51 KW Dezember 2020 – Fast schon Urlaub

Die letzten zwei Tage vor dem zweiten Lockdown war angespannte und anstrengende Stimmung im Büro. Aufregung und Verunsicherung darüber, was dieser Lockdown für unsere Arbeit für und mit den Familien bedeutet.

Am Dienstag laufe ich nach der Arbeit noch einmal um den Bebelplatz, mache ein paar letzte kleine Einkäufe und lasse mir die Haare schneiden. Den Termin dafür hatte ich im Oktober verabredet.

Weil noch einige Mehrarbeitsstunden in meinem Arbeitskalender stehen, habe ich mir am Mittwoch einen freien Tag eingetragen. Ich beginne ihn mit Yoga, Tee, Kaffee und Buch im Wintergarten. Später laufe ich mit der Kollegin, sie hat Geburtstag, durch den Park und um den See.

Anschließend trinken wir Kaffee und werden dabei beobachtet.

Donnerstag war ich ausnahmsweise mit dem Auto im Büro. Weil mein Büro in den letzten Wochen zu einer Kleiderkammer wurde, habe ich das Auto vollgepackt und die Tüten mit Kinderkleidung zu einer Familie gebracht. Wir hatten uns das ganze Jahr nicht gesehen und es war so schade, nicht wenigstens auf einen Tee mit ihnen zusammen sitzen zu können. Es geht ihnen leider nicht so gut weil der Vater krank ist (kein Corona), aber endlich haben die beiden kleinsten Kinder einen Platz im Kindergarten bekommen und die älteste Tochter ist mit 13 Jahren plötzlich richtig erwachsen geworden.

Und dann war es endlich, endlich Freitag und nach ein paar letzten Büroarbeiten hat sich unser Arbeitsbereich in den Urlaub verabschiedet. Nur zwei Kolleg*innen müssen nächste Woche noch arbeiten. Ich hab mich total gefreut und mir, um den Urlaubsstart zu feiern, ein Stück Apfelstrudel gekauft und dazu Tee und Sekt getrunken.

Natürlich lasse ich mich am Samstag nicht vom Weckergeklingel wecken sondern schlafe so lange bis ich nicht mehr kann. Als ich dann im Wintergarten sitze und nach oben schaue freue ich mich sehr über die Knospe der Glockenrebe. Ich war mir nicht so sicher, ob sie den Umzug so gut übersteht und überhaupt noch blüht in diesem Jahr. Bis jetzt habe ich zwei Knospen entdeckt.

Bevor ich zu Erica fahre, packe ich noch ein paar Päckchen ein. Wir bringen sie nach dem Einkauf zu meiner Cousine. Da ich in diesem Jahr an keiner Familienfeier teilnehme, wir wären zwar nicht zu viele Personen aber viel zu viele Haushalte, gebe ich die Päckchen für die Kinder ab. Sehen werden wir uns dann bald in jeweils kleiner Gruppe.

Am Sonntagmorgen lungere ich so rum. Kein Yoga aber Tee und Zeitung. Und eine Maschine Wäsche muss ich auch waschen. Den Nachmittag verbringe ich mit der Gartenchefin in Wald und Feld. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es könnte sein, dass wir uns zum letzten Mal im Oktober gesehen haben. Das ist wirklich unerhört lange her. Corona kennt einfach kein Erbarmen.

Am späten Nachmittag und Abend liege ich auf dem Sofa rum, lese Zeitung und versuche mich für eine neue Serie zu begeistern: Reign, über Mary Stuart, Königin von Schottland. Große Begeisterung kommt nicht auf. Ich hatte ja die letzten zwei Wochen mit dem englischen Königshaus (The Crown) verbracht und das war ein Vergnügen, da kann Reign so gar nicht mithalten. Na ja, es ist eben nur eine US-amerikanische Fernsehserie. Allerdings gibt es Mary Stuart noch als britisches Filmdrama von 2018. Ich finde das klingt vielversprechender. Und deshalb kümmere ich mich jetzt mal darum, wo ich mir die britische Version ansehen kann.

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