Beinahe die Tulpenzwiebelkaufbremse nicht gefunden

Die Busfahrt dauerte zwar tatsächlich 7,5 Stunden, sie fühlten sich aber gar nicht so lang an.

Und so kam ich sogar etwas früher als geplant in Amsterdam Sloterdijk an. Zuallererst habe ich eine falsche Fahrkarte gekauft. Eine für den Zug statt die Tram. Als ich dann in der Tram saß, hatte ich dann keine Fahrkarte, weil ich den Automaten draußen nicht gesehen habe und es drin keine Möglichkeit gab eine Karte zu kaufen. Immerhin, ich hab mir Mühe gegeben.

Begrüßt wurde ich mit eher düsterem Blick von der Katze Zimt, ich glaube, sie möchte aber lieber Cinna genannt werden. Vielleicht guckt sie deshalb so düster.

Zur Neuorientierung laufe ich einmal durch die Wohnung.

Sie ist noch immer so schön wie ich sie in Erinnerung hatte und auch der kleine Hirsch wohnt noch auf dem Schrank.

Der Sonnenschein und die lange Bewegungslosigkeit im Bus locken mich nach draußen.

Mir waren schon vor der Anreise einige Baustellen angekündigt worden. Hier schaut schon ein Kran auf mich herab.

Kaffeepause im Sonnenschein.

Etwas später bin ich, ganz ohne auf die Richtung zu achten, am großen Tulpenmarkt angekommen. Diese hier sind allerdings alle nicht echt, sondern aus Holz, Plastik, Seide oder was auch immer.

Ein paar Schritte weiter geht es allerdings so richtig los.

Zwiebelpflanzen aller Art.

Diese kleinen Veilchen finde ich ganz besonders hübsch. Sie sehen aus, als würden sie aus einem kleinen Kuhfladen wachsen. Warum ich mich ausgerechnet bei den Veilchen zurückgehalten habe, kann ich mir nicht richtig erklären. Vielleicht, weil meine Tasche schon so schwer von den vielen Tulpenzwiebeln war und ich mir weiteren Zwiebelkauf verboten hatte. Trotz Verbot landete aber noch eine weitere Tüte zu den schon vorhandenen in die Tasche. Eine Tulpenzwiebelkaufbremse ist weder einfach zu finden und noch zu betätigen.

Jedenfalls wird der Hinterhofgarten im nächsten Frühling genauso bunt aussehen wie das Tuch der Dame. Nur mit Tulpen statt Rosen.

Im Vondelpark habe ich riesige Blätter bewundert.

Ich finde, sie sehen aus wie aus einer anderen Welt. Vielleicht waren es angetrocknete Mammutblätter oder sowas wie Riesenrhabarber – falls es den gibt.

Während ich an den großen Blättern und zwischen den vielen Fahrrädern und den sehr vielen Menschen durch den Park lief, zwitscherte es über mir in beachtlicher Lautstärke. Es hat dann eine ganze Weile gedauert, bis ich endlich einen ganzen Schwarm der kleinen grünen Papageien entdecken konnte. In einem Reiseführer ist zu lesen, dass es Halsbandsittiche sind. Es Sie sollen sich seit den 70er Jahren verbreitet haben und aus einer privaten Zucht stammen, die in einer Fahrradfabrik auf dem Overtoom betrieben wurde. Ich mag sie sehr.

Mittlerweile war ich viele Schritte gelaufen und hatte Hunger. Zufälligerweise gab es um die Ecke eine Pizzeria mit richtig guter neapolitanischer Pizza und einem Bier dazu. Zurück in der Wohnung noch ein kleines Gespräch mit der Katze Cinna und um 21 Uhr lag ich im Bett.

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