
Nach der Woche in der Wüste folgte der Flug zurück nach Casablanca.

Die Nacht war sehr kurz. Mein Wecker klingelte um 3:00 am Morgen. Schnell alles zusammen gepackt und die Tasche nach unten gebracht. Und dort wartete tatsächlich ein großes Tablett mit Tee und Kaffee für uns. Das war so toll. Außerdem bekam jede von uns noch eine Tüte mit einem Frühstück für unterwegs. Pünktlich um 4:00 fuhren wir los. Zwei Stunden Fahrt von Merzouga bis Errachidia zum Flughafen. Ich war so müde, konnte aber im Auto nicht schlafen. Und im Flieger leider auch nicht.

Und auch nicht im Zug von Casablanca nach Meknès. Die Zugfahrt wurde mir wirklich richtig lang, mit 3,5 Stunden.

Vollkommen fix & fertig traf ich in meinem Zimmer ein.

Aber auch sehr glücklich, denn ich hatte mich so auf das Riad mit den schönen Zimmern gefreut. Zuallererst auspacken und dann eine heiße Dusche.

Eigentlich hätte ich sofort ins Bett fallen können, aber es war erst 15:30 und das war mir dann doch etwas zu früh.

Deshalb lief ich einfach eine Runde um den Block.

Ich war überrascht, wie gut ich mich noch auskannte. Und ich war auch überrascht, wie viel sich in den letzten 3 Jahren verändert hat. Na ja, das hätte ich mir eigentlich denken können, denn damals war eigentlich der ganze Teil, den ich gesehen hatte, eine einzige Baustelle.

Jetzt hingegen sind die Gassen in der Medina, durch die ich zuvor gerollkoffert war, ganz sauber gepflastert.

Und viele der alten Häuser und schönen Torbögen wurden restauriert.

Na ja, hinter manchem Bordstein gibt es natürlich noch was zu tun.

Gegen 17:00 war ich schon wieder so erschöpft, dass ich froh war, als ich in meiner Heimatgasse ankam und hinter den Kindern bis zur Tür von meinem Riad laufen konnte.

Eigentlich wollte ich nur nochmal kurz auf dem Dach sitzen, etwas lesen und danach schnell ins Bett.

Das hat aber überhaupt nicht geklappt, denn das große Storchenspektakel ging los. Es war ganz unglaublich. Und toll. Fast eine ganze Stunde lang flogen riesige Schwärme von Störchen aus dem Umland von Meknès über mich hinüber und in die Stadt hinein. Es nahm kein Ende, das Geklapper war groß und ich war vollkommen hingerissen und glücklich.

Zu gerne würde ich jetzt noch wissen, ob die Störche auch so wie bei uns die Krähen am Abend in die warme Stadt kommen, oder ob sie auf der Durchreise sind. Ich glaube ja, sie bleiben hier und fliegen morgens in die Umgebung, denn am Tag sind zwar auch Störche zu sehen, aber nicht so viele wie am Abend.
Ich jedenfalls wollte nirgendwo mehr hinfliegen, sondern einfach nur sehr früh im Bett liegen, schlafen und vom Storchenhimmel träumen.
3