13 KW März/April 2022 – Der Frühling macht Pause oder auch April, April

Trotz einer Stunde weniger Schlaf kam ich am Montagmorgen ganz gut aus dem Bett. Im kalten Sonnenschein fuhr ich zur Arbeit, aber gegen 10 Uhr war es schon wieder gemütlich warm. Ansonsten gab es viel zu tun und viel zu organisieren und als ich um 17 Uhr zu Hause war, stand leider kein Essen bereit. Also hab ich mal wieder Tofu scharf mariniert, den Spitzkohl in schmale Streifen geschnitten, die Möhren in dünne breite Streifen gehobelt und dann alles in die Wokpfanne geworfen. Lecker.

Allererste Hinterhofgarten Tulpe.

Am Dienstag war es wieder ein wilder Ritt durch das neue Welcome Café. Auch wenn es nur drei Stunden sind, fühlt es sich an wie ein ganzer Tag. Der sich anschließende Termin wurde abgesagt und das war einerseits wirklich blöd, weil es ein dringender Termin war, mir andererseits aber Zeit für noch zu erledigende Dinge bot. Schon während der Beratungszeit im Café und auch noch hinterher musste ich mich über neue oder spezielle Regelungen zu Kita- und Schulanmeldung informieren. So einfach wie es auf der Homepage der Stadt dargestellt wird, ist es nämlich dann sehr oft doch nicht, bzw. haben sich die Dinge zwischenzeitlich schon wieder geändert. So wird es wohl noch eine Weile bleiben. Als ich nach Hause kam, steckte ich noch voller Unruhe und bin deshalb durch den Park gejoggt. Das hat aber nicht bewirkt, dass ich meinen Kopf abschalten konnte. Das hat erst nach einer Einheit Yin Yoga geklappt.

Mittwochmorgen war es frisch und trüb. Ich hatte aber mit mehr Kälte gerechnet. Im Arbeitstag war weniger Tempo drin und das war auch nötig. Auf dem Heimweg schien die Sonne, aber es kam mir schon viel kälter vor als noch am Morgen. Für die nächsten Tage ist sogar Schnee angesagt. Kurzer Stopp im Elvan Supermarkt für einen großen Strauß Petersilie und Kichererbsen. Dort war schon schönste Vor-Ramadan Stimmung. Zu Hause habe ich dann Mercimek Köftesi für das Kursabschlussfrühstück am nächsten Tag gemacht. Und schon mal ein kleines Köfte probiert. Lecker.

Donnerstag war es am Morgen grau und ziemlich kalt. Zum Kursende gab es ein gemeinsames Frühstück. Dazu hatten alle etwas mitgebracht: Fattoush (Brotsalat) den ich ganz besonders gerne esse, weil er so schön zitronig ist und mich an Jordanien erinnert.

Extra ohne Fleisch: Gefülltes Gemüse und Weinblätter.

Samosas mit Kartoffelfüllung. Außerdem noch Mercimek Köftesi, die ich am Mittwoch gemacht hatte, Obst und Gebäck. Alles war, wie immer, allerleckerst.

Auf dem Heimweg und später auf dem Weg zum Yoga war es nochmal kälter geworden. Also hab ich mir eine Yoga-Einheit ausgedacht, bei der uns warm wurde.

Es war zwar angekündigt, aber ich war doch etwas erschrocken, als es dann tatsächlich eintraf: Frühlingspause am Freitagmorgen beim Blick aus dem Fenster. Der Schnee war zurück.

Schneller Einkauf auf dem Markt und danach dick angezogen zur Arbeit gefahren. Das Welcome Café stand wieder auf dem Programm. Leider hatten beide ukrainischen Übersetzerinnen abgesagt (neuer Job und Corona krank). Aber glücklicherweise haben wir russischsprachige Kolleginnen und eine davon hatte Zeit. Das war ein echtes Geschenk. Trotzdem sollte nicht vergessen werden, dass es ein sensibles Thema und Menschen auf der Flucht nicht unbedingt immer froh darüber sind, in einer ihnen aufgezwungenen Sprache, die sie an Unterdrückung erinnert, angesprochen zu werden. Deshalb ist es gut, zu fragen, ob es ok ist. Bei einem Paar hatte ich keine Übersetzerin und wir mussten mit Englisch und der Übersetzer App zurechtkommen. Dabei kam es mal wieder zu einem lustigen Zwischenfall. Manchmal rede ich so drauflos und vergesse zu sagen „hier bei uns im Kulturzentrum“ und sage stattdessen „hier bei uns im Schlachthof“. Das wird dann dementsprechend übersetzt und mich blickten große, verschreckte Augen an, um dann in Gelächter auszubrechen. Wir haben dann zusammen sehr gelacht während ich versucht habe auf Englisch zu erklären, woher der Name Kulturzentrum Schlachthof kommt und dass schon sehr lange keine Tiere mehr dort geschlachtet werden.

Als ich dann, für einen Freitag sehr spät, nämlich um 17 Uhr nach Hause kam, habe ich im Hinterhofgarten die Narzissen gepflückt, deren Kopf von Schnee bedeckt und schwer am Boden hingen. Und sie mir hübsch auf dem Küchentisch drapiert. Das Vergnügen hielt nicht lange an: Ich bekam sehr schnell Kopfschmerzen vom Duft. Deshalb mussten sie umziehen ins Wohnzimmer.

Am Abend gab es Nudeln mit Fake-Hack Soße. Und etwas Feldsalat mit Zitronensaft und Sumach – schön sauer. Ich hatte mir neulich Fake-Hackfleisch in einer Tüte bestellt. Weil die andere Sorte in so großen Plastikdosen verpackt ist und ich darüber jedes Mal genervt war. Das Tüten-Fake-Hack wird zwar mit der Post geschickt, aber die Verpackung ist viel kleiner und wurde recycled. Und nach der ersten Testung habe ich die Bestellung beim zweiten Mal vergrößert, damit ich nicht so oft bestellen muss/will.

Ich war und bin schon ziemlich erschöpft von der Woche, merkte ich als ich am Samstagmorgen wach wurde. Also blieb ich noch eine halbe Stunde länger im Bett liegen. Weil ich aber um 10 Uhr losmusste zu Teil zwei der Antlitz-Diagnose, bei der ich die Versuchsperson bin, sprang ich dann doch bald aus dem Bett. Ich wollte ja gerne noch Zeit für Tee und Kaffee und Buch und aus dem Fenster gucken haben. Auf dem Rückweg habe ich noch eingekauft und als ich zu Hause ankam, stellte ich fest, dass ich grundlegende Dinge vergessen hatte. Deshalb also nochmal losgelaufen.

Dann fand ich, ich sollte mich von den gesammelten Tulpen verabschieden.

Das fällt mir aber so schwer und deshalb machte ich erstmal Fotos und verschob den Rest bis zum nächsten Tag.

Am Nachmittag möchte ich eine Zimtschnecke. Oder Franzbrötchen. Was mit Zimt eben. Habe ich aber nicht. Stattdessen finde ich einen Keks und koche mir einen Kaffee dazu. Das ist auch prima. Abends gibt es Nudeln mit der Restsoße vom Vortag und ich beginne die 2. Staffel von Bridgerton.

Sonntagmorgen ist es knackig kalt und die Sonne scheint. Zuerst gab es Tee und Kaffee im Wintergarten und dann eine Laufrunde im Park mit anschließenden Sonnengrüßen auf der Yogamatte.

Danach habe ich schnell, schnell aufgeräumt, gestaubsaugt und geduscht und dann stand auch schon der Besuch aus Köln vor der Tür. Große Freude. Kurze Zeit später sind wir zu einem Spaziergang aufgebrochen.

Der führte an der alten Joggingstrecke vom Besuch entlang und an einem verwunschenen Schrebergarten vorbei.

Tiere mit großen Zähnen haben wir auch gesehen.

Und einen Waschbären auf dem Dach. Später gab es Spitzkohl mit Möhren, Tofu und Reis, sehr scharf.

Ach ja, diese lustige Pflanze mit den kleinen Tentakeln hab ich mal von der Yoga-Freundin geschenkt bekommen. Leider vergesse ich manchmal, sie zu gießen. Aber wenn ich sie dann wieder gieße, fängt sie in Windeseile an loszuwachsen. Hübsch, oder?

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