Eigentlich hatte ich erwartet, dass es mir am Montag besser gehen würde. Also nicht topfit, aber doch merklich besser. So war es aber nicht. Immer noch Kopf- und Halsschmerzen und allgemeine Schlappheit und Herpesschmerzen. So lag ich also wieder den ganzen Tag auf dem Sofa herrum. Immerhin hab ich es geschafft, eine Maschine Wäsche zu waschen und aufzuhängen. Lesen war anstrengend. Serie gucken ging.
Der Dienstag war auch noch nicht top und da dämmerte mir, dass diese Krankheitsgeschichte wohl doch etwas länger dauern würde. Deshalb ging ich zur Ärztin und wurde auch prompt die ganze Woche krankgeschrieben.
Es war nochmal kälter geworden, aber die Sonne schien. Also drehte ich, nachdem ich mich nach dem Ärztinnenbesuch ausgeruht hatte, noch eine Runde um den Friedhof. Danach wieder ausruhen.
Und etwas Mausekino.
Am Mittwoch wurde kein Fuß vor die Tür gesetzt. Aber ich konnte wieder besser lesen als die Tage zuvor und mit der Kollegin habe ich auch telefoniert. Sie brauchte Beruhigung und Zuspruch.
Ah ja, den ersten Kaffee nach dem Fasten hab ich auch getrunken. Der Duft war sehr lecker, aber er hat überhaupt nicht geschmeckt.
Donnerstag hat es dann endlich geruckt und es ging mir besser. Ich hab sogar etwas Yoga geturnt am Morgen.
Für eine ganze Parkumrundung hat es noch nicht gereicht, aber ich war einkaufen und hab mich einfach viel besser gefühlt.
Am Freitag ging es mir noch besser. Es war toll, nach dem Fasten endlich wieder viel Gemüse und Äpfel auf dem Markt zu kaufen. Und dann habe ich mir sogar noch ganz schnell eine Matratze im Laden gegenüber gekauft. Meine Matratze war 11 Jahre alt und hatte mittlerweile eine Kuhle in der Mitte, die auch nicht mehr verschwand, wenn ich sie regelmäßig herumdrehte. Sie wurde immer unbequemer. Am Nachmittag habe ich sie mit der Nachbarin abgeholt und auf dem Fußboden ausgebreitet. Keinesfalls sollte ich sie gleich ins Bett legen und darauf schlafen, sondern 24 Stunden warten, hatte die Verkäuferin angeordnet. Das fiel mir sehr schwer. Aber die Nachbarin versprach mir, sie Samstagnachmittag mit mir zusammen in mein Bett zu legen, denn sie war richtig schwer.
Am Nachmittag hab ich viel gelesen und später für die Nachbarin und mich Rote Linsen – Curry mit Pak Choi gekocht. Lecker.
Samstagmorgen um 8 Uhr war ich wach und sprang ziemlich schnell aus dem Bett. Es gab weder Tee noch Kaffee und auch kein Yoga. Keinesfalls konnte ich mit der Matratzenaktion bis zum Nachmittag warten. Also los. Noch im Pyjama hab ich in Windeseile meine Bettwäsche abgezogen und die alte Matratze in den Flur geräumt. Ich wollte mich zwar nicht sofort auf die neue Matratze legen, es waren ja noch keine 24 Stunden vergangen, aber sie sollte auf dem Bett liegen. Sofort. Die Nachbarin konnte ich zu so früher Stunde noch nicht wecken.
Also zog und zerrte ich die schwere Matratze zuerst in die aufrechte Position, um sie dann ein Stück über die glatte Yogamatte und dann letztendlich ins Bett zu ziehen. Das war nicht leicht, aber es hat geklappt.
Nach der Matratzenaktion bekam ich noch einen weiteren Energieschub und hab aufgeräumt und sauber gemacht. Ich hatte ja die ganze Woche nur krank herumgelegen. Danach fuhr ich zu Erica. Sie war etwas kränklich und schickte mich alleine zum Einkaufen. Danach putzte und räumte ich auch bei ihr noch ein wenig.
Gegen Abend kam noch spontaner Blitzbesuch für eine Nacht. Weil ich sehr hungrig war, aber keine Zeit zum Kochen hatte, sind wir essen gegangen. Ganz in der Nähe gibt es ein neues Lokal Casablanca, das haben wir ausprobiert. Lecker war es. Zu Hause gab es noch einen Espresso und dann ist die H. zur Party aufgebrochen und ich lag eine Stunde später auf der neuen Matratze. Sie ist etwas dicker als die alte Matratze und dadurch auch höher und so kam ich mir gleich wie eine Prinzessin vor. Toll, toll. Und ganz wunderbar gemütlich ist sie auch und ich habe richtig gut geschlafen.
Am Sonntagmorgen habe ich mich gefragt, warum ich damit eigentlich so lange gewartet habe. Na ja, ein Matratzenkauf ist ja nicht wie ich geh mal eben los und kaufe mir ein Buch, aber mit der neuen Matratze fühle ich mich genauso gut wie mit einem schönen Buch.
Die H. war auch schon aufgewacht und so tranken wir einen Kaffee zusammen und ich bekam Partygeschichten zu hören und dann fuhr sie auch schon wieder zurück. Ich hingegen habe Wäsche gewaschen und gelesen und immer mal überlegt, ob ich rausgehe. Das Buch war aber spannender und das Wetter nicht so toll.
Fast täglich gab es Mausekino.
Um an die Tulpenzwiebeln heranzukommen, hatten die Mäuse sich schon durch die Verpackung gefressen. Einen Teil der Zwiebeln konnte ich retten und die restlichen Zwiebeln habe ich ihnen auf den Kompost gelegt. Die Kürbiskerne haben ihnen aber besser geschmeckt.
Was ich noch entdeckt habe und was mich nicht erfreut hat: Die Mäuse haben zwei Stängel der Schachbrettblume sowie einen Blütenstängel der Schneerose nicht nur etwas angenagt, sondern abgefressen und die Knospen bzw. Blüte lag daneben. Wirklich frech. Da nützt Kopf in den Kürbis stecken auch nichts. Mal ganz abgesehen von dem Blumentopf mit der Rose und dem Balkonkasten mit dem Salbei (den sie laut der Nachbarin eigentlich nicht mögen), durch die sie sich gegraben haben und die Erde liegt zum größten Teil auf dem Balkonboden herum. Große Sauerei.
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Hallo Simone, ich merke, du magst Deine kleinen Mäuse-Mitbewohner sehr gerne. Und sie sehen ja auch sehr niedlich aus!
Es tut mir daher leid, ich möchte Dich aber trotzdem drauf hinweisen, dass Mäuse sich rasant vermehren und in Häusern einen ziemlichen Schaden anrichten können, wenn sie zb Dämmungen oder elektronische Kabel anfressen. Zudem können sie verschiedene Krankheiten verbreiten. Wenn die Mäuse, wie bei Dir, bereits tagsüber sichtbar sind, gibt es meist schon einen starken Befall im Gebäude, der dann leider dringend bekämpft werden sollte. Dabei ist es auch ganz wichtig, sämtliche Nahrungsquellen zu entfernen.
Hallo A.,
vielen Dank für deinen besorgten Hinweis zu meinen Balkonbewohner*innen. Ich bin mir der Lage völlig bewusst, denn es passiert nicht zum ersten Mal, dass sich Mäuse auf meinem Balkon niederlassen. Alle paar Jahre versuchen sie dort einzuziehen. Aber spätestens, wenn ich die alte Erde aus den Töpfen und Blumenkästen ausschütte und der Kompost verschwindet, verschwinden auch die Mäuse wieder. Das war bisher immer so. Bis dahin habe ich noch etwas Spaß am Mausekino, aber sehr lange wird es nicht mehr geöffnet sein.
Hallo Simone, dann ist ja gut! 🙂
Entschuldige, Dein Mäusekino hat bei mir wohl Kopfkino ausgelöst 😉
Ich hatte das Mal in einer Dachgeschosswohnung. Da haben die Mäuse es geschafft, hinter die Dämmung zu kommen und sich häuslich einzurichten. Das war sehr unschön! Erst kruschtelte es nachts in den Dachschrägen. Und irgendwann kamen sie durch das Loch in der Wand beim Abfluss der Küchenspüle und saßen dann plötzlich im Mülleimer (riesen Schreck auf beiden Seiten!!).
Der Höhepunkt war schließlich, als eins der Tierchen dann (im Hochsommer) wohl in der Dämmung der Gaube, unter der die Küche war, verstarb und dort verweste. Das hat so gestunken!! Die Küche war trotz durchgehend geöffnetem Fenster tagelang praktisch nicht mehr betretbar! Seither macht mich “Maus im Haus” etwas nervös 🙈
Ohje, ohje du Arme. Das klingt wirklich nicht mehr so richtig lustig.(Obwohl ich gerade trotzdem schmunzeln musste). Ich hoffe mal sehr, dass es mir nicht auch mal irgendwann so geht und ich dann denk”Ach hätte ich mal auch die Warnung der A. gehört”. Ganz herzliche Grüße