Sehr beseelt vom Konzert bin ich am letzten Morgen aufgewacht. Nur ein Tee im Bett, etwas Yoga geturnt und dann ging es auch schon los.
Zuerst über den Markt gelaufen.
Im Sonnenschein auf so einer Art Massagestühle gesessen und dort Cappuccino getrunken.
Im hübschen Bistro Salo, in dem es auch sehr leckere Dinge zum Essen gab. Ich hatte aber noch keinen Frühstückshunger.
Weil mir sehr wenig Katzen begegnet sind in Zagreb, musste einfach sofort ein Foto geknipst werden, wenn dann doch mal eine zum Vorschein kam.
A ne sivilo – und nicht grau (sagt zumindest die Übersetzungsapp)
Dazu musste ich mit der Straßenbahn ca. 30 Minuten in den Stadtteil Sopot fahren. Das gefiel mir gut, denn unterwegs kam ich tatsächlich an ein paar Orten vorbei, die ich von meinem Blitzaufenthalt im letzten Jahr kannte. Und noch an vielen anderen Orten, die nochmal ein ehrlicheres Bild von Zagreb gezeigt haben als die glitzernde Innenstadt.
Orangefarbene Balkone zum Beispiel. Weil ich dann doch mittlerweile etwas Hunger hatte und ein kleiner Bioladen neben dem Museum war, trat ich ein und suchte mir ein Gebäck mit Kräutern aus. An der Kasse durfte ich ein Los ziehen. Auf dem Los stand 59. Die Frau an der Kasse strahlte mich an, suchte eine Weile in zwei Kisten herum und überreichte mir dann eine Flasche Bio-Olivenöl. So ein Glück. Ich konnte es kaum glauben. Nach einem herzlichen Dankeschön stand ich noch eine Weile kauend vor dem Laden und dann ging es weiter.
Blick in und unter das Museum. Noch wusste ich nicht, dass es sich bei den großen Röhren um eine Rutsche handeln sollte.
Museumsmauer.
Šejla Kamerić, Bosnian Girl, 2003
Dieser Graffiti-Text ist mir schon in mehreren Büchern, die ich 2023 gelesen habe, begegnet. Es war das Erste, was man als Besucher*in sieht, wenn man die Eingangstreppe vom Ausstellungsraum herauf kommt. Heftig.
Women’s House (1998 – ), Sanja Iveković, ist eine der ersten feministischen Künstlerinnen in Kroatien.
Musum für Zeitgenössische Kunst, Zagreb Das ist der Link zu mehr Infos über das Museum.
Weil das Treppenhaus offen und luftig ist, kann man die Werke aus verschiedenen Perspektiven besichtigen. Und es gab auch manchmal die Möglichkeit, ein kleines Schild forderte ausdrücklich dazu auf, etwas anzufassen. Das fand ich beides sehr toll.
Das ist einer der Eingänge zur Rutsche. Ich habe noch einen anderen gesehen. Und weil Rutschen nicht so mein Ding ist, ich schaukel viel lieber, und weil ich auch nicht nach draußen wollte, bin ich nicht gerutscht, sondern weiter durchs Museum gelaufen.
Letztendlich war ich 2 Stunden dort. Das ist so meine durchschnittliche Museumszeit. Danach bin ich meistens platt. Ich war sehr gerne dort und würde auch ein zweites Mal gehen, falls ich nochmal in Zagreb bin.
Mit der Linie 6 fuhr ich zurück in die Stadt.
Direkt von Ban-Jelačić-Platz bin ich für ein spätes Mittagessen nochmal ins Bistro Broom44 gegangen. Da war es besonders gemütlich, weil es schon spät, 14:15, und deshalb sehr leer war. Der Markt und auch das Bistro schließen nämlich um 15 Uhr. Glück gehabt.
Überall wird gepackt und aufgeräumt.
Ich trödelte noch etwas durch die Gassen. Denn leider hatte ich beim Essen festgestellt, dass ich schon wieder einen meiner silbernen Kugel-Lieblingsohrringe verloren hatte. Den erst im letzten Jahr auch in Kroatien. Dann hatte ich ja neue auf Kreta gefunden. Und nun schon wieder. Vielleicht sollte ich in Zukunft in Kroatien einfach andere Ohrringe tragen. Schade.
Beim Herumtrödeln entdeckte ich keine neuen Ohrringe. Schade.
Es war zwar erst 17 Uhr, aber total dunkel. Ich lief zurück zur FeWo, packte meine Tasche für den nächsten Morgen und kochte mir die übriggebliebenen Nudeln mit dem Rest der Soße aus dem Glas. Ich hatte keine Lust mehr, irgendwo essen zu gehen. Weil der Wecker um 5:30 klingeln würde, war der Plan, sehr früh zu schlafen. Das gelang mir dann doch nicht so richtig, wegen Aufregung. Ich bin nämlich auch bei der Abreise manchmal aufgeregt.
Tipps für Zagreb von Anthea Schaap gibt es bei Reisevergnügen.
3