Am Montag Morgen bin ich auf dem Weg zur Arbeit in ein wildes Schneegestöber geraten. Im Nu war die Brille eingeschneit und so habe ich sie an der ersten Ampel in die Jackentasche gesteckt. Dachte ich zumindest. Im Büro angekommen war dann keine Brille da. Also wieder rauf auf’s Rad und den ganzen Weg abgefahren, überall gesucht, keine Brille gefunden. So ein Mist. Den Arbeitstag mit Botengängen verbracht denn ohne Brille kann ich nichts lesen. Die freundliche Kollegin hat mir die Buchstaben auf meinem Handy größer eingestellt. Auf dem PC war das nicht möglich und sie konnte nicht herausfinden warum. Ich war also nicht besonders produktiv. Später dann, auf dem Weg zum Brillenladen hatte ich die heimliche Hoffnung die Brille noch irgendwo am Wegesrand zu finden. Aber meine Brille war nicht neongrün sondern eher astbraun und alles was durch die Straßen wehte oder am Wegesrand lag, sah aus der Ferne aus wie meine Brille und beim näheren herankommen war es ein Ast oder Blätter oder sowas. Und ohne Brille eine Brille zu suchen ist auch nicht leicht. Also saß ich etwas trübsinnig und vor allen Dingen allein im Brillenladen. Dort fanden sich dann nur Modelle die mich nicht richtig überzeugt haben. Also habe ich die Kollegin herbeigebeten, festgestellt, das es im Laden nur teure Kompromiss-Brillen gab und deshalb den Brillenladen gewechselt. Am Ende des Tages hatte ich viel Zeit mit Brillenkauf und ohne Yoga verbracht und habe nun ein riesengroßes Loch im Portemonnaie, man könnte auch sagen es hat sich gänzlich in Luft aufgelöst. Die neue Brille kommt mit Glück in einer Woche. Vermutlich wird bis dahin die alte Brille im Fundbüro angekommen sein – ich hoffe immer noch.
Weil ich gut im verdrängen von unliebsamen Ereignissen bin, hatte ich am Dienstag das Brillendrama schon fast vergessen, nur die schlechte Sicht und die Kolleginnen haben mich wieder daran erinnert indem mir Maulwurf-Fotos geschickt wurden. Frech fand ich das. Trotzdem war die Laune nicht getrübt und alle die mich fragten wie es denn mit dem Fasten so gehe, bekamen eine schon fast euphorische Antwort. Ich fühlte mich wach und munter und voller Energie. Als ich dann allerdings um 16:30 zuhause auf dem Sofa saß änderte sich dieser Zustand schlagartig und schlimmste Müdigkeit überkam mich.
Ein paar Mal wurde ich nass geregnet auf dem Heimweg und hatte deshalb keine Lust auf zusätzliche Spaziergänge und auch kein einziges Foto wurde geknipst. Die Fotos oben sind alle vom Friedhofsspaziergang am letzten Sonntag. Auch die Schnecke hier unten drunter. Die restliche Woche war entspannt, meine Yogakurse haben mir sehr viel Freude gemacht. Am Mittwoch hat ein neuer Krankenkassen Kurs begonnen, also sind es gerade drei Kurse pro Woche. Das ist mir zwar auf Dauer zu viel aber für einen übersehbaren Zeitraum ok. Zwei Kolleginnen sind auch dabei und das freut mich besonders.
Am Freitag habe ich im Büro einen kleinen Schnellkurs im Origami Elefanten basteln gemacht. Denn ich möchte gerne in der nächsten Woche mit den Kurs – Frauen etwas kreatives machen und wollte die Zugfahrt nach Düsseldorf nutzen um zu üben und eine Elefanten Parade falten. Und so saß ich dann am Nachmittag im Zug und habe die ganze Fahrt über gefaltet. Ich glaube am Ende hatte ich 19 Elefanten die ich dann im schönen Yogastudio Om Shanti Ratingen ausgesetzt habe und die dort ein neues Zuhause gefunden haben.
Es war das Letzte der drei Yoga & Coaching Immersion Wochenenden. Um uns über den bevorstehenden Abschied hinwegzutrösten gab es Schokoladenkuchen. Den konnte ich zwar nicht probieren denn ich faste immer noch, aber ich habe das Rezept bekommen. Vielen Dank Melanie. Bald werde ich also backen.
Auch an diesem letzten Wochenende haben wir wieder viel gelernt, geübt, gelacht, getanzt, gesungen und Stille genossen. Außerdem gab es wunderschöne handgemachte Malas zu bestaunen.
Und Hände denen man, wie ich finde, ansieht, dass sie sich in eine der Malas ganz besonders verliebt haben.
Weil ich ja meine Hausaufgaben dann doch noch gemacht habe am letzten Sonntag, habe ich nicht nur eine sehr schöne Rückmeldung von Silja bekommen, sondern auch ein Zertifikat mit einer persönlichen Postkarte. Ganz herzlichen Dank an Silja von Glücksplanet, die uns an ihrem großen Wissen hat teilhaben lassen und an ihrem unglaublichen Coaching-Talent und die so authentisch, klar und voller Spaß und Freude die ganze Immersion geleitet hat. Die Kette habe ich von einer neuen Freundin bekommen, die Elefanten selbst gefaltet und die kleine Karte selbst gezogen.
Ich habe so viele wunderbare, einzigartige, mutige Frauen kennengelernt. Dafür bin ich sehr dankbar und verneige mich vor jeder einzelnen von ihnen. Ganz herzlichen Dank an Jenny, die mich gefragt hat ob ich ein paar Fotos von ihr machen würde und deren Vorwärtsbeuge ich hier, stellvertretend für meine Verneigung, nutzen darf. Vielen Dank, ihr seid alle großartig.
Am Ende des Tages saß ich friedlich, wehmütig, glücklich, sehr entspannt und sehr müde im Zug.
Was sonst noch war:
**Ich faste immer noch. Es geht mir richtig gut, nur manchmal etwas erschöpft und nachts friere ich sehr. Also so richtig. Ich liege mit drei Wärmflaschen im Bett. Vielleicht sollte ich mir die Finanzierung der neuen Brille erfasten. Spart ja schon eine Menge Geld wenn ich nichts esse.
**Am Samstag Abend bin ich nicht auf direktem Weg zum Hotel gegangen, sondern bin an der Moschee vorbei gelaufen und habe an die Familien der Opfer des Terroranschlags in Christchurch gedacht. Traurig.
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