31/32 KW Juli/August 2020 – Umzug fast fertig

Vor zwei Wochen sah es fast überall in der neuen Wohnung noch aus wie oben auf dem Foto. In fast jedem Zimmer lag Werkzeug in größeren oder kleineren Mengen herum und auf den schon vorhandenen Regalen standen kleine Schüsselchen, Tassen oder Untertassen mit Schrauben, Nägeln und Dübeln.

Die ersten zwei Tage der KW 31 habe ich noch gearbeitet und ab Mittwoch hatte ich Urlaub. Am ersten Urlaubstag hatte ich die Illusion, ich könnte vielleicht irgendwann noch zwei oder drei Tage verreisen. Es blieb ein sehnsüchtiger Wunsch.

Zwar war ich, mit wenigen Ausnahmen, fast jeden Morgen an der Fulda und zum Schwimmen, den Rest der Zeit war ich weiterhin mit Kisten nach oben tragen beschäftigt. Am Freitag wollte ich so gerne schon mit dem Schlafzimmer umziehen und habe darüber völlig vergessen zwischendurch mal etwas zu essen. Am Abend fühlte ich mich sehr schwach, aber das Schlafzimmer war Dank der Hilfe meiner besten Kollegin aufgebaut und nachdem ich etwas gegessen hatte, ging es mir schnell besser und ich hab gleich noch ein paar Sachen hochgeholt.

Samstag war dann der eigentliche Hauptumzugstag. Dafür hatte ich die besten und außerdem noch spontanen Helfer*innen und so war am Ende des Tages sogar der Schrank und das Sofa aufgebaut, die Waschmaschine an ihrem Platz und der Küchenschrank und das Regal wurden auch noch an der Wand befestigt. So ein Glück. Ich danke allen Helfer*innen sehr.

In den ersten Nächten habe ich vor Aufregung und Hitze nicht so gut geschlafen, aber dann wurde es immer besser. Und genauso wie unten liebe ich mein Bett und überhaupt mein Schlafzimmer sehr.

Ganz besonders, wenn ich morgens aufwache und die Sonne hereinscheint.

Und mein Blick auf die Lieblingskommode fällt.

Am Anfang der zweiten Woche bin ich sogar immer mal bis Mittags am See geblieben. Und weil das falsche Patenkind die ganze Woche mit der Ruderklasse auf der Fulda rauf und runter gerudert ist, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass ich ihn zweimal gesehen habe. Ich hab aber nur ein Mal gerufen und gewunken. Ich glaube, das war ihm schon peinlich genug und deshalb hab ich es beim nächsten Mal gelassen.

Ab Mittags habe ich dann jeden Tag darauf gewartet, dass der Handwerker noch die Dinge erledigt, die noch erledigt werden müssen und versucht meine Ungeduld im Zaum zu halten. Das ist mir nicht immer gelungen und zwischendrin war ich schlecht gelaunt und die 3-Tages Ausflugsillusionen flogen davon und es machte mir sogar keinen Spaß mehr, denn Schrank einzuräumen, obwohl ich mich darauf gefreut hatte.

Und wenn dann auch doch eine geliebte alte Weihnachtsbaumkugel zu Bruch geht, ist die Stimmung eine Weile getrübt.

Bis zum Freitagabend, war dann aber tatsächlich der größte Teil fertig und sogar mein Gasherd wurde um 16 Uhr noch angeschlossen und ich muss seit Samstag nicht mehr in die alte Wohnung oder zur Nachbarin laufen um mir Kaffee oder Essen zu kochen. Am Abend hatte ich zum ersten Mal Gäste mit Essen und so. Die Essenszubereitung hatte ich gänzlich ohne Herd geplant. Weil ich ihn dann aber doch nutzen konnte, gab es noch etwas gebackene Zucchini und Paprika. So schön war das.

Samstag wollte ich zuerst einmal gar nichts. Nur rumsitzen, Tee trinken, etwas Yoga und lesen. Das hat geklappt bis halb 11. Dann hab ich gesehen, dass die T. an der Fulda liegt. Und auch noch an meinem Lieblingsplatz. Also nichts wie rauf aufs Rad und ab zum Fluss. Die A. ist etwas später, beladen mit Melone, Kaffee, Brot und Käse, auch noch gekommen und so haben wir auf der Wiese rumgelegen, sind immer mal zur Abkühlung ins Wasser gesprungen und haben den SUP’s zugesehen. Sieht einfach aus. Will ich auch mal ausprobieren.

Später bin ich noch zu Erika gefahren, um mit ihr einzukaufen. Dabei haben wir sehr geschwitzt. Anschließend haben wir auf der Bank unterm Baum gesessen und zusammen Spaß-Bier getrunken.

Weil für heute wieder große Hitze angesagt war, hatte ich mich schon gestern mit A. & T. am Fluss verabredet. Ich bin schon um 8 Uhr losgefahren. Das erste, frühe Bad ist immer das schönste.

Es war heiß und schwül und diesig heute und wir mussten dreimal den Platz wechseln. Zuerst gab es keinen Schatten, dann gab es viel Schatten, aber nach kurzer Zeit wurden wir von einer Gruppe junger Menschen umlagert, die ein Video drehen wollten. Den letzten Platz hatten wir dann für uns allein.

Gerade bin ich nochmal durch alle Zimmer gelaufen und hab überlegt, ob ich noch etwas räume. Mache ich aber nicht. Ich finde zwar noch nicht alles, was ich suche und auch die frisch gekochte Marmelade ist noch nicht an ihrem Platz, aber es ist mein letzter freier Tag, morgen muss ich wieder arbeiten, da trödele ich lieber noch etwas rum. Vielleicht lese ich auch mein Buch zu Ende. Ich zögere es schon seit Tagen hinaus. Es sind noch ca. 20 Seiten. Ich habe heute am Fluss sogar schon das nächste Buch angefangen, nur damit nicht Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili, vorbei ist. Habe ich ja jetzt schon ein paar mal geschrieben, aber trotzdem nochmal: Es ist so toll und erstaunlich und traurig und schrecklich und schön. Womöglich wird es mein Buch des Jahres.

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