Nach der tollen Fahrt am Montag hatte ich für Dienstag einen geführten Stadtspaziergang geplant und einen Besuch im Museum des Krieges und Opfer des Genozids.
Der Tag begann mit Yoga und Tee und gleich danach bin ich zum Flussbad aufgebrochen.
Diesmal einen anderen Weg über eine andere Brücke.
Die Läden werden beliefert.
Flussbad mit diesmal sogar ein paar Schwimmbewegungen. Ich werde jeden Tag mutiger. Danach Cappuccinos mit Blick und Buch. Dann war es leider zu spät für den Stadtrundgang. Na am Abend findet ja wieder einer statt.
Über die Stari Most an den Brückenspringern vorbei.
Einen schönen Laden mit alten Dingen und hübschen Schüsselchen gesehen. Noch nichts gekauft. Vielleicht am Nachmittag.
Katze des Tages.
Zurück im Apartment war die Zeit für die Mittagspause gekommen. Es ist einfach unmöglich in der schlimmsten Hitze etwas zu unternehmen und ich finde es wirklich toll immer so eine ausgedehnte Mittagspause zu machen. Daran könnte ich mich sehr gewöhnen.
Nach der Pause wollte ich vor dem Stadtspaziergang nochmal zum Scharfschützenturm.
Kurz davor kam ich wieder an einem anderen verfallenen Gebäude vorbei, an dem ich beim letzten Mal schon aus der Ferne diese schaukelnde Figur gesehen hatte.
Über die Straße und um die Ecke und wieder einen Tritt in den Magen. So fühlt es sich immer an, wenn ich solche zerschossenen Häuser sehe.
Der Eingang vom Turm. Alles ist zu und abgesperrt. Allerdings nicht wirklich energisch.
Es ist rundherum möglich, über die nicht wirklich hohen Mauern zu klettern.
Und das tun auch viele der Künstler*innen, die hier malen und sprühen.
Wie es sich wohl anfühlt, direkt neben dem Turm zu wohnen?
Balkondekoration.
Ich bin einmal um den ganzen Komplex gelaufen. An einer Seite gab es einen kleinen sehr vermüllten und von Scherben übersäten Trampelpfad der in diesen Innenhof führte.
Am Ende bin ich wieder vorne angekommen und machte mich auf Richtung Treffpunkt vom Stadtspaziergang. Es war allerdings noch 1,5 Stunden zu früh.
Also lief ich einfach die Hauptstraße entlang. Es gab ja noch eine Brücke, über die ich noch nicht gegangen war.
Kleine Straße. Ich war in einem Teil von Mostar angekommen, wo ich fast überhaupt keine Tourist*innen mehr angetroffen habe.
Und dann hab ich sogar noch eine so richtig tolle Badestelle gefunden.
Sie ist zwar schon etwas weiter vom Apartment entfernt, aber dort würde ich mich auch trauen richtig zu schwimmen. Hurra. Ich war nur mit den Beinen drin, weil ich keine Badesachen dabei hatte, aber der Plan war eindeutig am nächsten Morgen dort hinzulaufen.
Einfach zu schön die Neretva. Egal von wo aus ich schaue.
Lana Pudar ist eine berühmte bosnische Schwimmerin, steht im Internetz. Sie wurde 2021 Jugend-Europameisterin und im selben Jahr belegte sie mit nur 15 Jahren bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio den 19. Platz. Jeweils über 100 m Schmetterling. 2022 gewann sie zwei Goldmedaillen bei den Mittelmeerspielen in Oran.
Freundinnen.
Licht und Schatten.
Šarića harem, ein großer muslimischer Friedhof in Mostar.
Friedhofskatze.
Mittlerweile war ich wirklich viel und weit gelaufen und fing an mich zu beeilen, um es noch pünktlich zu Stadtspaziergang zu schaffen.
Und tatsächlich habe ich es auch geschafft. Allerdings war ich mittlerweile so fix und fertig und total hungrig, sodass ich mir ein Lokal gesucht habe um zu essen. Und genau das hätte ich mal schön bleiben lassen sollen. Oder mir zumindest nicht denken sollen, dass ich ja mal ausnahmsweise die gegrillten Ćevapčići Fleischröllchen bestellen könnte. Wo ich ja wirklich selten Fleisch esse und es mir auch gar nicht mehr wirklich gut bekommt.
Es folgte eine wirklich schlimme Nacht, in der ich 2 x vor der Kloschüssel hing, mit dem Kopf fast drin. Mir war so hammerübel. Nach dem ersten Mal war ich ganz erleichtert und dachte, das sei es nun gewesen, aber nach 1,5 Stunden Schlaf ging es nochmal los.
Ziemlich fürchterlich. Am nächsten Morgen ging es mir etwas besser, aber ich war so schwach, dass ich gar nicht aufstehen konnte. Und übel war mir auch immer noch. Und so habe ich fast den ganzen Mittwoch im Bett verbracht. Mittags habe ich es geschafft zum kleinen Laden, um die Ecke zu gehen und mir Cola und Cracker zu kaufen. Danach sofort wieder ins Bett.
Immerhin musste ich mich nicht mehr übergeben und die Cola, die ich sonst nie mag, war so lecker.
Cola hilft mir ja auch in Marokko immer sehr, wenn mir übel ist. Hatte ich völlig vergessen. Musste mich erst Smilla darauf bringen.
Den ganzen Nachmittag lag ich auf dem Bett und habe immer wieder geschlafen oder einfach nur so herum gedämmert. Und ich war die ganze Zeit so froh und dankbar eine so tolle Unterkunft zu haben.
Am Abend hab ich angefangen in Zeitlupe etwas zu Packen. Mit dem Vermieter hatte ich schon geklärt, dass ich am nächsten Morgen etwas länger bleiben kann. Das finde ich sehr beruhigend.
Und ein kleiner Abendspaziergang war auch möglich.
Mir fiel dann noch ein, dass ich ja im hiesigen Drogeriemarkt mal nach Magentropfen fragen könnte. Die hab ich dann auch bekommen.
Na sowas! Mit einer Schildkröte, die einfach so auf der Mauer herumkriecht, hatte ich nicht gerechnet.
Letzter Abendhimmel über Mostar. Ich bin ein wenig traurig, weil ich den Stadtspaziergang, das Flussbad und das Museum verpasst habe. Aber eigentlich ist mir jetzt schon klar, dass ich nicht zum letzten Mal in Mostar bin. Immerhin geht es mir so weit besser, dass ich noch bloggern konnte und mir eine Weiterreise morgen möglich erscheint.
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