Dezember – erste Woche, zweite Hälfte

Die letzte Arbeitswoche in diesem Jahr. Genau genommen waren es sogar nur die letzten vier Tage. Und es zog sich schon so richtig schöne, trödelige und aufgeregte Ferienstimmung durch die ganze Woche.

Am Dienstag war ich mit der neuen Projektgruppe im Planetarium in der Orangerie. Wir waren eine halbe Stunde zu früh dort und sind deshalb noch eine kleine Runde durch den Park spaziert. Dazu hatten wir Sprühregen und große Krähen sind über uns geflogen. Eine etwas unwirklich aber schöne Stimmung. Wir hatten uns bewusst die Kindervorführung am Vormittag ausgesucht denn, die Teilnehmerinnen am Projekt haben unterschiedliche Deutschkenntnisse. Ich war sehr froh darüber, denn ich habe trotz der Erklärung für Kinder nicht alles verstanden und war am Ende ganz verwirrt von all den Planeten und Sonnen die sich rechts herum und links herum und um sich selbst und dann noch um die Erde drehen.

Der Mittwoch begann mit der Botschaft, dass nun doch noch zwei kleine Berichte abzugeben seien. Am Besten noch am selben Tag. Also habe ich schnell drauflosgetippt. Berichte schreiben gehört zu den ungeliebtesten Dingen, die mir so passieren können im Büro. Anschließend durfte ich dann die liebe K. in Mariendorf besuchen. Wir sind im totalen Nebel durch die Felder gelaufen. Ganz toll und wie in einer anderen Welt. Anschließend haben wir noch gemeinsam meinen Kopfstand-Hocker ausprobiert, den hatte ich extra mitgebracht. So ein schöner Nachmittag.

Und schon stand der letzte Arbeitstag vor der Tür. Es gab ein letztes leckeres Frühstück mit den Projektfrauen und einem Jahresrückblick. Alle hatten viel zu erzählen, leider nicht immer nur schöne Dinge. Besonders berührt hat es mich, das für alle Frauen diese Gruppe als ganz bedeutsam und besonders schönes Ereignis bewertet wurde.

Zurück im Büro standen auf meinem Schreibtisch zwei Tüten. Die waren von der neuen Kollegin und darin waren die unglaublichsten Plätzchen. 10 verschiedene Sorten und eine dicke Riesenpraline. Die war am allerleckersten, habe ich zu hause festgestellt. Die Plätzchen waren schnell aufgegessen, ich hab mit niemandem geteilt. Noch nicht mal mir der Nachbarin, obwohl sie mir immer mal einen Teller mit ihren Kreationen gebracht hat in den letzten Wochen (die waren auch ganz vorzüglich). Vielen Dank an die Bäckerinnen die mich in diesem Jahr mit Selbstgemachtem beschenkt haben.

Danach haben sich alle Kolleg*innen im Büro versammelt, wir haben zusammen Kaffee getrunken, den Geburtstag der lieben Kollegin A. gefeiert, aufgeräumt, geputzt, den Staub des ganzen Jahres von den Regalen gewischt, Zeitungen und Zeug sortiert.  Gegen 14 Uhr bin ich nach Hause geradelt. Am späteren Nachmittag habe ich dann mit meinem Yoga-Kurs die letzte Arbeitswoche beendet.

Für Freitag hatte ich den Plan sehr lange zu schlafen und möglichst viel rumzutrödeln. Aufgewacht bin ich um 8 Uhr. Habe auf dem Balkon Tee getrunken, und mir angesehen, wie sich der Markt vor der Tür langsam gefüllt hat.

Ich habe all die Dinge erledigt,  die noch zu erledigen waren und habe dazwischen ordentlich getrödelt. Dazu gab es Cappuccino. Länger habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob ich am Abend für die alljährlichen Weihnachtsgäste aus Köln Kürbissuppe oder Chili Sin Carne kochen soll. Ich habe die Entscheidung dann an die Gäste weitergeleitet und bekam sofort die Antwort. Chilli sollte es bitte sein. Also konnte ich anfangen zu kochen. Dann fehlte mir Mais. Dann fehlten mir rote Bohnen (mit nur einem Glas roter Bohnen würden wir uns sicher um das karge Mahl streiten). Dann fehlte mir Petersilie. Und am Ende fehlte mir auch noch Joghurt. Ich habe kurz überlegt ob ich weine, denn ich war schon 3x einkaufen gewesen. (1. Ganz normaler Einkauf  2. Oh, ich hab ja was vergessen 3. Auf der Suche nach den Tabletten die ich von der Apotheke abgeholt hatte, die aber nicht in meiner Tasche zu finden waren-sie sind immer noch verschwunden). Ich habe mich  für Taten statt Tränen entschieden. Zur Vorsorge habe ich zusätzlich noch eine Flasche Sekt mitgebracht. Dann kam der liebste Besuch. Das Chili und die Getränke waren perfekt und der Abend wunderschön.

Und heute war in mir schon so eine richtig schöne vorweihnachtliche Trödelei ausgebrochen. Tee im Pyjama auf dem Sofa. Kleines Yogaprogramm mit Kopfstand. Frühstück im Lieblingscafé mit dem Besuch aus Köln. Anschließend sind wir losgetrödelt und haben noch ein wenig Dinge eingekauft. Ich war schon früher zurück und hatte im Briefkasten einen Paketabholzettel. Also bin ich schnell nochmal los um es abzuholen. Dann die bange Frage ob ich wohl bis morgen warten muss mit auspacken. Bitte Smilla, lasse mich wenigsten einmal reinschauen. Das durfte ich auch. Und sogar vier von den kleinen Päckchen, die im großen Paket waren, auspacken. Ich bin jetzt sehr glückliche Besitzerin einer Katzenkopf-Lichterkette und eines Weihnachtssternanhängers und hatte für sehr kurze Zeit eine Lakritzstange. Herzlichen Dank dafür.

Es gab einen kleinen Streit mit dem Besuch. “Ich nehme die Weiße, nein ich, nein,  ich nehme die Blaue, ich will aber auch eine….” Während dann die liebe I. und der liebe M. zu einer Verabredung die Wohnung verlassen haben, sitze ich auf dem Sofa, habe es ganz wunderbar und freue mich am schönen Licht. Das ist mein saturday night fever für heute. Der Besuch ist mittlerweile zurückgekehrt und liegt im Bett. Ich genieße noch ein wenig die Stille, warte auf das Wasser für die geliebte Wärmflasche und mache mich dann auch bettfein.

Schöne Feiertage wünsche ich Euch.

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