An meinem allerersten Urlaubsmorgen war ich schon um 7 Uhr wach und wollte nicht mehr weiter schlafen, weil ich das Meeresrauschen hören konnte und dadurch hinaus gelockt wurde.
Schuhe und Strümpfe waren schnell aus gezogen, ganz schön kalt war der Sand aber gemeinsam mit den Möwen lief ich durchs Wasser.
Hinter mir lag Ostende im Nebel. Ach ja, ich hatte es noch gar nicht erwähnt: Ich bin gestern Abend in Ostende, Belgien angekommen.
Und vor mir lag der ganze Strand im Nebel.
Und dann noch all die Kräne drumherum.
So ein Glück.
Nach einer Stunde am Strand entlang hatte ich, trotz mitgebrachtem heißen Kaffee, kalte Füße und Beine.
Ich bin schnell ohne Socken in die Schuhe geschlüpft und einmal über die Straße gegangen und schon war ich wieder im Ferienapartment. Nicht ohne noch einen Blick in Richtung Baustelle zu werfen, dort spiegelte sich doch tatsächlich durch den dicken Nebel hindurch die Sonne in den Fenstern.
Es folgte eine sehr lange und sehr heiße Dusche. Danach Kaffee mit Buch auf dem Sofa.
Gegen halb 11 trieb mich der Hunger wieder hinaus. Ich hatte mir den Weg zu einem Supermarkt angesehen und ging los. Schon seltsam so ganz ohne die Sicherheit mal eben aufs Handy schauen zu können, um mich zu vergewissern, dass ich noch immer auf dem richtigen Weg bin.
Ich lief auf der Strandpromenade entlang und bog dann irgendwann links ab. Laufen nach Gefühl. Glücklicherweise bin ich mit einem recht guten Orientierungssinn ausgestattet. Alles klappte gut und ich habe den Supermarkt gleich gefunden.
Auf dem Rückweg wurde ich übermütig und schlug einen anderen Weg ein. Dabei kam ich am lustigen Muscheloktopus vorbei. Das sind wohl die Gartenzwerge der Nordseegärten.
Eine Sonntagskatze habe ich auch noch getroffen.
Dann wieder über die Kreuzung Richtung Strand und 20 Minuten später war ich zurück im Apartment. Es gab Frühstück bestehend aus roten Paprika, Hummus, Brot und Apfel. Dabei stellte ich wieder einmal fest: Hummus sollte man immer selber machen. Nun ja, ich hab trotzdem alles aufgegessen.
Anschließend tiefer Mittagsschlaf für 1,5 Stunden in diesem toll großen Bett.
Nachmittags lief ich im Sonnenschein am Strand entlang Richtung Ostende. Es war so sonnig und warm, dass mir sogar ca. 15 Menschen in Badekleidung begegnet sind, die laut schreiend in die kalte Nordsee gerannt sind. Ich war sehr neidisch, hatte aber keine Badesachen eingepackt.
In Ostende bin ich in ein wüstes Volksfest hineingeraten. Ich wollte am liebsten sofort wieder weg.
Und dann fiel es mir ein, die Vermieterin hatte mir davon erzählt, der sogenannte Oktoberfoor- Kermis in Oostende. Und gerade habe ich noch nachgelesen, dass es tatsächlich den ganzen Monat dauert. Ach du Donner. Andererseits hatte ich ja sowieso nicht geplant mich länger in der Stadt aufzuhalten.
Viel lieber wollte ich immerzu am Strand entlang laufen. Deshalb drehte ich schnell wieder um. Am Kursaal vorbei.
Einige der alten Häuser werden sehr aufwändig saniert.
Am Morgen hatte ich ein Plakat der Internationalen Fotobiënnale Oostende entdeckt und mir gleich die Ausstellungsorte angesehen. Einer davon war der Zeedijk, eine lange Strandpromenade, und dort bin ich entlang gelaufen.
Dieses Fotos von Aisha Zeijpveld gefällt mir ganz besonders wegen der hervorblitzenden Zahnspange.
Weiter an der Koning Boudewijnpromenade entlang.
Während ich mir Fotos ansehe, spielt ganz am Ende vom Bogengang jemand Saxophon. Das klingt ganz wundervoll und ich lege ihm zum Dank ein paar Münzen in den Saxophon-Koffer.
Danach geht es wieder am Strand entlang und durchs Wasser zurück zum Apartment.
Und weil es so schön ist durchs Wasser zu laufen trödele ich sehr.
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