Die Woche nahm einen anstrengenden Verlauf der am Montag begann und erst am Freitag endete. Sogar die Meise pickte täglich angestrengt auf den Sonnenblumenkernen herum. Zumindest sah es für mich so aus.
Zur Entspannung und um mich auf andere Gedanken zu bringen war ich beim Yoga. Meine Muskeln fühlten sich zu kurz und überall verspannt an. Na sowas.
Im Hinterhofgarten mähe ich die Rasenwiese und verabschiede mich von den Tulpen. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr.
Am Freitag bin ich froh, dass die Woche hinter mir liegt. Ich mit K. verabredet. Wir geben unserem Workshop ein wenig Feinschliff, essen Kuchen, trinken Kaffee und ich gehe nicht mit ihr zum Yoga denn ich will nicht mehr sprechen müssen, sondern lieber einsiedeln.
Samstag tue ich Samstagsdinge. Ausschlafen, Wäsche waschen und die Waschmaschine beim Schleudern festhalten denn sie tanzt durch das Badezimmer und rumpelt sehr laut und zwar nicht erst seit dem Missgeschick mit dem Schaum vor zwei Wochen. Dann fahre ich zum Freundinnen treffen und rumsitzen und Nichtstun in den Schrebergarten. Unterwegs komme ich an dem kleinen Haus vorbei. Es wird abgerissen.
Nur noch eine Etage ist übrig.
Alljährliches Ratespiel: Welcher Garten gehört uns? Rechts oder links?
Auch hinter dem Gartentor sieht es aus wie jedes Jahr. Allerdings haben sich zum ersten Mal Akelei ihren Weg durch die Ritzen gebahnt. In den Jahren davor waren es nur Stockrosen. Und Margeriten. Und Pfefferminz und so…
Wir haben nun eine Kräuterspirale wo früher der Sandkasten vom falschen Patenkind war. Sie ist noch eckig und Kräuter gibt es auch noch keine aber bunte Blumen wurden schon ausgesät.
Wenn man in den Himmel schaut, kann man sehen wie ein Storch seine Kreise dreht.
Zurück zu Hause werkele ich auf dem Balkon herum, lese “Der Zopf” zu Ende, steige in die Badewanne und beginne anschließend mit Mariana Leky’s “Was man von hier aus sehen kann”. Und weil ich um 22 Uhr im Bett liege bin ich am Samstag früh wach und fahre zum ersten Mal in diesem Jahr zum See um zu baden. Ich erwarte Zähneklappern wenn ich ins Wasser steige. Es ist aber nur mittelkalt im Gegensatz zu sehr kalt oder gar knallkalt. Viele Enten. Gänse und Schwäne sind unterwegs und überall tiriliert und zwitschert es in den Bäumen.
Etwas später fahre ich zu Erica um ihr ihre Einkäufe zu bringen. Außerdem wollen wir einen Ausflug nach Bad Karlshafen machen denn dort wurde am letzten Wochenende das neue Hafenbecken wieder eröffnet, wusste Erica zu berichten. Im letzten Jahr waren wir schon einmal dort und haben uns die Hafenbaustelle angesehen. Diesmal ist Wasser im Hafenbecken und kleine Böötchen fahren herum.
Das Geländer ist mit Papierschiffchen geschmückt. Wir vermuten sie wurden zur Eröffnung dort hingehängt.
Auf unserem Weg zu Kaffee&Kuchen findet Erica diese Bank sehr schön.
Mir fällt sogleich das Sofa auf.
Während Erica auf Kaffee&Kuchen wartet, laufe ich am Wasser entlang.
Falls dies ein Hotel ist, werde ich mich dort mal irgendwann für eine Nacht einmieten.
Ich hätte dann Blick auf die Brücke.
Zurück im Café wird der Kaffee serviert. Auf den Kuchen müssen wir etwas länger warten. Anschließend trödeln wir gemeinsam durch die Straßen. Vorbei an drei riesigen Pfingstrosen Stauden.
Und natürlich muss da die Nase rein. Meine auch.
In diesem Hotel kann man nicht mehr übernachten und Kaffee gibt es auch nicht mehr.
Bären am Fenster.
Dann bleiben wir noch einmal am Hafenbecken stehen und schauen dem brütenden Schwan auf den Kopf. Der findet das wohl etwas aufdringlich und verdreht seinen Hals und womöglich auch die Augen. Das kann ich aber nicht erkennen.
Auf dem Rückweg möchte Erica, dass ich noch am Wasserschloss in Wülmersen halte. Sie hat gelesen man könne dort auch am Sonntag im kleinen Laden frische Forellen kaufen. Außerdem gibt es dort Emus.
Es ist allerdings überall von der Straußenfarm die Rede. Ich frage Erica nach dem Unterschied. “Natürlich gibt es einen Unterschied!” sagt sie. “Der Emu lebt in Australien und der Strauß in Afrika”. Hier leben die großen Vögel ja nun in Wülmersen und ich konnte so auf die Schnelle jetzt auch nicht herausfinden um welche Vögel es sich tatsächlich handelt. Jedenfalls sehen sie lustig aus. Egal ob von Hinten …
oder von Angesicht zu Angesicht. Und wirklich groß sind sie auch.
Im kleinen Laden gibt es allerlei aus und vom Strauß. Zum Beispiel Eierlikör, Eierlikörbonbons und Straussenfederstaubpuschel.
Und, auch wenn es nicht gut zu erkennen ist, riesige Straußeneier.
Wülmersche Dorfkatze.
Weil es schon spät ist und der Himmel sich langsam zu zieht, habe ich nur wenig Zeit um im Wasserschloss herum zu klettern. Und weil noch nicht geklärt ist ob die Emus nun Strauße sind, was es noch im Wasserschloss zu besichtigen gibt und wie der Kuchen dort zu bewerten ist, möchte Erica gerne noch einmal einen Ausflug nach Wülmersen unternehmen. Damit bin ich einverstanden.
Auf der Rückfahrt fallen dicke Regentropfen, dann scheint die Sonne, dann wird der Himmel sehr dunkel und es fallen noch dickere Tropfen und so geht es für ein paar Kilometer immer weiter. In Kassel ist alles trocken. Auch meine Wäsche. So ein Glück. Nun darf es gerne die ganze Nacht durch regnen.
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gerne angeschaut und gelesen