Montags freue ich mich immer auf die Yogastunde am Nachmittag. Diesmal kam aber die Bitte: “Ich bin echt im Stress. Würdest Du heute für mich unterrichten? Das wäre sehr lieb”. Also hab ich mir, auf dem Heimweg von der Arbeit, erste Gedanken zum Yogaunterricht gemacht und dann gleich die Donnerstagsstunde mit vorbereitet. Beim Fahrrad fahren kommen mir immer ganz gute Yoga-Ideen.
Dienstag hatte ich einen langen Tag. Um 7:30 zur Arbeit geradelt. Da die meisten Frauen gesagt hatten sie würden trotz Opferfest zum Kurs kommen, waren die Kollegin und ich etwas überrascht, als letztendlich doch nur drei Frauen kamen. Aber umso mehr Gelegenheit zum sprechen hatte dann jede einzelne von ihnen und wir konnten individuelle Fragen beantworten und kleine Wünsch erfüllen. Anschließend in eine Kita gefahren und mit Kindern plus Eltern Obst zerschnitten, Smoothies gemixt und getrunken und die Geschichte vom Wolf gehört (Da kommt der Wolf!, von Vincent Bourgeau .Ein schönes, sehr sparsam illustriertes mitmach Bilderbuch ab 2 Jahre, was auch noch den 5 Jährigen viel Spaß macht). Von dort aus bin ich gleich zu Erica gefahren und mit ihr gemeinsam nach Warburg denn sie hatte einen Arzt Termin. Im Wartezimmer war es voll und stickig und ich hatte eine leise Ahnung, das sie vermutlich nicht pünktlich drankommen würde. Deshalb bin ich etwas durch Warburg spaziert. Auch nach einer 3/4 Stunde war noch kein Ende in Sicht. Deshalb wollte ich Cappuccino und eine Eisdiele ward schnell gefunden. Und dort war so ein echter italienischer Eisdielenmann (Wie heißen die denn? Eismeister?) Schwarze Hose, weißes Hemd mit umgeschlagenen Ärmeln bis über die Ellenbogen, gekrempelt kann man dazu nicht sagen, sie waren sehr ordentlich umgeschlagen, sehr lange und schmale Statur, ordentlich nach hinten gekämmten Haare und durchaus stolze Haltung. Ich kam mir gleich etwas schlecht vor weil ich einen Cappuccino und auch noch “to go” bestellte denn ich wollte Erica nicht warten lassen. Der Cappuccino wurde mit großer Ernsthaftigkeit und Ruhe hergestellt. Ich wurde gefragt ob ich einen Deckel möchte. Nein, den wollte ich nicht. Und auch keinen Plastiklöffel. Da wurde dann allerdings der Kopf geschüttelt. Ohne Löffel könne ich den Cappuccino nicht trinken, da soll ich ihm mal glauben. Wegen der Crema. Denn auf dem Cappuccino sei kein Schaum sondern Crema. Und die mache einen Löffel unbedingt erforderlich. Schaum ist nur Milch mit etwas Luft reingepustet und fällt schnell wieder zusammen. Aber Crema! die ist etwas ganz anderes. Ich war beeindruckt und machte runde Augen, nahm den Löffel, bedankte mich, bezahlte und ging, fast schon ehrfürchtig auf die Crema schauend, Richtung Arzt und setzte mich auf eine Mauer. Da trank und löffelte ich dann andächtig meinen Cappuccino ohne über ein Crema-Foto nachzudenken. Nach 1,5 Stunden Wartezeit war Erica dann endlich fertig und wir konnten noch einkaufen. Ich war um 20 Uhr zu Hause und als ich dann später im Bett lag und den Wecker gestellt habe, konnte ich nicht recht daran glauben, das ich früh aufstehen würde um in der Fulda zu baden.
Aber das habe ich dann doch getan. Die Vorstellung vom kühlen Wasser und dem menschenleeren Flussufer hat mich aus dem Bett getrieben. Im Wasser kam mir dann eine Idee die ich anschließend beim Kaffee am Flussufer weiter bedachte und die sich dann am Abend verfestigte. Was genau ich mir ausgedacht habe, berichte ich aber erst nächste Woche.
Am Donnerstag bin ich mit etwas gemischten Gefühlen zum Yoga gefahren. Ob wohl alle genug Platz im Raum finden würden? Dazu habe ich dann vorher alle Plätze ausgerichtet, denn die Stunde sollte reibungslos beginnen. Und wie fast immer, haben dann am Ende einige gefehlt und alles war überhaupt kein Problem. Und für die nächsten Stunden bin ich entspannter denn ich habe festgestellt, das die Platzverteilung trotz der Gruppengröße passt.
Nach dem Yoga hab ich über ein Eis nachgedacht. Und weil die Nachbarin meinte, ab Freitag würde ein großer Kälteeinbruch kommen und es wäre womöglich das letzte Eis in diesem Sommer, bin ich sofort losgelaufen und habe mir drei Kugeln ausgesucht. Himbeere, Salzkaramell und After Eight.
Am Freitag hatte die beste Nachbarin Geburtstag. Das versprach einen schönen Abend mit netten Leuten, leckerem Abendessen und Getränken. Und genauso war es dann auch. Für den Samstag wünschte ich mir Regenwetter. Ich wollte gerne einfach den ganzen Tag drin bleiben, lesen und den Herbst proben. Und so wurde ich dann vom Regen geweckt. So ein Glück.
Mit der Teetasse auf dem Balkon gesessen und Menschen mit Regenschirm angeschaut.
Zwei Stunden später schien die Sonne wieder. Es ist nicht so gut zu erkennen, aber die Dame rechts hat so schöne kleine Stiefmütterchen auf der Strickjacke.
Und ich mag meine Winden und Bohnenblüten auf dem Küchenbalkon von hinten und
von vorn.
Ich hab sehr viel gelesen. Im Bonbonpalast. Und im Arthrose-Buch. Und im Internet eine Menge Infos über Füße und barfuß laufen gefunden.
Der Sonntag, also heute, begann sehr ruhig und langsam mit Tee auf dem Balkon. Während ich am heißen Tee nippte und den Vögeln zusah, überlegte ich ob mir ein Bad in der Fulda oder eine echte Schwimmstunde heute lieber wäre. Ich entschied mich für das Schwimmbad.Da es nicht mehr so heiß war wie in den letzten Wochen erhoffte ich mir ein fast leeres Schwimmbecken draußen. Und genau so war es auch. Nur eine andere Schwimmerin und ich teilten uns in der ersten halben Stunde das Becken, später kam dann noch eine dritte Schwimmerin dazu. Für dieses Jahr war es dann das letzte Mal denn am 31. August schließt das Freibad. Egal wie das Wetter ist. Da wird keine Ausnahme gemacht. Tschüss Auebad, bis zum nächsten Jahr.
Ich hatte mir Kaffee mitgenommen und den habe ich dann auf einer Parkbank in der Aue getrunken. Am Garten der Kollegin angehalten und über die Mauer geschaut. Leider keine Kollegin angetroffen, dafür das:
Der Plan war nun folgender: heim fahren, schnelles Frühstück, zu Erica fahren und mit ihr durch den Friedwald spazieren und sie bitten die Pflaumen zu entsteinen und einzufrieren bis ich Zeit hätte Marmelade zu kochen. Aber: Erica war zum Geburtstag eingeladen. Deshalb Planänderung. Zuerst Wäsche aufhängen und nochmal die Maschine anstellen. Dann etwas ruhen auf dem Balkon. Pflaumen entsteinen. Nochmal Wäsche aufhängen. Noch mehr Pflaumen entsteinen. Es klingelt an der Haustür, Rettung naht. Die K. kommt zu Besuch und wir trinken Kaffee und erzählen viel denn wir haben uns letzten Samstag zwar auf ihrer Party gesehen aber da war keine Zeit für ausführliches Geplauder. Und sie hilft mir beim entsteinen der Pflaumen. Klasse! Fast genau drei Kilo sind es geworden. Und dann beginnt der Sonntag nochmal so richtig Fahrt aufzunehmen. Ab in den Topf mit den Pflaumen, aufkochen, Pürierstab rein, nochmal kochen, den Zimt vergessen, in Gläser füllen. Fertig.
Weiter geht es mit Salat zubereiten, denn ich hab nun wirklich Hunger. Ach, ach die Wäsche muss ja auch noch hereingeholt werden. Und die A. soll noch Antwort auf ihre Nachricht bekommen, die T. noch einen Geburtstagsgruß und eine Blume und dann will ich hier ja auch noch fertig werden. Deshalb mal wieder keine Zeit für eine Rechtschreibkontrolle.
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