Schlagwort: Istanbul 2017

Samstagsgetrödel über den Friedhof in Eyüp – Katzen kommen auch vor

Weil Meşale Tolu und Deniz Yücel (auf die Freilassung von allen anderen Journalist*innen hoffe ich weiterhin) endlich frei sind und der Himmel am Samstag keine andere Farbe als grau angenommen hat, bekomme ich Fernweh und mache einen Spaziergang durch mein Fotoalbum.  Ich beginne mit einer Bootsfahrt nach Eyüp, einem am Goldenen Horn gelegenen und eher konservativem Stadtteil von Istanbul.

Mein eigentliches Ziel ist der Friedhof hinter der Eyüp Sultan Moschee.

Der Friedhof ist recht groß und der Weg geht immer den Hügel hinauf.

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Sorgenvoller Blick

 

Gestern Abend haben mich die neuesten Nachrichten aus Istanbul sorgenvoll auf meine Stadt des Herzens blicken lassen. Eine LBGTI+Filmvorführung wurde verboten. Die Veranstaltung sollte im Rahmen eines  Kurzfilmwettbewerbs stattfinden. Das Verbot wurde u.a. damit begründet, dass die Veranstaltung eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung, Sicherheit und Moral darstelle. (mehr dazu bitte hier entlang)

Die Situation in der Türkei macht mir Sorgen, sie macht mich traurig und wütend. Auch aus ganz egoistischen Gründen denn ich hatte mir gewünscht, irgendwann ein Jahr in Istanbul zu verbringen.  Ich frage mich auch, mich warum Menschen wie ich die öffentliche Ordnung, Sicherheit und Moral gefährden. Und ich frage mich warum Meşale Tolu und so viele andere, immer noch im Gefängnis sitzen und warum es immer mehr werden.

Zum Trost und mit Wehmut betrachte ich einmal wieder,  meine vielen Istanbul Fotos. So viele schöne Erinnerungen. Einer meiner Lieblingsorte ist der Karacaahmet Mezarlığı, Karadscha Ahmad Friedhof auf der asiatischen Seite, in Üsküdar. Der Besuch genau dieses Friedhofes gehört zu jedem meiner Istanbul Besuche dazu, er ist schon zu einem richtigen Ritual geworden. Da ich bisher immer auf der europäischen Seite vom Bosporus gewohnt habe, ist schon der Weg zum Friedhof eine Freude. Ich laufe einen Berg hinunter, steige in die tram, laufe einmal über die Galata Brücke, weil es so schön ist , ich könnte stattdessen auch eine Haltestelle später aussteigen. In Eminönü angekommen  steige ich auf die Fähre nach Harem und genieße die Kurze Überfahrt, ganz egal wie das Wetter ist. Dort beginnt die letzte Etappe. Es geht immer den Berg hinauf, bis ich vor einem der vielen Eingänge zum Friedhof stehe.

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Günaydın Istanbul

 

Vor einem Jahr konnte ich noch hier sitzen,  Çay trinken und über den Bosporus schauen. Jetzt steht hier eine kleines Haus es sieht aus wie aus Pappe, viel Geröll und Schutt und allerlei Baufahrzeuge. Davor ein Bauzaun und davor der kleine Park. Der sieht auch nicht mehr aus wie im letzten Jahr. Gestern wurde der Rollrasen in kleinen Quadraten geliefert und es wurde begonnen ihn auszurollen. Heute ist alles fertig – bis auf die Flächen für die der Rollrasen nicht gereicht hat. Dafür wurden an den Rändern türkische Nelken, die bei uns Tagetes oder auch Studentenblumen heißen, gepflanzt.

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