Dienstag/Mittwoch, 24./25. November 2025, Rabat – Kunst und noch mehr Störche

Am Dienstagmorgen war ich wieder sehr früh wach.

Und leider ging es mir immer noch nicht besser. Zuerst gab es Tee im Bett und irgendwann stand ich dann auch unter der heißen Dusche. Kurz auf dem Dach den Himmel angeschaut – für Yoga hat es nicht gereicht.

Nach dem Frühstück habe ich sehr langsam meine Tasche gepackt, denn es war Abreisetag. Ich war wirklich erstaunt, wie prima ich alles verstaut bekommen habe. Es war ja mittlerweile etwas mehr als vorher. Meine Reisetasche und der Rucksack sind echte Raumwunder.

Dann ließ ich mich mit dem Taxi zum Bahnhof fahren. Ich dachte ja bisher, es gäbe nur einen Bahnhof in Meknés – nun kenne ich auch den zweiten. Dort hatte ich noch etwas Zeit für einen Kaffee, der eigentlich lecker gewesen wäre. Aber mit so einem blöden Infekt und brummendem Kopf hätte ich mal lieber was anderes trinken sollen. Dann habe ich noch ein wenig draußen auf der Bank gesessen, den Leuten zugeschaut und an einer Katzenrettungsaktion teilgenommen. Eine kleine Katze lief zum Bahnsteig. Die Frau neben mir und ich bekamen einen großen Schreck. Sie sprang auf und lief zur kleinen Katze, die aber mittlerweile auf den Gleisen saß. Ein Bahnbeamter lief herbei, sprang auf die Gleise und trug die Katze in die Bahnhofshalle. Kaum hatte er sie abgesetzt, entwischte sie auch schon wieder aus der Halle und lief wieder Richtung Gleise. Diesmal sprang ich auf, schnappte sie mir und trug sie durch die Bahnhofshalle, ganz nach draußen und setzte sie vor dem Bahnhof ab. Und nein, ich verschwendete keinen Gedanken an mein Gepäck, denn ich war mir sicher, dass die junge Frau und der Bahnbeamte alles gut im Auge behalten würden. So ist es mir bisher immer ergangen in Marokko. Ich frage nach der Toilette und alle geben mir sofort zu verstehen, dass ich mein Gepäck stehen lassen soll und sie aufpassen würden. Sehr schön und freundlich. Und auch im Zug hebt immer jemand sofort meine Tasche auf die Gepäckablage.

Die Fahrt nach Rabat dauerte zweieinhalb Stunden. Zuerst war mir sehr kalt, aber ich hatte noch eine Jacke, die ich mir über die Beine legen konnte, und dann ging es besser. Ich habe aus dem Fenster geschaut und mich gewundert, als die Landschaft plötzlich viel grüner wurde und ich sogar Wiesen mit Kühen darauf gesehen habe. Nach einer Weile habe ich etwas die Augen geschlossen, weil ich wieder solche Kopfschmerzen hatte. Und dann hat es nicht mehr lange gedauert und ich war da.

Auf dem Weg zum Riad fing es an zu regnen. Ich habe es nicht gleich gefunden und mich dann wegen Regen von einem Fahrradtransporter hinbringen lassen. Dort bekam ich einen Tee und ließ mich anschließend aufs Bett sinken.

Gegen 18:00 war ich dann nochmal kurz draußen, um mir etwas zum Essen zu holen. Ein Gemüsesandwich und Kekse zum Nachtisch. Von jedem 1x abgebissen. Alle waren richtig lecker, und sofort habe ich beschlossen, dass davon auch eine kleine Schachtel mit nach Hause fliegen wird.

Am Mittwochmorgen sah die Welt glücklicherweise wieder besser aus. Die Kopf- und Gliederschmerzen waren weg und ich hatte hauptsächlich eine richtige Rotznase. Damit konnte ich in den Tag starten und ich war so froh, dass es mir viel besser ging. Ich konnte sogar etwas Yoga turnen.

Nach dem Frühstück unternahm ich einen Morgenspaziergang durch die Medina und Richtung Meer.

Angekommen. So schön.

Ich lief immer am Meer entlang zum Musée National de la Photograpie. Dort hinter dem Stoppschild ist es schon zu sehen.

Einfach mal so fotogen auf der Mauer zum Meer rumliegen.

Die aktuelle Ausstellung heißt Storytellers, wer mehr erfahren möchte, schaut bitte hier.

Zuerst habe ich mir alles von außen angeschaut.

Von dort dann in den Innenhof gewechselt.

Der Eintritt hat nur 20 Dirham/2 € gekostet. Das war wirklich wenig für so eine tolle Ausstellung.

In den Innenräumen gab es auch noch viele tolle Porträts.

Hiba Baddou, Serie: L’Echo du Mirage, 2021–2025

Hier etwas mehr zu Hiba Baddou.

Nach dem Ausstellungsbesuch brauchte ich eine kleine Pause und lief zurück. Dieses Foto habe ich vor 3 Jahren schon mal geknipst. Nur das Licht kam von einer anderen Seite. Aber das Invader Mosaik war mir auch damals schon gleich ins Auge gefallen.

Nach einer Post hatte ich schon in Meknès Ausschau gehalten und keine gefunden. Hier kann ich später Briefmarken kaufen.

Die ist nicht tot. Wirklich nicht.

Mein Weg nach der Pause durch die Medina.

Sitzbad.

Auf meinem Weg zur Chellah.

Bisschen langweilige Straße entlang.

Das ist das Eingangstor der Chellah. Und links neben der großen Palme schaut der Mohammed VI Tower hervor.

Die Chellah von Rabat ist die Grabstätte der Meriniden Sultane. Sie liegt auf einem Hügel außerhalb der Stadtmauer und ist von einer Mauer aus dem 14. Jahrhundert umgeben. Im 15. Jahrhundert begann die Nekropole zu verfallen, sie wurde im Laufe der Jahhunderte durch Erdbeben und Plünderungen beschädigt. Im 20. Jahrhundert wurden durch archäologische Ausgrabungen die Überreste einer antiken, römischen Stadt entdeckt. Die Chellah gehört seit 2012 zum UNESCO-Welterbe.

Ich hatte, wie wahrscheinlich viele andere auch, staubiges Gelände mit alten, sandigen Bauwerken erwartet.

Das gab es natürlich auch. Aber eben auch einen so schönen, angelegten Garten.

Und natürlich Katzen.

Die eigentliche Hauptattraktion waren allerdings die Störche.

Und zwar nicht nur für mich als großer Storchenliebhaberin.

Sondern für fast alle Besucher*innen um mich herum.

Fast alle Blicke, Handys und Kameras, gingen nach oben. Denn dort waren auf all den alten Ruinen, den Mauern und Bäumen Störche zu besichtigen. Und am Himmel flogen auch immer wieder große Schwärme umher.

1-Bein Stand.

Das andere wird elegant nach hinten geklappt.

Bisschen Quatsch machen die auch gerne.

Und auch wenn ich mal schönen Torbögen knipsen will, schleicht sich einer ins Bild.

Manchmal wird nur geflüstert, aber grundsätzlich ist sehr viel lautes Geklapper zu hören.

Es gibt ein Restaurant, in dem ich ein sehr leckeres spätes Mittagessen hatte. Dort kann man in der ersten Reise auf Augenhöhe mit den Störchen sitzen. Ganz unglaublich. Nach dem Mittagessen war ich noch im Storchen-Chellah Shop zum shoppen.

Einen Storch zu fangen wird ihr wohl nie gelingen.

Es gab auch noch ein paar andere Tiere.

Schöner weiter Blick ins Tal des Bou Regreg.

Rückweg. Einige sind schneller als ich.

Eigentlich hatte ich ja für diesmal geplant, das neue Theater zu besuchen. Allerdings ist es immer noch nicht fertig und der Vermieter von meinem Zimmer im Riad kann sich auch nicht erklären, warum.

Mohammed VI Tower.

Am Wegesrand.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon sehr müde und fertig.

Ich hatte mich wohl doch etwas übernommen und fühlte mich gar nicht mehr so viel fitter wie am vortag.

Aber ein Stück Heimweg lag noch vor mir.

Von hier kamen die leckeren Kekse.

Schnell noch ein paar Bananen gekauft.

Und dann konnte ich endlich auf dem Bett liegen.

Leider hatte ich mich zu früh gefreut, denn ich hatte vergessen, Wasser zu kaufen. Also bin ich eine Stunde später nochmal aufgebrochen, aber wirklich nur für einen kleinen Spaziergang. Ursprünglich wollte ich am Abend nochmal zum Meer laufen und beim Sonnenuntergang zuschauen. Das habe ich aber leider nicht mehr geschafft.

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