Nun entsteht hier zwar so eine kleine Lücke zwischen den Ballonerlebnissen am Montag Morgen in Göreme und meiner Ankunft in Istanbul (es fehlen 3 Tage), aber mir ist gerade mehr danach über meine Zeit in Istanbul zu schreiben. Die fehlenden Kappadokien Erlebnisse kommen einfach etwas später. Meine Fahrt nach Istanbul war diesmal sehr viel anstrengender als in den letzten Jahren. Ich bin am Mittwoch Abend um 19:45 in Göreme losgefahren. Ungefähr 11,5 bis 13 Stunden sollte die Fahrt dauern. Letztendlich waren es 12,5 Stunden. Und eigentlich hätte es auch ganz entspannt sein können, ich hatte einen tollen Einzelplatz, für Getränke und Kekse etc. ist in den Metro Bussen gesorgt und es gibt regelmäßig alle 2-3 Stunden einen Toiletten Stop. Allerdings hatte ich diesmal vergessen meine Ohrstöpsel in meinen kleinen Rucksack zu packen. Sie waren nun in der Reisetasche im großen Busbauch und da kam ich nicht dran. Das hatte leider zur Folge, dass ich nicht schlafen konnte. Nicht schlafen können ist für mich eine wirklich schlimme Sache. Ich werde unleidlich, fühle mich schrecklich und schrappe latent an einem Tränenausbruch entlang. Leider war es nun nicht zu ändern und irgendwie geht es dann doch auch immer. Schlecht eben. Deshalb war die Ankunftsfreude etwas getrübt und von Müdigkeit überdeckt. Am Otogar Esenler, der Endstation in Istanbul, mußte ich dann noch eine Weile auf den Transferbus nach Taksim warten. Dabei habe ich dem Kind sehr neidisch beim munter sein zugesehen.
Nach 20 Minuten kam der Bus und brachte mich nach Taksim. Weil ich mein Apartment erst ab 10:30 beziehen konnte, habe ich mir ein Café gesucht, Kaffee getrunken und Leute geschaut. Und wurde immer erschöpfter. Dann bin ich die ganze İstiklal Caddesi von Taksim bis nach Şişhane entlang gerollkoffert, das ist ein ganz schönes Stück, bis ich am Apartment war. Schlüsselübergabe ging schnell, auspacken ging schnell und dann dachte ich eigentlich ich lege mich mal kurz für 15 Minuten hin. Wie kam ich nur auf 15 Minuten? Es wurden fast 2 Stunden. Das war aber auch wirklich nötig. Genügt hat es nicht. Mein Bett ist toll groß und oben am Kopfteil steht ‘Yatak’, das bedeutet Bett. Ich bekomme also die volle Unterstützung beim Vokabeln lernen.
Weil ich den Tag nicht verschlafen will, mache ich mich auf den Weg zu einer ersten Erkundungsrunde Richtung Galata Brücke. Auf dem Weg begegnet mir eine Schlange. Warum ich mich über die Schlange so sehr gefreut habe, erzähle ich demnächst ausführlicher.
Plötzlich bemerke ich wie hungrig ich bin. Gegenüber vom Fähranleger Karaköy gibt es Gözleme und so setze ich mich zum Essen auf die gemütlichen Polster, sehe dem Kaffee-Mann beim Kaffee kochen zu und esse dabei Ispanaklı Gözleme, Gözleme mit Spinat. Gleich geht es mir besser.
Und die Fahrt über den Bosporus nach Kadıköy tut mir auch gut. Ein wenig Wind um die Nase wehen lassen macht mich gleich munterer und das blitzeblaue Wetter auch.
Weiterlesen