Ljubljana – Mit dem Rad zum Friedhof Žale und zurück

Drachenrücken mit Space Invader Drache und die bunten Kringel aus Berlin (oder woher sie auch immer ursprünglich kommen mögen).

Ich hatte das hellblaue Stadtrad mit Korb und die S. das flotte Mountainbike.

An unserem zweiten Morgen in Ljubljana turnte ich zuallererst Yoga und danach gab es Tee. Und dann noch Cappuccino mit der chicen Kaffeemaschine, die in der Ferienwohnungsküche steht. Die Freundin sagt nein auf die Frage, ob ich ihr noch einen Latte macchiato machen soll. Sie findet die Maschine so toll, dass sie sich den Kaffee lieber selbst machen möchte.

Später leihen wir uns Fahrräder. Die S. hatte eine Radtour ausfindig gemacht, die sie gerne fahren wollte. Hier kommt der Link dazu: Lehrreiche Radrunde um Ljubljana Ich war faul und wollte nur den Friedhof besichtigen. Deshalb fuhren wir zuerst zusammen zum Zentralfriedhof in Ljubljana.

Der Friedhof Žale ist Mitglied der europäischen Friedhofsroute steht auf einem der Schilder. Ich wusste gar nicht, dass es so eine Route gibt.

Schönes Licht in der Heilig-Kreuz-Kirche.

Der Friedhof wurde 1906 um die Heilig-Kreuz-Kirche herum gebaut.

Während des Ersten Weltkriegs wurden viele gefallene Soldaten aller Kriegsparteien in Žale beigesetzt. Allerdings nur die römisch-katholischen Christen. Protestanten, Juden und Moslems wurden in Navje, dem alten Zentralfriedhof, beerdigt. Ab 1923 gestatteten die Behörden Juden und Moslems ebenfalls, in Žale beigesetzt zu werden, jedoch nur außerhalb der Friedhofsmauer.

Mit dem Wachstum der Stadt stieg auch der Bedarf an Grabstätten. In den 1930er Jahren wurde der Friedhof zum Zentralfriedhof von Ljubljana und die Planungen für seine Vergrößerung begannen. 1940 wurde der neue Teil des Architekten Jože Plečnik, der Plečnik Žale Friedhof, fertig. Im Laufe der Jahre erfolgten weitere Vergrößerungen und 2008 war der Friedhof 375,000 m² angewachsen. Mehr als 150.000 Menschen wurden bisher in Žale beigesetzt.

Jože Plečnik war nicht nur für den Friedhof Žale von großer Bedeutung, sondern auch für die Gestaltung von Ljubljana insgesamt. Wer Lust hat ein wenig mehr zu erfahren, hier kommt ein Link: Plečniks Ljubljana und hier noch einer: Die Werke von Jože Plečnik in Ljubljana – am Menschen orientierte Stadtgestaltung

Auch wenn einige der Skulpturen des Friedhofs eher dunkel und bedrohlich wirken, würde ich den ersten Teil des Friedhofs, wenn ich ihn mit einem Wort beschreiben müsste, als bunt bezeichnen.

Denn es gab sehr viele bunte Grablichter in verschiedensten Größen und Ausführungen. Das hat sicherlich auch am schönsten Sonnenschein und der Weite des Friedhofsgeländes gelegen.

Gedenkstätte der Sternenkinder.

Es gab auch den einen oder anderen Engel.

Aber sehr viel weniger als ich vermutet hatte.

Hier waren wir im Jože Plečnik Teil vom Friedhof.

Nach dem Friedhofsbesuch trennten sich unsere Wege. Die S. fuhr nach rechts und ich eher so schräg links. Das ergibt nur für mich Sinn, weil ich den Stadtplan im Kopf habe.

Kleine Echse im Sonnenschein.

Es folgen einige der tollen Häuser, die ich am Tag zuvor von der Burg aus gesehen hatte.

Stožice Sport Park Arena

Ich musste mein Fahrrad fast bis auf die Gleise schieben, um auch die Balkone von dem Haus oben auf ein Foto zu bekommen.

Hinterhof.

Von der Burg aus hätte ich niemals gedacht, dass dies ein Wohnhaus ist.

Dann bin ich noch zufällig am alternativen Kulturzentrum Metelkova vorbeigeradelt. Besichtigt habe ich aber nichts, denn das wollte ich am nächsten Tag gemeinsam mit der S. tun.

Zurück in der Altstadt, habe ich mein Fahrrad wieder abgegeben. Danach hatte ich großen Falafel – Hunger und war deshalb einfach nochmal bei Abi Falafel. Gegessen habe ich dann im Sonnenschein am Ufer der Ljubljanica.

Anschließend Strassengetrödel.

Habe dabei Space Invader Nummer 4 gefunden.

Dann kam der Kaffeedurst und ich dachte mir, ein Kuchen wäre ja auch nicht schlecht. Prekmurska Gibanica, traditioneller Schichtkuchen Sloweniens aus Mohn, Walnüssen, Apfel und Quark.

Sehr großes Interesse an meinem Kuchen hatten auch die Spatzen. Zeitweise saßen 9 Spatzen auf meinem Tisch und haben mir neidisch beim Kuchenessen zugesehen. Am Nachbartisch wurden ebenfalls die letzten Chipskrümel aus dem Glas gepickt.

Später, nachdem die S. wieder zurück war von der Radtour, sind wir noch ein wenig durch die Gassen geschlendert und haben dann nach einem Lokal für das Abendessen gesucht. Das war gar nicht so leicht, denn nicht überall, wo es hübsch aussah, gab es auch fleischloses Essen, auf das wir Lust hatten. Letztendlich fanden wir ein italienisches Lokal, in dem die Pizza noch besser war als am Abend zuvor. Und weil es noch immer so warm war, konnten wir dabei sogar draußen sitzen, mit Blick auf den Fluss, und mein Lieblingsradler gab es auch. Uns gefällt Ljubljana wirklich sehr, sehr gut.

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