5 KW Januar/Februar 2024 – Fastenstart oder wie ich langsam zur Schnecke wurde

Am Montagmorgen stand ich endlich wieder zum ersten Mal seit ein paar Wochen, zuerst war das Wasser eine Weile eingefroren und dann musste es wieder auftauen, mit den Beinen im Kaltwasserkübel auf dem Balkon. Das war sehr toll und erfrischend und erstaunlich wenig kalt. Also kalt war es schon, sogar eiskalt, aber viel weniger als ich gedacht hätte, ich konnte sogar etwas länger darin stehen bleiben.

Durch den Sonnenschein in der letzten Woche hatte ich etwas Frühlingsgefühle und deshalb habe ich am Samstag überlegt, ob ich mit dem Frühjahrsfasten beginnen sollte. Also war Fastenstart. Das hat erstaunlich gut und vollkommen ohne Kopfschmerzen geklappt. Auf dem Heimweg nach dem Yoga ertappte ich mich dabei, dass ich anfing zu überlegen, was ich kochen könnte und war dann sehr froh, diesen Gedanken sofort wieder verwerfen zu können. Durch das Fasten bekomme ich jeden Tag Zeit geschenkt. Das ist sehr toll.

Ich bin sehr überrascht, dass die Zimmerlinde, die nicht besonders gut aussieht momentan, kleine Knospen hat.

Dienstagmorgen war ich ab 4:30 wach. Ich hab bis 5:30 gehofft, nochmal einzuschlafen. Ging nicht. Auch egal, da hatte ich dann mehr Zeit für Yogaturnen am Morgen.

Bis um ca. 15 Uhr habe ich gut durchgehalten bei der Arbeit, danach nahm die Energie rapide ab. Der Heimweg war beschwerlich, aber die Freundinkollegin begleitete mich ein Stück und das war sehr schön. Meine besondere Leistung des Tages war es, die Reifen an der Tankstelle aufzupumpen. Das war dringend nötig, ich hatte aber wegen des Wetters noch etwas gewartet und es in den letzten Tagen dauernd vor mir hergeschoben. Nun fährt es sich viel besser.

Mittwochabend hatte ich das Gefühl, als sei ich ohne Unterbrechung durch den Tag gerannt. Es gab pausenlos was zu tun, bis die Kollegin sagte: Du wolltest dich doch gerade hinsetzen, jetzt mach aber auch mal Pause. Ich habe auf sie gehört, weil sie schlau ist. Danach ging es weiter, aber das Tempo konnte ich nicht beibehalten. Leider ereilte uns dann noch eine sehr blöde Nachricht und die ließ mich in der Nacht nicht gut schlafen.

Jeden Morgen der Woche, also auch am Donnerstag, freute ich mich über die frisch aufgepumpten Reifen. Besonders schnell konnte ich aber nicht fahren, weil durch das Fasten meine Energie mit jedem Tag abnahm. Wie gut, dass ich nicht so lange gearbeitet habe und mich am Nachmittag mal hinlegen konnte. Ich hatte sogar etwas Angst vorm Yoga-Unterricht. Habe ich aber hinbekommen und ich glaube, niemand hat gemerkt wie kraftlos ich war.

Diese lustige Pflanze blüht auch wie verrückt.

Beim Früh am Morgen-Yoga war es am Freitag total anstrengend. Und dann musste ich ja auch noch die Treppe zum Büro hochsteigen. Das war, wie auch schon in den Tagen davor, sehr beschwerlich. Ich hatte das Gefühl, ich werde von Tag zu Tag mehr zu einer Schnecke. Bei der Arbeit war es ruhig. Am Abend zuvor gab es eine Mitarbeite*innen Feier, ich konnte leider nicht teilnehmen wegen Yoga, deshalb hatten sich einige freigenommen oder waren im Heimbüro.

Nach der Arbeit am Nachmittag dann nur noch Mausekino.

Ach nein, doch nicht nur Mäuse.

Samstagmorgen bin ich erst um 9 Uhr aufgewacht. Und über Nacht hatte die Verwandlung in eine Schnecke komplett stattgefunden. Ich habe bis ich zu Erica aufgebrochen bin, nur herumgesessen und gelesen. Und wenn ich mich mal bewegt habe, um z. B. die Wäsche in die Maschine zu stecken, war es deshalb im Schneckentempo. Zuerst war ich mit Erica einkaufen. Nachdem wir eingekauft hatten, wollte Erica noch einen Tisch für ihre Geburtstagsfeier reservieren.

Dazu liefen wir im Regen über den Rathausplatz in Hofgeismar.

Ich mag den neu gestalteten Platz nicht besonders, weil er so zugepflastert wurde. Aber es gab eine Märchenstatue, die ich noch nicht kannte. Das Dornröschen – Denkmal.

Nachdem die Reservierung erledigt war, lief Erica sehr schnell in Richtung Café zum Torte essen. Ich trödelte hinter ihr her. Als ich später zu Hause ankam, war ich total erschöpft und habe mich ernsthaft gefragt, wann denn nun endlich mal das schon oft darüber gelesene und auch selbst erlebte Fastenhoch mit Energieschub und allem endlich kommt. Ich lag früh im Bett. Und ja, ich wäre lieber zur Demo gegen Rechte – Hetze gegangen, es ist so dringend nötig. Aber das klappt leider nicht immer wegen mothercare.

Na jedenfalls war es auch am Sonntag noch nicht da. Wenigstens musste ich mich nicht zu irgendetwas drängen, sondern konnte den ganzen Tag lesen, etwas Mausekino schauen und mich als Schnecke durch den Tag bewegen.

Ich hab alle Pflanzen gegossen und die Tulpenzwiebeln bestaunt.

Bis sie blühen, dauert es noch eine Weile.

Seit zwei Monaten frage ich mich, was mit der Orchidee los ist, die ich noch vor einem halben Jahr wegwerfen wollte und dann doch noch mal gewässert habe.

Und schon ist das Wochenende schon wieder herum. Schade.

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