Auch in dieser Woche hatte ich nur die Umzugsveränderung im Kopf. Na ja, nicht ganz. Es gab auch noch einen großen Bürostreit den ich angezettelt habe. Leider auch noch schriftlich. Soll man ja nicht machen, weiß ich schon, war aber aus Gründen nicht anders möglich. Dachte ich zumindest. Glücklicherweise gab es danach schon Worte, Erklärungen und Vergebung mit einer Betroffenen. Mit der anderen Person leider noch nicht, wird aber folgen. Dabei streite ich noch nicht mal gerne. Eigentlich finde ich Streit immer schrecklich und fühle mich fürchterlich. Nichtsdestotrotz finde ich es gut und richtig zu streiten und denke manchmal ich streite viel zu wenig. Also mache ich mich jetzt auf, um etwas besser streiten zu lernen.
Wie gesagt, nur Umzug im Kopf.
Die innere Befindlichkeit änderte sich täglich von Ok das wird schon bis nein, ich will nicht. Sicher kann ich noch vom Mietvertrag zurücktreten. Sehr selten und auch nur für kurze Zeit, stellte sich ein wenig Vorfreude ein.
Unterbrochen vom wirklich schönen Yoga-Unterricht am Donnerstag, von der Yoga-Stunde am Freitag bei der ich teilnehmen durfte und der anschließenden ausgesprochen netten Gesellschaft beim Pizza-Freitag, war ich aber hauptsächlich trübsinnig. Am Samstag so sehr, dass ich beschlossen habe: Es muss was passieren! Deshalb habe ich am Abend, nachdem ich vom Einkauf mit Erica zurück war, auf dem Weg noch 5 Umzugskartons von der Gartenchefin geholt und angefangen zu packen und auch gleich noch 3 Kisten hochgeschleppt. Und zwischendrin noch Erdbeermarmelade gekocht. Mein Plan ist, dass ich den Umzug mit nur 5 Umzugskartons schaffe. Ich packe immer ein und aus und ein und aus. Müsste doch klappen.
Heute Morgen gab es nur einen schnellen Balkontee und dann ging es weiter mit Bücherregalen und noch mehr Zeug. Danach habe ich eine kurze Pause eingelegt und das Essen für den Kölner Blitzbesuch vorbereitet. Der Besuch hat sich über das Mittagessengefreut und die neue Wohnung gefreut und das hat mich in meiner Entscheidung bestärkt.
Und dann war der Besuch auch schon wieder weg und ich habe Regalbretter abgewaschen und Bücher eingeräumt. Ein paar Bretter sind leer geblieben – hurra. Denn ich habe viele Bücher aussortiert.
Weil ein Teil meiner Unsicherheit daher rührt, dass die Wohnung so tiptop neu renoviert ist und ich das wenig wohnlich finde und es nicht meinem Geschmack entspricht in so einer geschniegelten Wohnung zu leben, habe ich mit dem Handwerker besprochen, dass er den Stuck über der Tür so lässt wie er ist. Und ich werde auch noch allerlei alte Dinge von unten mit nach oben nehmen.
Als dann heute Nachmittag hier unten lauter Lücken im Zimmer entstanden und sich oben die Regale mit Büchern gefüllt haben, war ich am Ende doch zufrieden und bin jetzt sogar ein klein wenig freudig aufgeregt. Ich hoffe es hält noch ein paar Tage und weil ab jetzt jeden Tag ein Zimmer mehr fertig werden wird – sagt der Handwerker – ziehe ich dann die ganze Woche über in Etappen nach oben und hoffe, dass am Samstag der eigentliche Umzug stattfinden kann.
Eine Blume darf nicht fehlen und hier ist die Geschichte zur Blume: Im Mai habe ich Pflücksalat in die Blumenkästen gesät. Hier und da und dort. Und auch Mohn, von dem ich mir aber nicht so viel versprach, weil der Samen, den die Kollegin mir im letzten Jahr gesammelt hatte, leider etwas angeschimmelt war. Also wuchs aus den Blumenkästen leider überhaupt kein Mohn, sondern richtig viel Salat. Von dem ich viel gegessen habe und meine Gäste auch. Dann war die Ich hab Lust auf Salat Phase zu Ende und ich hab ihn wachsen lassen bis er anfing zu schießen und sehr kleine Knospen bekam, die wurden dann immer größer und sahen irgendwann Mohnknospen zum verwechseln ähnlich. War lecker der Mohnsalat.
Ich schaue jetzt noch ein wenig mit dem Nachbarshund in den Hinterhofhimmel und dann ist das Wochenende auch schon wieder vorbei.
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