Übliches Morgenprogramm mit Yoga und Tee. Dann sollte das Poolschwimmen folgen. Aber der Pool wurde gereinigt. Also hab ich mir einen Kaffee gekocht. Es wird ja auch empfohlen, immer mal was völlig Verrücktes zu tun. Hier also völlig verrückt gleich nach dem Tee schon der Kaffee.
Weil ich keine Lust hatte zu warten, bis der Pool sauber ist, beschloss ich zu einem Strand zu fahren; hatte ja noch das Auto und freute mich auf ein Meerbad. Also packte ich mein ganzes Zeug ein und fuhr los. Es war sehr bedeckt und windig.
Die Strecke war nur eine Fahrt von ca. 30 Minuten, ging am Flughafen vorbei und dann durch viele Olivenfelder. Oben bedeckter Himmel und im Hintergrund der Flughafen.
Kurz vorm Ziel angekommen, fällt die Straße steil nach unten ab und windet sich in Schlangenlinien. Ich war sehr erschrocken. Aber umkehren ging auch nicht, dazu war die Straße zu eng. Also habe ich mich todesmutig bis nach unten geatmet und dabei schon mal ziemlich geschwitzt. Kein Foto von der Straße, weil viel zu aufgeregt.
Am Ende der Straße angekommen, wurde das Auto geparkt. Da war mir noch nicht klar, was als Nächstes vor mir lag. Aber ein Blick genügte. Und dann stand ich dort, genauso wie die beiden anderen Menschen, und blickte zweifelnd nach unten. Eine ganze Weile ging das so. Und eigentlich hatte ich auch schon beschlossen, dort stehenzubleiben und einfach nur zu gucken und dann zurückzufahren.
Aber dann kam eine kleine Gruppe von drei Personen, ging ohne zu zögern an uns vorbei und machte sich an den Abstieg. Das weckte in mir den Mut, außerdem war ich ja auch mit ein paar Günther-Genen ausgestattet (mein Vater ist sein Leben lang im Urlaub am liebsten in den Bergen herumgeklettert) und ich tat es ihnen nach. Es war sehr aufregend und hat Spaß gemacht.
Die Füße mussten trotzdem unbedingt ins Wasser. War toll.
Während ich unten am Wasser saß, hab ich immer mal nach oben geschaut. Hier das filigrane Geländer im Bild – kaum zu erkennen.
Das sind die Felsen auf der anderen Seite. Da würde ich nicht hoch- oder runterklettern wollen.
Nachdem ich eine Weile aufs wilde Meer geschaut hatte, ging der Aufstieg los.
Zuerst ging es ganz einfach wieder durch den Oleander. Geradezu entspannt.
Dann wurde es felsiger.
Und dann ging es steil nach oben. Es war aber sehr viel weniger schlimm als der Abstieg.
Ziege getroffen. Aber schon kurz vorm Ziel, denn währenddessen steckte der Fotoapparat schön im Rucksack.
Die nächste Etappe war geschafft. Nun fehlte nur noch die Fahrt mit dem Auto den Berg hinauf. Und das war genauso aufregend wie zuvor, den Berg hinab. Ich musste genauso viel atmen und schwitzen, dazu kam noch, dass ich mich bei den engen Kurven 2x verschaltet habe vor Schreck. Das klang nicht gut.
Aber natürlich bin ich unbeschadet oben angekommen, denn sonst könnte ich nicht hier sitzen und meine Erlebnisse aufschreiben.
Aber im Meer hatte ich ja nun immer noch nicht gebadet. Deshalb fuhr ich zu dem Strand, an dem ich schon 2x vorbeigefahren war und der sehr harmlos aussah.
Das war er dann auch. Sehr leer und sehr harmlos. Etwas höhere Wellen gab es zwar auch, aber das Wasser war sehr flach und ich musste weit ins Meer hineinlaufen, bevor es etwas tiefer wurde. Außer mir war niemand im Wasser. Zu frisch und zu windig.
Nach dem Meerbad hatte ich Hunger. Dort ganz oben links bekam ich einen sehr leckeren Cappuccino und einen griechischen Salat. Auch sehr lecker, aber nicht ganz so gut wie der am Donnerstag.
Ein letzter Blick zum Strand und danach fuhr ich zurück ins Studio vom Ferienzuhause. Dort verbrachte ich den Rest des Tages mit Lesen und Poolschwimmen und am Abend noch ein Strandspaziergang.
Nach dem Sonnenuntergang knipste ich dann auch bald das Licht aus.
4
Hut ab! Klingt sehr aufregend. Wenn das Abenteuer erst mal begonnen hat ist es echt nicht einfach es abzubrechen – geht ja auch oft gar nicht. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du ins atmen und schwitzen gekommen bist.
Alles sieht toll aus dort!
Ganz genau! Deshalb war die Fahrt nach Unten eigentlich das aller aufregendste Erlebnis. Denn sie passierte einfach und ich hatte keine Wahl. Es ging nur in diese eine Richtung. Und ja, sehr toll war es dann dort unten.