Blick zurück 2021

Foto: Smilla Dankert

Sehr schwer fällt es mir gerade auf das Jahr zurückzublicken. Mein erster Gedanke ist: Alles langweilig. Oft sehr grau. Ich fühle mich absolut uninspiriert. Und dann finde ich das Foto da oben und denke mir: Ach, da war doch dieser ganz wunderbare Tag mit der Freundin in Istanbul….und schon wendet sich das Blatt.

Januar

Der Januar begann tatsächlich mit Schnee. Kaum zu glauben.

Der Lockdown wurde verlängert und die Stürmung des US-Kapitols machte mich und die Bürokolleg*innen und noch viele andere sprachlos.

Ein Corona-Büroetagenarbeitskonzept sorgte dafür, dass ich nur noch an 2 Tagen der Woche im Büro sein konnte/durfte. Die Umstellung auf so viel Zeit im Heimbüro war nicht einfach.

Grundsätzlich war die ganze Situation nicht einfach und ich war oft lethargisch und lustlos. Es brauchte viele Spaziergänge im Schnee, im Matschregen, im Regen, viele Bücher und Yoga, um nicht im Trübsinn zu versinken.

Es fand ein Pizza-Freitag in etwas reduzierter Besetzung statt, ich habe einen Ausflug zur Yogafreundin unternommen und es gab einen weiteren Abend mit der Pizza-Connection (diesmal in anders reduzierter Besetzung) der sich wie eine Party anfühlte, aber keine echte Party war. Es wurde etwas getanzt (einzeln) und festgestellt, dass uns Tanzen schon sehr fehlt.

Februar

Im Januar hatte ich an den Tagen, an denen ich nicht ins Büro gefahren bin, jeden Morgen einen Gang ins Heimbüro eingeführt. Das habe ich auch im Februar gemacht.

Mehrere Male habe ich Kuchen gebacken. Johannisbeere mit Haferflockenmürbeteig und Streuseln. Ein Mal für mich und die Nachbarin. Ein Mal für die Yogafreundin und ein Mal für den Besuch bei A.&T.

Ich war mit der Gartenfotografin verabredet und wir sind durch den Winterglitzerschnee gestapft.

Foto: Iris Grabe

Das bin ich im Schneeglück.

Es gab eine Sushi-Party mit der Gartenchefin. Außerdem habe ich mich öfter an Dienstagen mit ihr zu Spaziergängen getroffen.

Und dann war plötzlich der Frühling da. Ich war zum ersten Mal auf dem Friedhof in Wahlershausen und hab die Barfußsaison eröffnet. In der letzten Februarwoche habe ich angefangen zu fasten.

März

Im März war es wieder sehr kalt und mein Wasserkübel immer mal zugefroren am Morgen. Die Meisen kamen täglich zum Frühstück und die ersten Menschen bekamen eine Corona-Impfung.

Erica wurde 88 und hat mit mir und 2 weiteren Gästen gefeiert.

Die Möhnesee Freundin, die früher die Istanbul Freundin war, kam zu Besuch. Das war so schön und hat meine Istanbul Sehnsucht geweckt. Und ihre auch.

Ich habe Salzzitronen eingelegt und einen Kuchen gebacken.

Der Klee ist, nach langem Winterschlaf, aufgewacht. Und es gab eine ‘Querdenker’ Großdemo. Ich ergriff die Flucht und besuchte die Yogafreundin. Ich war nicht in der Verfassung zum Gegendemonstrieren.

Die ersten Corona-Testcenter öffnen und es gibt Corona Selbsttests zu kaufen. Leider nicht immer genug davon.

Frisch getestet kam Besuch aus Köln angereist. So eine Freude.

April

Beinahe wäre es zum Hasenfest Frühlingswarm gewesen. War es aber nicht, sondern ziemlich frisch. Trotzdem kamen drei getestete Gäste zum Frühstück. Es gab FattoushShakshukaGuacamole und von der Gartenchefin eine Rote Bete Creme, Oliven, Hummus und einen Beerenkuchen. Und rosa Sekt. Alles toll lecker. 

Die Tulpensaison im Hinterhofgarten ging los.

Ich habe zum ersten Mal, für die A. und mich, TEPSI KEBABI– saftige Köfte mit geschmortem Gemüse vom Blech ausprobiert und sofort in mein Kochrepertoire aufgenommen.

Am 12. April wurde ich zum ersten Mal geimpft.

Am aller traurigsten war, dass wir uns von Angelo verabschieden mussten. Und das ist immer noch sehr traurig. Es hört nicht auf.

Mai

Täglich mehr Tulpen im Mai und viele Spaziergänge mit wechselnden Freundinnen.

Ich bin von Beerenkuchen zu Rhabarberkuchen gewechselt.

Das Tollste im Mai: Ich mache viele Hauptstadtspaziergänge und sehe nach langer Zeit die M. und den C. wieder. Hach, was war das schön.

Am 25. Mai habe ich meinen zweiten Impftermin und begleite ein paar Tage später die Yogafreundin zu ihrem ersten Termin.

Am 30. Mai habe ich zum ersten Mal in diesem jahr im Buga See baden.

Juni

Der Juni beginnt im Sommerkleid und mit Seebad.

Kurze Zeit später packe ich meine Reisetasche und fahre mit A.&T. für ein paar Tage nach Langholz bei Eckernförde an der Ostsee. Ich gehe sehr oft im kalten Wasser baden.

Und als wäre das nicht schon genug Urlaubsglück, fahre ich am Monatsende auch noch nach Köln.

Dort besuche ich einen Kater, eine Katze und nette Menschen.

Und feiere einen Geburtstag mit Geburtstagsstrauß.

Juli

Im Juli ist es heiß und ich gehe oft baden, aber es regnet auch an vielen Tagen.

Ich darf wieder ein paar schöne Tage im Yoga Haus der Freundin verbringen und lerne diese leckeren Beeren kennen. Es sind Jostabeeren erfahre ich etwas später.

Leider klopft auch die Sommermisere wieder mal an die Tür und bringt mir trübsinnige Stimmung.

August

Der schönste Monat des Jahres war eindeutig der August, denn da bin ich weit weg geflogen. Trotz Corona. Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten. Also ab in den Flieger und in die Türkei. Nachdem ich eine Nacht in Istanbul verbracht hatte, bin ich mit der Fähre für ein paar wunderbare Tage nach Büyükada gefahren. Dort bin ich jeden Morgen um 8 Uhr baden gegangen. Den Rest der Zeit bin ich mit dem Rad um die Insel gefahren, habe gelesen und geschlafen.

Foto: Smilla Dankert

Dann folgte noch eine Woche in Istanbul mit einem Überraschungsbesuch der Kölner Freundin. Wir hatten 3 absolut wunderbare Tage zusammen, dann musste sie leider wieder abreisen. Aber ich durfte noch bleiben.

Zurück in Kassel musste ich mich von meinem Auto verabschieden. Das ist mir schwer gefallen, denn es war das letzte Geschenk von meinem Vater.

Am Ende vom August hatte ich Geburtstag. Feier Nummer 1 in sehr kleiner Freundinnen Runde. Den ganzen Tag hat es geregnet und ich habe die Kerzenzeit eröffnet. Es war ein ganz und gar wunderbarer Tag.

Feier Nummer 2 in sehr kleiner Verwandtschaftsrunde.

September

Im September war ich immer mal im Schrebergarten und hab den Wildwuchs bewundert und geknipst. Und baden war ich natürlich auch.

Das Queere Jugendzentrum feierte Eröffnung und ich war dabei.

Ich habe auf einer kleinen Infomesse zum Thema „Frauen und Gesundheit“ gearbeitet.

Ich war beim Fridys for Future Klimastreik.

Und ich habe mir zum ersten Mal beim Carsharing Anbieter ein Auto gebucht. Sehr aufregend, aber noch nicht überzeugend.

Oktober

Im Oktober bekam ich 2x sehr netten Spontanbesuch (vom Möhnesee und von Lanzarote) und 1x, auch sehr netten, geplanten Besuch (aus Köln).

Dann hab ich wieder meine Reisetasche gepackt und bin für 1 Woche nach Ostende gefahren.

Endlich mal wieder Nordsee.

Und mit der Kusttram bin ich natürlich auch gefahren.

Gemeinsam mit der Gartenchefin sind wir durch den Friedwald gewandert.

Ich hab für das falsche Patenkind zum 14. Geburtstag einen Geburtstagskuchen zusammengeklebt – anders kann ich es nicht bezeichnen, gebacken wurde da nichts.

Erste Spaziergänge in herbstlichem Nebel fanden statt.

November

Im November habe ich mit drei Kolleginnen einen Ausflug nach Rotenburg an der Fulda unternommen. Wir sind durch den Wald gewandert und waren Kaffee trinken. Eigentlich hat es die ganze Zeit nur geregnet. Schön war es trotzdem.

Ich habe Zimtschnecken gebacken. Sie sind total misslungen.

Ich habe eine große Leidenschaft für Risotto entwickelt – in unterschiedlichen Variationen.

Zur verspäteten Geburtstagsfeier der Gartenchefin habe ich Salat mit Rotkohl, schwarzen Linsen, Birne und Walnüssen mitgebracht.

Ich hab die Yoga-Freund*innen zu einer 2G+ Kuchen & Suppe Party eingeladen.

Dezember

Zum ersten Mal blüht meine Zimmerlinde. Sie ist noch kein Jahr alt.

Der Winter schaut schon mal vorbei. Angela Merkel wurde, nach 16 Jahren Amtszeit, mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Ein paar Tage später wurde Olaf Scholz offiziell der neue Bundeskanzler von Deutschland.

Ich verbringe einen Nachmittag auf dem Polarmarkt.

Nach Impfung Nummer 3 bin ich fast eine ganze Woche krank.

Es ist für ein paar Tage eisig kalt.

Aber Weihnachten ist es dann wider viel zu warm. Ich freue mich über Weihnachtsbesuch aus Köln und anschließend aus Berlin.

Am 30. Dezember setze ich mich ins Auto vom Carsharing Anbieter und fahre nach Silberborn bei Holzminden. Und hier bin ich nun. Und weil ich vorher nicht so genau geschaut habe wo ich hin fahre, bin ich jetzt sehr freudig überrascht, wie schön es hier ist und laufe immerzu durch die Moorlandschaft.

In diesem Jahr hat die Pusteblume die meisten Instagram – Herzen gewonnen: Es waren genau 62. Ich war überrascht, dass es keine Katze war, die das Rennen gewonnen hat.

Auch jetzt bin ich, wie schon im letzten Jahr froh über den Rückblick. Das vordergründige Gefühl des Jahres war Erschöpfung, ohne dass ich tatsächlich viel mehr gearbeitet hätte oder besonders anstrengende Dinge getan hätte. Es ist wohl eine grundsätzliche Corona-Erschöpfung. Durch den Rückblick ist mir deutlich geworden, wie viele schöne, leichte, fröhliche Erlebnisse ich hatte und wie viele tolle Freund*innen. Es war nicht alles nur erschöpfend.

Herzlichen Dank an alle, die hier vorbeischauen und lesen und Herzen verteilen und über all die Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler hinwegsehen. Ich freue mich immer so sehr darüber. Ich wünsche Euch einen schönen Start ins neue, frische Jahr. Bleibt oder werdet gesund, seid fröhlich und entspannt und habt es gut.

Mit meiner langen Gelesen & Gesehen Liste bin ich noch nicht fertig. Sie folgt in den nächsten Tagen für alle, die Lust darauf haben.

Nachtrag

Jetzt ist sie fertig, meine Gelesen & Gesehen Liste 2021.

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