Vorsicht Katzenalarm!
Ich bin ein großer Fan von Krankenhaus-Serien. Ich glaube, mit der Schwarzwaldklinik hat es angefangen. Die lief zum ersten Mal im Jahre 1984, habe ich gerade nachgelesen. Da war ich erschreckenderweise schon 20 (Ja ich schäme mich jetzt). Es ging dann weiter mit Emergency Room und heute noch finde ich es wunderbar, mich ins Seattle Grace Hospital zu begeben und dort die halbe Nacht im OP zu verbringen. Wahrscheinlich ist mir deshalb auch gleich der Name für die kleine Katzenklinik, links neben dem Eingang vom Hafen in Essaouira, eingefallen.
Ich hab sie schon im Oktober entdeckt. Zuerst war ich sehr erschrocken, denn mir begegneten Katzen in bedauernswertem Zustand.
Und zwar viele davon. Und der größte Teil war winzigklein und in mehreren mülleimerähnlichen Behältnissen untergebracht.
Es dauerte ein wenig bis mir klar wurde, das sich hinter dem Mann, der für die öffentlichen Toiletten zuständig war, der Katzendoktor, der auch gleichzeitig der Klinik – Chef ist, verbarg. Leider hatten und haben wir keine gemeinsame Sprache und auch seinen Namen habe ich noch nicht herausfinden können.
Aber durch viel Beobachten habe ich herausgefunden, dass sich in den verschiedenen Körben sehr junge Katzen mit den unterschiedlichsten Stufen von Bindehautentzündung, Magerkeit und Zerrupftheit befinden.
Der Doktor behandelt jede einzelne der Katzen mit Augentropfen und versorgt sie mit Futter. Wenn sie noch sehr klein sind, bekommen sie die Milch mit einer Spritze. Die Größeren bekommen brekkieähnliches Trockenfutter. Wasser steht immer bereit.
Für alles ist gesorgt. Ein Katzenklo gibt es auch.
Freundlicherweise wurde ich dann auch noch zur Besichtigung ins Innere der Klinik gewunken. Auf dem Weg dorthin wurde ich neugierig beäugt.
Innen befanden sich zwei Toilettenkabinen, von der die eine als Krankenzimmer umfunktioniert war, für die Patienten die noch ein wenig Bettruhe zur Genesung benötigen.
Natürlich reicht das Geld nie für so eine öffentliche Einrichtung. Deshalb ist die Klinik auf Spenden angewiesen. Was zur Folge hat, dass ich fast täglich mit einem Liter Milch, Trockenfutter oder auch einer kleinen Geldspende, vorbeigehe. So kommt es, dass an manchen Tagen, wenn der Spendenstrom größer ist, die Klinik ganz gut ausgestattet ist und es an anderen Tagen an Vielem fehlt.
Die Katzen kommen jedenfalls immer schnell angerannt, sowie die Milch geöffnet wird.
Und irgendwann sind dann auch alle satt. Die großen Katzen..
…und die kleinen Katzen.
Und auch die ganz kleinen Katzen, die es noch nicht mal mehr auf einen Stuhl schaffen.
Und dann hat auch der Klinik-Chef Pause.
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