Wie gut, dass der Flieger 1,5 Stunden auf die Passagiere gewartet hat, denn sonst wäre ich am Freitag nicht mehr in Antalya angekommen. Glück gehabt.
Seltsamerweise ist der Flieger trotzdem pünktlich gelandet. Keine Ahnung, wie sowas immer funktioniert. Weil ich ziemlich platt und trotz kurzer Wartezeit auf meine Tasche schon völlig verschwitzt war, hab ich ein Taxi zum Hotel genommen. Der Ursprungsplan war, den Bus oder die tramvay zu nehmen. Dazu war ich aber zu faul.
Das Hotelzimmer war groß und hatte eine kleine Bettenauswahl. Natürlich habe ich das große Bett genommen. Ich liebe große Betten sehr und habe darin dann später auch sehr gut geschlafen.
Schnell duschen, umziehen und durch die kleinen Straßen laufen. Dabei den Elefanten gefunden.
Und ich muss einfach immer, immer, immer an dem Haus vorbeilaufen, weil ich dort ja mal zwei Wochen gewohnt habe während des Türkisch-Unterrichts. Das war sehr toll damals.
Katze an Wäscheständer.
Einen schönen Platz für leckeres Abendessen gefunden. Es gab einen gemischten Meze Teller. Lecker war das.
Katze in der Hängematte bzw. Markise über der Lokal-Terrasse.
Dieser Blick über das Meer und auf die Berge ist der Grund, warum ich Antalya wirklich gerne mag.
Antalya ist für mich auch die Stadt, in der Bräute und/oder Brautpaare zum Straßenbild gehören. Es gibt so viele schöne alte Gassen, die für Hochzeitsfotos sehr beliebt sind. Diese habe ich am nächsten Morgen auf dem Weg zum Café gesehen.
Kurze Zeit später saß ich im Bus und 4 Stunden später bin ich in Kaş angekommen.
Ich hatte ein wirklich schönes und gemütliches Apartment. Und wieder ein toll großes Bett. Meine nette Nachbarin hat mir das Mückennetz geliehen, weil ich beim letzten Aufenthalt in Kaş ein großes Mückenproblem hatte. Ich hab es mithilfe einer Schraube und der Wäscheleine (hatte ich beides dabei), die ich an der Mikrowellentür eingehakt hatte und dann über einen Deckenbalken gespannt habe, befestigt. Hat erstaunlicherweise gehalten, damit hatte ich nicht gerechnet.
Gegen die Mückenplage hatte ich auch noch Mückenspray, Fenistil Gel, einen Azaron Stift und so ein klitzekleines Dings, was man in das Handy steckt und dann wird es kurz sehr heiß, dabei. Ich war also gut gerüstet und bis auf das Fenistil Gel kam auch alles zum Einsatz.
Und natürlich bin ich gleich am ersten Abend noch ins kühle Wasser gesprungen.
Mit dieser speziellen Art von Meerblick hatte ich nicht gerechnet, eigentlich dachte ich, ich hätte überhaupt keinen Meerblick. Und dann sogar noch mit Baustelle. Toll war das.
Ein paar Tage später bin ich dann auch mal auf der Baustelle herumgeklettert.
Viel erlebt habe ich nicht in Kaş. So war auch der Plan. Ich wollte viel lesen und herumliegen – so wie die Oliven-Katze, die mich täglich daran erinnert hat.
Weil es wirklich sehr, sehr heiß war, durchschnittlich 39°, kam ich auch nicht in Versuchung viel zu tun.
Jeden Morgen bin ich schon sehr früh zum Strand gelaufen und habe mich ins kalte Wasser geworfen.
Weil dann noch keins der wenigen Strandlokale geöffnet hatte, habe ich mir sogar einen Kaffee mitgebracht. Ohne Thermobecher – der war bei den Temperaturen nicht nötig.
Manchmal bin ich am Nachmittag 20 Minuten lang bis ins Zentrum von Kaş gelaufen, ich hatte mir nämlich wieder ein Apartment etwas außerhalb ausgesucht.
Es ist wohl in den letzten Jahren eine Wall of Fame entstanden.
Daran bin ich sogar bei viel zu großer Hitze entlang gelaufen.
Um kurze Zeit später wieder ins Wasser zu springen und mit Buch im Liegestuhl zu liegen.
Weil ich gelesen hatte, dass es in Kaş eine Yoga-Community gibt und am Anthipellos Amphitheater täglich eine Yogastunde unterrichtet wird, bin ich einmal besonders früh aufgestanden.
Gaaaanz dort hinten ist das Amphitheater.
Der Weg dorthin war schön. Alles war still und verschlafen und die Büdchen waren noch geschlossen.
Weil ich zu früh war, bin ich erstmal all die Stufen nach oben geklettert und habe eine Weile runtergeguckt.
Ganz weit dort hinten, oberhalb der letzten Bucht, ist mein Apartment zu sehen.
Tja und dann hab ich gewartet und gewartet und ganz kurz vor knapp kam eine Frau mit Yogamatte. Das war die Lehrerin. Und sonst kam niemand. Es war zu heiß und am Tag zuvor ist die Stunde ausgefallen, weil niemand gekommen ist. Ich habe aber netterweise in der höllischen Hitze eine Einzelstunde bekommen. Ganz herzlichen dank dafür.
Anschließend habe ich einen großen sehr kalten Kaffee mit vielen Eiswürfeln getrunken.
Und mir danach mal eben schnell die Haare schneiden lassen. Dazu hatte ich in den letzten Wochen immer keine Zeit.
Häkelkunst.
Außerdem habe ich noch die Tochter von Zekyie Teyze kennengelernt. Sie sprach mich an als ich mit meinen frischen Haaren aber ansonsten sehr verschwitzt die Straße herauf kam. Ich wurde von ihr sofort als Deutsche identifiziert – warum denn nur? Zuallererst hat sie mir von ihrer Mutter erzählt, nach der die Straße benannt wurde und in deren Geburtshaus sie selbst noch immer wohnt. Danach haben wir uns über deutsche Städte, die sie kennt und ihre Schwester, die in Deutschland lebt und die Frage, ob ich zum ersten Mal in Kaş sei und ob mir Kaş gefällt, ausgetauscht.
Und dann kamen wir au´f die desolate politische Lage im Land. Ich hatte den Eindruck, es war ihr wirklich ein Anliegen mir zu erklären, wie wenig einverstanden sie mit der Situation in ihrem Land ist. Das konnte ich gut verstehen und musste ihr in sehr vielen Dingen beipflichten.
Wildwuchs.
Vielleicht gab es sogar eine kleine CSD Parade in Kaş. Ich weiß es nicht.
Sehr schön bunt bemalter Wagen.
Fototermin auf dem Hubschrauberlandeplatz.
Abendgeglitzer beim SUP.
Den kleinen Tisch am Meer gab es auch noch. Ich hatte hier schon mal von ihm erzählt.
Diesmal habe ich am Meer eine Künstlerin beobachten dürfen. Zuerst wurden besonders schöne Steine gesammelt.
Wasser, Farben und Pinsel waren schon vorbereitet. Sehr sorgfältig wurde einer der Steine ausgewählt und mit viel Ruhe und Konzentration bemalt.
Manchmal wurde eine kleine Pause eingelegt.
Danach etwas recken und strecken und weiter malen.
Nach getaner Arbeit wurde eine Erfrischung serviert.
Und dann wieder entspannt über das Wasser geschaut. Alle das geschah vorwiegend schweigend.
Nach einem Tag am Meer wurde ich meistens so begrüßt.
Insgesamt habe ich fast drei Bücher gelesen:
Ewald Arenz: Der grosse Sommer – Sommerbuch zum leicht weglesen
Yade Yasemin Önder: Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron – sehr harte Kost
Christiane Schlötzer: Istanbul – ein Tag und eine Nacht – wunderbar und informativ
Die Woche verging leider wie im Flug. Ich hatte am letzten Tag das Gefühl, als wäre ich gerade erst angekommen. Seltsam.
So gerne wäre ich noch eine Woche geblieben, aber der Koffer musste am letzten Abend gepackt werden.
Und natürlich war ich nicht ganz und gar untröstlich, denn die Reise ging ja weiter nach Istanbul und da würde ich auch noch die Freundin treffen. Also rollerte ich mit der Reisetasche zur kleinen Moschee und setzte mich unter den Olivenbaum, um auf den Dolmuş zu warten.
Und von dort aus ging es zum großen neuen Otobüs Terminali.
Sieht wirklich groß und sehr dick aus, meine Reisetasche diesmal. Ist sie aber gar nicht. Ehrlich. Dann ging die große Fahrt los. Zuerst noch ca. 2 Stunden bei untergehender Sonne am Meer entlang und dann hinein in die dunkle Nacht.
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