Am Montag ging es mir ein kleines bisschen besser. Zumindest lag ich nicht mehr den ganzen Tag herum, sondern habe zwischendurch mal eine Ladung Wäsche gewaschen und aufgehängt.
Dienstag war der Test weiterhin positiv, aber am Himmel schien es blau zwischen den Wolken hervor und deshalb wollte ich gerne mal an die frische Luft. Als die Gartenfotografin fragte, ob ich mit in den Park will, sagte ich sofort ja.
Es war schön, im Schneckentempo durch den Park zu gehen. Und es hatten sich wieder neue kleine Wesen niedergelassen.
Eine Weile haben wir einem Kormoran beim Faxen machen zugesehen. Danach gleich wieder ab aufs Sofa. Und am Abend tauchte nach nur 3 Tagen der Geruchssinn wieder auf. Das war toll.
Am Mittwoch beobachtete ich vom Balkon aus, wie wieder etwas mehr Leben auf den Straßen auftauchte. Ich selbst fühlte mich allerdings nicht besonders agil und lebendig. Nach einem kurzen Gang zur Arztpraxis legte ich mich gleich wieder aufs Sofa und verbrachte dort den ganzen Tag mit der Nase im Buch.
Glücklicherweise hatte ich am Donnerstag wieder mehr Energie und auch Lust, mal wieder richtig herauszugehen. Dazu kam dann endlich das negative Testergebnis. Also ab in den Wald.
Zu Hause wieder Sofa mit Buch.
Freitag war ich kurz auf dem Markt und gegen Mittag kam die Kollegin vorbei. Wir haben ein wenig über Bürodinge gesprochen und über Bücher, die wir gelesen haben und die wir lesen werden. Das war schön.
Den Samstagmorgen habe ich mit aufräumen, waschen und lesen verbracht. Anschließend war ich mit Erica einkaufen. Das war dringend nötig. Hinterher war ich total fix und fertig. Da hatte ich mich wohl doch überschätzt. Als ich wieder zu Hause war, fühlte ich mich wieder richtig krank und war kurz etwas genervt. Aber es war ja nun nicht zu ändern.
Wie gut, dass es mir am Sonntagmorgen besser ging. Da hatte ich auch sofort Lust auf Wald.
Das Wetter war zwar trüb, aber das hat mir nichts ausgemacht.
Ganz in der Nähe war ein Kneipp Becken. Da musste ich sofort Schuhe und Strümpfe ausziehen und einmal hin- & herlaufen. Toll.
Danach eine große Runde, bis ich wieder am Auto war.
Auf dem Rückweg habe ich bei der Gartenchefin gehalten und ihr ein Päckchen vorbeigebracht. Und dem falschen Patenkind natürlich auch. Das falsche Patenkind und ich hatten uns viel zu lange nicht gesehen, aber es hatte sich kaum etwas verändert. Er lag mit der Wolldecke bedeckt auf dem Sofa und nur die Locken guckten oben heraus. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass er noch so ca. 1 cm gewachsen ist. Jedenfalls kommt er mir viel erwachsener vor, seit er 16 ist.
Später, als ich zu Hause war, habe ich im neuen Buch weiter gelesen: „Lernen nicht, aber …“ – zur Tanz- und Lernkultur von Breaking von Michael Rappe & Christine Stöger. Es macht mir total viel Spaß darin zu lesen und mir zwischendurch Videoclips anzusehen auf die Bezug genommen wird. Zum Beispiel dieses hier: (Hey You) The Rock Steady Crew – YouTube. Es katapultiert mich sofort in meine Jugend und ich muss lachen und bekomme gute Laune.
Danach hab ich gekocht, dabei Musik gehört und ein wenig herumgetanzt. Das war ein netter Silvesterabend. Manchmal werde ich zum Jahresende auch ein wenig sentimental oder traurig. Diesmal nicht. Vielleicht hatte ich den Teil auch schon in den letzten Tagen erledigt, da war mir ja manchmal schwer durchs krank sein und die Weltklage. Oh, Verschreiber, es sollte natürlich Weltlage heißen. Wobei ein Klagen über die Welt genau passend ist.
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