Die Inseltage haben eigentlich immer den gleichen Tagesablauf.
Nach einem Tee im Bett geht es los zum Morgenbad im Marmarameer.
Ganz da vorne ist es schon zu erahnen.
Dort geht es rein. Einige Frühschwimmer*innen sind schon da, es ist ca. halb 8, und begrüßt werde ich auch. Am ersten Tag noch etwas verhalten, aber an den nächsten Tagen sehr freundlich und vollkommen selbstverständlich.
Hinterher gehe ich ins Morgen – Café, in den Maple Coffeeshop und der ist schon ab 8 Uhr geöffnet. Dort trinke ich 1–2 Cappuccino und schwitze dabei sehr.
Das ist der Café-Kater. Er liegt dort jeden Morgen schlafend irgendwo herum.
Auf dem Heimweg laufe ich an weiteren Katzen vorbei.
Die streckt mir die Zunge raus. Frech.
Im Zimmer zurück packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zum Fahrradverleih. Von dort aus radele ich um die eine Hälfte der Insel herum.
Dabei schwitze ich auch sehr, sehr und komme hier vorbei.
Und bei der Schaukel mit den bunten Bändern.
Dann bin ich da.
Dort herunter geht es zum Viranbağ Plajı und den mag ich sehr gerne. Er ist klein, es ist oft wenig los und die Musik ist nicht besonders laut. Nicht so ein Remmidemmi Beach Club wie an den anderen Orten. Diesmal ist die ganze Woche über beängstigend wenig los und ich mache mir Sorgen, dass die Betreibenden nicht genug verdienen.
An einem Tag, ich glaube, es war Mittwoch, hat es etwas geregnet. Das war schön.
An einem anderen Tag hab ich eine kleine Eidechse gesehen. Ansonsten hab ich herumgelegen und gelesen und bin zwischendurch immer mal im Wasser herumgedümpelt.
Gegen 16 Uhr mache ich mich auf den Heimweg. Alle Treppenstufen wieder nach oben. Manchmal eine kleine Pause bei Kadir Can, dem Fotografen, der einen kleinen Çay Bahçesi betreibt. Da oben sind seine Fotobücher.
Das ist der Teegarten mit Blick. Und hier hab ich schon mal von ihm berichtet.
Danach fahre ich um die andere Hälfte der Insel drumherum und komme an den Pferden vorbei.
Die Pferde haben früher diese Kutschen gezogen, um damit die Inselbesucher*innen über die Insel zu bringen. Sie wurden von kleinen Elektro-Bussen abgelöst. Der Busparkplatz oder Busschlafplatz ist da hinten hinter den alten Pferdekutschen.
Nachdem ich das Fahrrad zurückgebracht habe, dusche ich und setze mich anschließend in das Nachmittags – Café. Das ist der Moji Coffee – Shop und dort gibt es unerklärlicherweise keine Katze. Dafür sehr leckeren eiskalten Cappuccino.
Auf dem Weg zum Moji, komme ich glücklicherweise an genügend Katzen vorbei.
Diese hier hat einfach einen traumhaften Schlafplatz.
Im Café sitzend habe ich mich gleich am Dienstag etwas über mich geärgert. Ich hätte nämlich mal auf die zwei schlauen Freundinnen hören sollen, die mir geraten haben, lieber die dunkle kurze Hose einzupacken oder einfach zwei kurze Hosen. Eine hell, eine dunkel. Ich hab eine dabei, die Helle und die ist natürlich nach zwei Tagen, in denen ich auf dem Fährenfußboden, am Straßenrand und auf dem ollen Fahrradsattel gesessen habe, schon richtig schmutzig.
Während ich hübsche Kleider betrachte, denke ich also über eine kleine Handwäsche nach. Nicht ahnend, dass ich mir später am Abend so richtig schön die Bluse mit sehr dunkelrotem Kirscheis vollkleckere. Ich musste sehr lange mit der Tube Reisewaschmittel herumschruppen. Aber ganz am Ende hab ich das große Geklecker doch herausbekommen. Ich war echt froh, denn ich mag die Bluse, die eigentlich ein Pyjamaoberteil ist und habe auch nur noch eine andere dabei. Die Hosenwäsche habe ich verschoben.
Nach dem Cafébesuch trödele ich durch die vollen Straßen, esse irgendwo zu Abend und hole mir manchmal ein Eis.
Mit dem Eis in der Hand trödele ich nach Hause, sitze dort ein wenig auf dem Balkon, freue mich, wenn etwas Wind weht und gehe gegen 22 Uhr ins Bett.
So schön ereignisarm tröpfelten die Inseltage dahin.
Und wenn so wenig passiert, ist die kleinste Kleinigkeit ein Ereignis. Am Mittwoch war es die Fahrt durch den Regen, die dafür gesorgt hatte, dass meine Bluse und meine Hose vollkommen mit schwarzgrauen Spritzern vom Regenwasser gesprenkelt waren. Na immerhin hatte ich die Hose am Tag zuvor nicht gewaschen. Also gab es nochmal eine Handwäsche.
Dort wurde frischer Yufkateig verkauft.
Dort habe ich auch noch diesen Baum gesehen, dem trotz völlig hohlem Stamm, noch ein großer Seitentrieb gewachsen ist.
Donnerstagmorgen bin ich an einem abgerissenen Haus vorbeigelaufen.
Am Abend war es am Wasser besonders schön.
Glitzerlicht am Fähranleger.
Am Freitag habe ich noch einen interessanten Baum entdeckt.
Und allerlei bunte Dinge.
Sehr grün.
Eiswaffelnachschub.
Zart. Ich glaube, es ist so eine Haube zum Schutz von Lebensmitteln vor Insekten.
Abgelegt.
Und dann war auch schon Samstag und nach einem letzten Marmarameerbad am Morgen saß ich nochmal schwitzend im Morgen – Café.
Abschied vom Kater. Hat der gar nicht bemerkt.
Nachdem ich meine Tasche gepackt und mich vom netten Hotelbetreiber verabschiedet hatte, ging ich zur Fähre. Natürlich war ich viel zu früh, deshalb gab es noch einen eiskalten Cappuccino.
Aber dann ging es los. Zurück nach Istanbul.
Weil es nicht besonders voll war auf der Fähre, hatte ich einen richtig tollen Platz und habe fast die ganze Fahrt über nur gelegen. Und war sehr vorfreudig auf Istanbul.
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