Mein Montag begann gleich mit einem Termin, der so richtig daneben gegangen ist und dementsprechend habe ich mich den ganzen Tag gefühlt. Zwischendurch rief noch Ericas Pflegedienst an, um zusagen, dass sie immer noch nicht aufsteht und kein bisschen kooperativ ist, was ihre Körperpflege angeht. Auch nach dem Yoga am Abend habe ich mich nicht besser gefühlt und ich hab nur noch schnell eine Suppe gekocht, gegessen und bin um 8:15 ins Bett gegangen.
In der Nacht zum Dienstag lag ich leider lange wach, war unruhig und hab mir Sorgen gemacht, wie ich die Arbeit um Erica drumherum organisieren kann. Um wenigstens etwas ausgeruht zu sein, hab ich meinen Arbeitsbeginn für 10 Uhr statt 8 Uhr angekündigt. So konnte ich dann ab 5 Uhr noch etwas Schlaf nachholen. Der Tag war lang, mit 2x Yoga unterrichten, ein wenig Büroarbeit und dann hab ich noch Möbel zusammengebaut. Währenddessen hab ich überlegt, dass ich Mittwoch etwas im Heimbüro arbeite und am Mittag zu Erica fahre. Das ist wohl eine ganz gute Lösung.
Es war ein sehr anstrengender Mittwoch. Die ersten drei Stunden verbrachte ich im Heimbüro. Das war ganz schön, weil es ruhig war und ich allerlei wegarbeiten konnte. Den Rest vom Tag hatte ich mir freigenommen, um zu Erica zu fahren. Vorher war ich im Baumarkt, um Farbe und allerlei anderen Klimbim zu kaufen. Bei Erica angekommen, habe ich sie etwas erpresst, damit sie in die Badewanne steigt. Währenddessen hab ich schnell das Bett neu bezogen und das Schlafzimmer geputzt. Zur Badebelohnung gab es Kuchen. Anschließend eine Maschine Wäsche angestellt. Dann kam der schlimmste Teil: Ich habe das Zimmer gestrichen. Und zwar den blanken Putz. Das hat sehr schlecht geklappt, weil der Putz rau war und die Farbe sich sehr fleckig auf den Wänden verteilt hat. Schlimm sah es am Ende aus. Also hab ich erstmal alles so gelassen und für die nächsten drei Tage Mittagessen gekocht. Und natürlich vorher noch die Wäsche aufgehängt. Und dann war ich wirklich platt und bin um 19 Uhr nach Hause gefahren.
Der Donnerstag war ein ganz schöner Tag. Im Büro nur eine Besprechung, danach ein paar Dinge weggearbeitet und dann hat eine Kollegin noch eine kleine Abschiedsfeier veranstaltet. Außerdem schien die Sonne so richtig, am Morgen war es noch knackig kalt gewesen. Ich hatte am Nachmittag eine toll lange Pause, bevor ich zum Yoga unterrichten gefahren bin. Da war es auch sehr schön und um 21:30 Uhr lag ich im Bett.
Sehr tief geschlafen in der Nacht zum Freitag. Ich war sogar mal wieder ganz früh auf dem Markt und danach beim Früh am Morgen – Yoga. Sehr toll war das. Im Büro war es ruhig und deshalb konnte ich in kurzer Zeit viele Dinge erledigen. Gegen Mittag hatte ich noch einen Fototermin im Museum und dann war schon Schluss mit Arbeit.
Aber der Tag war noch lange nicht zu Ende. Auf dem Heimweg hab ich schnell eingekauft und bin dann wieder zu Erica gefahren. Sie lag noch immer im Bett und ich konnte sie nicht zum Aufstehen überreden, auch der Pflegedienst hat sich vergeblich bemüht.
Also hab ich ihr Essen gemacht und dann zum zweiten Mal das Zimmer gestrichen. Diesmal hat es besser geklappt und ich war auch innerlich gelassener und entspannter bei der Sache. Und damit ich es dort auch bequem habe, wurde noch eine Matratze nebst Lattenrost geliefert. Beides lege ich erstmal auf den Boden. Ein Bett wird sich sicherlich auch noch irgendwann finden.
Als ich nach Hause kam, war ich wieder ziemlich fertig und früh im Bett.
Am Samstag hat der Wecker um 8 Uhr geklingelt, denn ich war mit den Gartenfreundinnen verabredet. Unsere Aufgabe war es, unseren Schrebergarten zu entrümpeln, um ihn dann an neue Pächter*innen zu übergeben. Nach 18 Jahren hatten wir uns schweren Herzens entschlossen den Garten zu kündigen.
Da noch zwei andere Gärten zu versorgen sind und ich eigentlich überhaupt keine Zeit mehr für den Garten hatte, ist es einfach zu viel geworden.
Es fiel uns schwer und fühlte sich sehr seltsam an, als wir fertig waren und den Schlüssel übergeben hatten. Ist noch nicht so wirklich bei mir angekommen.
Anschließend habe ich für Erica eingekauft und bin zu ihr gefahren. In den letzten Tagen hatte sie immer angekündigt, dass sie aufstehen würde. Aber ich fand sie auch am Samstag im Bett liegend. Also habe ich ihr Essen gemacht, aufgeräumt und Wäsche gewaschen.
Ich hatte mir in den letzten Tagen große Mühe gegeben, mein ehemaliges Jugendzimmer so einzurichten, dass ich mich wohlfühlen kann. Und so konnte die erste Nacht dort stattfinden.
Als ich letztendlich um 22 Uhr im Bett lag, fand ich es sogar richtig gemütlich und nichts hat an mein altes Zimmer erinnert. Sehr seltsam hab ich mich trotzdem gefühlt und ich bin auch nicht wirklich sicher, ob sich das ändern wird. Vielleicht ist auch alles eine Schnapsidee. Mal abwarten.
Sonntagmorgen jedenfalls, war ich sehr früh wach, bin dann aber nochmal eingeschlafen und um 7 aufgestanden. Es war richtig schön draußen. Alles war noch voller Morgentau und richtig frisch war es auch. Den ersten Tee gab es am offenen Fenster. Dann habe ich Ericas Frühstück zubereitet und ihr gebracht. Dazu einen großen Geburtstagsstrauß, Schokolade und Honig. Leider war sie auch, genau wie im letzten Jahr, nicht dazu zu bewegen, an ihrem 91. Geburtstag das Bett zu verlassen.
Nach ihrem Frühstück habe ich noch ein wenig vor dem Haus in der Sonne gesessen und Kaffee getrunken. Währenddessen lief die Waschmaschine. Weiter ging es dann mit aufräumen und putzen und Essen für die ersten Tage der neuen Woche kochen. Und natürlich ein Geburtstagsessen: Spargel mit Schinken und Kartoffeln für Erica und Salat und Reis für mich. Und am Nachmittag Himbeertorte. Nachdem ich die Wäsche aufgehängt und das Geschirr abgewaschen hatte, bin ich um halb 5 nach Hause gefahren. Dort ging es dann noch eine Stunde mit Haushaltserledigungen weiter, bevor ich dann nur noch stumpf eine belanglose Serie gucken konnte.
Symbolbild der Woche: Zur Erinnerung das Herzglas und den kleinen Herzkrug aus dem Garten mitgenommen und im neuen alten Zimmer aufgestellt.
Was wirklich seltsam ist: Ich habe seit zwei Wochen keine einzige Maus gesichtet. Sie sind wohl wirklich umgezogen. Und das wäre ja letztendlich ein Glück. Richtig glauben kann ich es aber noch nicht.
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