Dienstag, 25. Juli 2023 – Eine nicht zu Ende geführte Kletterpartie, eine große Überraschung, endlich kroatische Katzen und am Ende eine richtig schlechte Pizza

Božo Vrećo. Morgenspaziergang.

Es gibt im Urlaub keinen Grund, den Tag nicht genauso zu starten, wie der vorherige geendet hat. Mit einem sehr frühen Meerbad am Morgen.

Ich war schon vor 7 Uhr dort und alles war noch ganz verschlafen. Nur auf der Baustelle regten sich schon die ersten Arbeitenden. Das Wasser war einen Hauch kühler als am Abend zuvor und außer mir, waren nur ein paar wenige Menschen in Badekleidung und eingerolltem Handtuch unterwegs. Ich mag es sehr, am Morgen mit der einheimischen Bevölkerung baden zu gehen.

Also mir ist es ja zu heiß für Kerzen.

Kleiner Platz zum Sitzen und Gucken.

Überall wachsen diese Pflanzen aus den Mauern heraus.

Sind die Blüten nicht unglaublich? Habe den Namen noch nicht herausgefunden.

Auch auf dem Rückweg vom Meerbad sind die Gassen noch recht leer.

Anschließend gab es eine Salzwasser abwaschen Dusche und einen ersten Kaffee mit Baustellenbeobachtung vom Balkon aus.

Burgruine Peovica

Weil das Wetter bedeckt und für den Nachmittag sogar ein Gewitter angekündigt war, war mein Plan auf die kleine Burgruine Peovica zu klettern. Ganz offiziell heißt sie Tvrđava Mirabela und wurde im 13. Jahrhundert von Piraten errichtet. Hier ist die kleine Piratengeschichte nachzulesen.

Sie liegt auf einem kleinen Hügel in einer Höhe von nur 245 Metern. Das würde ich ja trotz Hitze wohl schaffen.

Habe ich auch. Fast. Allerdings hätte ich ganz am Ende, also schon im Turm drin und die Holztreppen hinauf, noch eine Eisenleiter mit vielleicht 20 Stufen heraufklettern müssen. Die letzten 4 Stufen hab ich nicht geschafft. Nicht weil ich nicht mehr konnte, sondern aus Angst, weil es so eng war. Mit Enge komme ich einfach nicht klar. Ich hab wohl eine Engheitsphobie. Außerdem waren die Eisenstangen so rutschig in den geschwitzten Händen. Aber immerhin konnte ich mal den Kopf oben herausstrecken.

Blick gab es auch etwas weiter unten.

Und am Kassenhäuschen saß auf dem Rückweg endlich die erste Katze des Urlaubs. So ein Glück.

Jeden Tag ist Waschtag.

Die nächste glückliche Überraschung begegnete mir nach dem Abstieg in den Gassen von Omiš.

Denn dort lief mir der Künstler über den Weg. Hier beim Obsteinkauf zu sehen. Kurz davor lief er mir in einer kleinen Gasse beinahe in die Arme. Das ist sich so vorzustellen: Ich, völlig verschwitzt, hochroter Kopf, abgekämpft vom Ruinen Auf- und Abstieg, dauernd mit dem Blusenärmel den Schweiß abwischend, treffe auf den Künstler, der der eigentliche Grund für diesen Urlaub ist. Das ist doch nicht gerecht. Hätte ich nicht wenigstens mein hübschestes Kleid anhaben und etwas frischer aussehen können?

Und mit vor Überraschung geweiteten Augen sage ich nichts Besseres als Hello. Aber der überaus freundliche Künstler sagt irgendetwas (alles vergessen vor Schreck) lacht mich freundlich an und hört sich meine, Ich bin extra aus Deutschland angereist für das Konzert – Geschichte an und nimmt mich dann in den Arm. Du lieber Schreck.

So eine Aufregung. Anschließend bin ich ein Stück am schönen Fluss Cetina entlang gelaufen und hab mich runtergeatmet.

Und dann die Beine ins eiskalte Wasser gesteckt. Einen Badeplatz gibt es dort leider nicht.

Weil das für den Tag wirklich genug Aufregung war, mache ich mich auf den Weg zurück zum Apartment. Dabei sehe ich den Künstler noch 2 Mal aus etwas Entfernung und muss jedes Mal etwas in mich hineinlachen. Und ja, ich komme mir sehr vor wie ein Künstler stalkendes Fangirl.

Am Apartment mache ich dann doch nicht Halt, sondern laufe einfach die Straße weiter und besuche noch den kleinen Friedhof nebenan. Dort treffe ich die nächste Katze.

Und Blumen.

Es könnten Vergissmeinnicht sein.

Alles ist in einem sehr vertrockneten Zustand und die Gräber sind mit Steinplatten, ganz den Temperaturen angepasst, abgedeckt.

Nach einer ausgedehnten Mittagsruhe auf dem Bett setze ich mich ins Café Gemelli, in dem es ausgesprochen hübsche Törtchen gibt und gut funktionierendes WLAN. Dort bleibe ich etwas länger sitzen und verblogge mein Reisetagebuch.

Am Abend wieder ein Meerbad. Und zum Abschluss des Tages hatte ich noch die mit Abstand schlimmste Pizza seit langer Zeit. Will ich sofort wieder vergessen. Vorm Schlafen gehen kamen auch noch die mitgebrachten Mückenstichutensilien zum Einsatz. Alles in allem war es ein wirklich fabelhafter Tag.

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4 Kommentare

  1. Wunderschön sind diese Blüten, es ist ein Kapernstrauch. Habe ich zuletzt mal am Gardasee gesehen.

    Liebe Grüße aus Bielefeld

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