Die ersten Stunden der neuen Arbeitswoche waren leider anstrengend. Unerfreuliche Telefonate und auch der USB Stick, der seit fast einer Woche unauffindbar war, blieb es auch weiterhin. Aber nur bis zur Mittagszeit. Dann, hurra, kam die Kollegin und brachte ihn mir. Ich hatte ihn beim Hände desinfizieren auf dem Tisch liegen gelassen. Große Erleichterung.
Am Dienstag bekam ich von einer Teilnehmerin, ich treffe mich jetzt einzeln mit den Frauen die es einrichten können, eine Tüte mit leckerstem Eid Mubarak/ Bayram oder auch Zuckerfest-Gebäck. Damit wurde mir der Arbeitstag versüßt. Am Abend habe ich gebügelt. Auf den Bügelimpuls hatte ich schon sehr lange gewartet. Nun war er da und musste augenblicklich genutzt werden. Der Bügelberg ist jetzt etwas kleiner.
Mittwochmorgen bin ich durch die Aue nach Bettenhausen zum ersten Arbeitstermin des Tages geradelt. So schön am Morgen durch einen Parkt statt durch die Straßen zu fahren und später am alten Salzmann Gelände vorbei.
Jeden Tag freue ich mich über die Blumen im Hinterhofgarten. Besonders die wilde Ecke an der Hauswand ist so schön in diesem Jahr.
Den ganzen Donnerstag war ich voller aufgeregter Vorfreude, denn am Nachmittag war der Start vom Yoga Kurs nach der langen Corona – Pause. Die Gruppe ist zu groß um alle gemeinsam in dem Yoga Raum zu unterrichten. Die Lösung ist vorerst: wenn es mehr als 6 Personen sind, teile ich die Gruppe und unterrichte 2x 60 Minuten. Das war aber am Donnerstag nicht nötig. Es waren genau 6 Personen und das kommt mit dem Platz gut hin. Ich habe mich sehr gefreut alle wieder zu sehen und zu hören wie es ihnen ergangen ist. Für mich fand ich es toll und seltsam und etwas holprig wieder zu unterrichten.
Weil ich am Donnerstag alles abgearbeitet hatte und für Freitag nur so ein ZOOM Dings anstand, habe ich mich im Büro abgemeldet. ZOOM Treffen gehen von zuhause aus, hurra.
Also habe ich etwas länger geschlafen, auf dem Balkon gesessen und etwas getrödelt, auf dem Markt eingekauft, Yoga geturnt und war um 10:30 fertig und bereit zum ZOOMen. Anschließend bin ich in den Gartenmarkt gefahren. Das hatte ich schon länger vor, aber bisher keine Lust gehabt. Ich brauchte aber ein paar große Blumentöpfe – im Keller waren leider keine mehr zu finden. Natürlich blieb es nicht bei den Blumentöpfen. Ich habe nun eine Schokoladenblume und auch wieder eine Glockenrebe. Die hatte ich im letzten Jahr nicht, weil ich mir nicht sicher war, ob es ihr bekommt wenn sie auf dem Balkon steht, der ja eigentlich ein Wintergarten werden sollte, es aber nicht ist…. Ich probiere es einfach aus und bin dabei recht zuversichtlich.
Zurück aus dem Gartenmarkt habe ich alle Blumen ein- und umgetopft, aufgeräumt, geduscht, meine Sachen gepackt und bin zum 2ten Mal diese Woche – am Montag war ich auch schon- zum Yoga gefahren. Es ist einfach zu schön wieder Unterricht zu bekommen. Hinterher war ich mit Freundinnen im Restaurant verabredet. Eine der Freundinnen kam dazu sogar vom Möhnesee angereist und hat bei mir übernachtet.
Samstagmorgen mit der Freundin auf dem Balkon sitzen und erzählen, Wäsche waschen, rumräumen und dann Sachen packen für einen Abstecher zum See. Auf dem Weg zum Einkauf mit Erica liegt der Bühl. Da war ich im letzten Jahr mal am Nachmittag gewesen und habe es bereut, weil es sehr voll war. Diesmal also Mittags um 12 Uhr. Das war eine sehr gute Idee. Ich war fast allein, bis gegen halb 1 die ersten Badegäste auftauchten. Da habe ich dann meine Sachen gepackt und bin zu Erica gefahren.
Zuerst in den Supermarkt und dann in den Baumarkt nebenan. Erica wollte so kleine rechteckige Kärtchen Schmirgelpapier um damit ihren Küchenherd zu putzen. Ich sehe die kleinen Papiertüten noch vor mir. Haben wir aber im Baumarkt nicht gefunden, gibt es wohl nicht mehr. Stattdessen haben wir ein großes Stück Schmirgelpapier gekauft und werden es zerschneiden. Anschließend zum ersten Mal wieder Kaffee und Torte im Café und ein Stück für zuhause.
Die Gartenchefin wünschte neulich mal alte Kinderfotos von mir zu sehen. Darüber denke ich noch nach, habe mich aber dazu entschlossen immer mal ein Foto aus dem Haus meiner Kindheit zu zeigen. Letzte Woche das Bambi an der Wand. Diese Woche die gegenüberliegende Wand mit Tapete, Gardine, Sitzmöbel, Kissen und Blumenhocker. Alles mein ehemaliges Spielzimmer. Diesmal muss ich allerdings zugeben: Für die Fototapete bin ich verantwortlich. Ich glaube ich war 13 oder 14 oder so. Das entschuldigt doch einiges – wie ich finde. Ich nenne es immer “Das Zimmer des Schreckens” wenn ich hineinschaue.
Auf dem Weg nach Kassel habe ich endlich in Ehrsten gehalten um die schöne alte Haustür und Treppe zu knipsen, an der ich immer vorbei fahre.
Kurz nachdem ich zurück war, kam auch die Freundin vom Schwesternbesuch zurück und das ‘Ich bringe dir bei wie man Sarma macht’ – Projekt konnte beginnen.
Die H. hatte am Abend zuvor schon alle Zutaten und den Reis miteinander vermischt. Nun war alles gut durchgezogen und ich wurde in die Rolltechnik eingeweiht. “Das machst du richtig gut” wurde ich gelobt. Weil es viel Füllung und viele Weinblätter waren haben wir sehr lange gerollt.
Richtig lecker und genügen werden sie wohl auch ein paar Tage.
Zum Beispiel am nächsten Tag im Schrebergarten. Da gibt es zuerst Sarma und anschließend Rhabarberkuchen (den hatte ich noch schnell gebacken bevor wir am Samstag mit dem Sarma Gerolle begonnen haben).
Im Gewächshaus vom Nachbargarten wächst der Mohn, der sonst immer in unserem Garten war.
Die kleinen Bohnen müssen noch eine Weile auf eine Stange warten.
Wie in jedem Jahr gibt es Strebergärten und Schrebergärten.
Die Gartenchefin geht entschlossen vor um den vertrockneten Rosenast zu schneiden.
Die Gartenfotografin macht viele schöne Blumenfotos und zeigt sie auf Instagram. Ich mache Fotos von Blumen und kleinen Sachen und zeige sie hier.
Kleiner Käfer.
Kleine Spinne.
Langbeiniger Weberknecht. Ist mir nicht so ganz geheuer. Aber nichts gegen die dicke schwarze Spinne, die bei meiner Ankunft in der Gartenküche, im Waschbecken saß. Wie gut, dass mich die Gartenchefin gerettet hat.
Das ist Stachys byzantina oder auch Eselsohr, Hasenohr, wolliger Ziest oder Woll-Ziest. Ich mag Eselsohr am liebsten und die kleinen Blüten finde ich auch schön.
Am Abend brauche ich ein gründliches Fußbad, esse noch eine Menge Sarma – Röllchen, plaudere etwas mit der Freundin, die den ganzen Tag unterwegs war und verabschiede sie dann und wünsche ihr eine gute Heimfahrt. Dann habe ich nur noch etwas Kram zu erledigen, schaue in den Abendhimmel und gehe früh ins Bett.
Nur ein einziges Buch habe ich im Mai gelesen. Alle anderen Bücher habe ich noch nicht durch.
Ich lese immer noch Carolin Emcke Gegen den Hass. Deshalb bin ich am Dienstagmorgen zuerst etwas verwirrt und irritiert, als ich über den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten lese. Gerade hatte ich bei Carolin Emcke im Kapitel 1. Sichtbar – Unsichtbar, über den Afroamerikaner Eric Garner gelesen, der im Juli 2014 ebenfalls von weißen Polizisten zu Tode gewürgt wurde. „I can’t breathe“ riefen Beide vor ihrem Tod. Das Eric Garner nicht der erste Afroamerikaner und George Floyd nicht der Letzte sein wird, die durch institutionellen Rassismus getötet wurden macht mich fassungslos, traurig und wütend.
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