Auf dem ganzen Weg von der Insel bis nach Istanbul habe ich mich sehr auf die große Stadt gefreut. Und außerdem auch noch auf die Freundinnen, die am Sonntagabend und am Dienstag anreisen werden. Das wird spannend, denn in den letzten Jahren war ich ja hauptsächlich alleine hier.
Der Weg von der Straßenbahn zur Wohnung war zwar kurz, aber steil und schweißtreibend. Ohne Schwitzen geht es nicht. Es sind immer so um die 31°.
Mit der Wohnung bin ich sehr glücklich. Dort schlafe ich in den nächsten Tagen.
Wenn ich im Bett liege, habe ich einen prima Blick.
Ich fühle mich hier total wohl und würde am liebsten ganz hier einziehen. Na ja, für so 1 – 2 Jahre.
Lieblingsplatz.
Nachdem ich sämtlich Schubladen und Türen in der Küche und im Bad geöffnet hatte, um zu sehen, was alles so da ist, habe ich im Badezimmer das Beste überhaupt gefunden. Eine Plastikschüssel. Das ist so toll, denn dann muss ich keine kaufen. Wegen Hitze mache ich immer so gerne ein kaltes Fußbad, wenn ich nach Hause komme, und in den früheren Wohnungen gab es nie eine Schüssel, sodass ich sehr oft eine gekauft habe. Das ist diesmal nicht nötig. Sehr toll. Und sind die Fußbodenkacheln nicht hübsch?
Ich habe noch eine kurze Spazier- und Einkaufsrunde gedreht und den Rest vom Tag zu Hause verbracht. Damit ich den nächsten Tagen zum Yoga gehen kann, habe ich versucht, mir ein Ticket zu buchen. Das hat leider andauernd nicht richtig geklappt und deshalb bin ich etwas unzufrieden ins Bett gegangen.
In der Nacht zum Montag habe ich sehr unruhig geschlafen und war oft wach und konnte ab 7 Uhr nicht mehr schlafen.
Nach einer Abkühlungsdusche gab es Tee auf dem Lieblingsplatz. Da wurde mir natürlich gleich wieder heiß.
Um 9:00 habe ich im Café um die Ecke einen Cappuccino getrunken und bin danach zum Yoga. Die Lehrerin konnte sehen, dass ich mich angemeldet hatte, aber der Buchungsvorgang war noch nicht abgeschlossen. Ich durfte trotzdem mitmachen. Darüber habe ich mich sehr gefreut und der Unterricht hat mir viel Spaß gemacht.
Schnell alle Yogasachen nach Hause gebracht und gleich nochmal geduscht. Und dann ging der erste kleinere Ausflug los. Die Straße runter nach Tophane und dann am Galataport entlang dicke Schiffe ansehen.
Am Fähranleger Karaköy gab es ein Ispanaklı Gözleme als Frühstück. Hinterher wollte ich eigentlich mit der Fähre nach Balat fahren, aber die fuhr zwischen 12 und 18 Uhr nicht. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil Sonntag war.
Deshalb bin ich über die Brücke gegangen und mit der Metrobahn gefahren.
Angelzubehör.
Segel-Fan.
In Balat angekommen, bin ich sogleich zum Lieblings-Velvet Café Balat gelaufen. Da war die Wiedersehensfreude mit der Café-Belegschaft groß und ich wurde geherzt und geküsst und habe den Nachmittag dort verbracht. Wie gut, dass ich mich gleich am ersten Tag für einen Besuch entschieden hatte, denn das Café wird nun erstmal für eine Woche geschlossen sein. Aber ich habe schon einen Besuch für nächste Woche verabredet.
Hinterher bin ich noch ein wenig durch die Straßen gelaufen.
Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich in dem touristischen Teil mit den vielen Menschen und dem wilden Getümmel nicht wirklich gut gefällt. Es ist mir zu aufgeregt und aufgedreht und viel zu wenig entspannt.
Sogar die Katzen machen einen erstaunlich wachen Eindruck.
Aber natürlich habe ich auch hübsche, bunte Dinge gesehen.
Und nicht alle Katzen haben einen wachen Eindruck gemacht.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich ein Foto von den Haarspangen machen konnte, denn das Kind hüpfte und sprang und rannte von einer Straßenseite zur anderen und hatte sichtlich Spaß an all den aufregenden Dingen, die es zu sehen gab.
Als ich von Balat genug hatte, setzte ich mich wieder in die Metrobahn und fuhr zurück.
Auf der Galata Brücke wurde weiterhin geangelt und mit den Beinen gebaumelt.
Und ja, ich muss immer wieder die gleichen Fotos machen, damit ich später sehen kann, wann es wo mit welchen Sanierungsarbeiten losging.
Auf dem Weg zum Buchladen kam ich an mehreren Hochzeitspaaren vorbei.
Und an schönen Fenstern.
Und wurde dann von den Menschenmassen auf der İstiklal Caddesi erschlagen. Also bin ich schnell in den Buchladen und war sehr froh, dort ganz in Ruhe und wohltemperierter Umgebung ein Buch aussuchen zu können.
Danach bin ich gleich nach Hause gegangen und habe mich unter die Dusche gestellt und danach auf dem Sofa herumgelegen.
Und dann bin ich, ungewöhnlicherweise, gegen 21 Uhr nochmal losgelaufen, um die Freundinnen zu begrüßen, die angereist kamen. Das war toll und aufregend. Als ich dann so richtig spät, nämlich erst gegen 23:30 nach Hause kam, habe ich gleich nochmal geduscht und festgestellt: Das war die vierte Dusche des Tages. Ich glaube, das ist mein Rekord.
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