den Donner grollen und hoffe der Regen hört pünktlich zur Pizza Verabredung auf. Das tut er. Wir haben einen leckeren Abend in der Pizzeria und später wird es noch lustig in meiner Küche.

Weil der Abend nicht nur lustig sondern auch spät war, schlafe ich bis halb 10. Schon im Bett stelle ich fest: Am Bein hat sich wohl eine Zecke verbissen. Ich konsultiere die beste Nachbarin. Sie entfernt mir 4 Zecken. Also sowas!

Weil die Zeckenoperationen so lange dauern, schaffe ich es erst in den Garten der Kollegin als sie schon nicht mehr dort ist. Schade. Denn auch sie hat in diesem Jahr wieder ein unglaubliches Mohnparadies in ihrem Garten.

Ich finde sie könnte Milchspinne heißen. Eine Milchspinne gibt es aber nicht und ich kann mir nicht lange genug Spinnenfotos ansehen um herauszufinden wie sie heißt. Es krabbelt mich schon überall.

Sehr kurzer Katzenbesuch.

Das dies eine Erbse ist da bin ich mir sicher.

Aber dies hier? Eine Art Fingerhut?

Ich überlege ob ich wieder nach Hause fahre oder noch eine kleine Fahrradrunde drehe.

Ich fahre um die Schrebergärten herum und an den Schrottfirmen vorbei.

Schöner wohnen mit Blick.

Vielleicht sollte ich doch mal über ein kleines Tattoo nachdenken.

Handmade Gesichtsmaske und antike Bügeleisen.

Leipziger Straße 214

Ganz erstaunliche Ecken hat Bettenhausen.

Da werde ich irgendwann nochmal ausführlicher hinfahren. Für heute ist es aber genug.

Ich komme Zuhause an als die ersten Tropfen auf die Eingangstreppe fallen. Morgen muss ich mich von ihr verabschieden. Sie wird abgerissen. Weil sie alt ist und wackelt. Ich finde Alter und Tattrigkeit ist kein Grund aber ich werde leider nicht gefragt.

Während es regnet lese ich und fange an hier loszubloggern. Schon wieder eine ganze Woche vorüber.

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