Zurückblicken auf das vergangene Jahr ist ein schönes Ritual. Diesmal schaue ich nicht nur auf das eine, vergangene Jahr, sondern auf ein ganzes Jahrzehnt. Damit habe ich schon vor ein paar Wochen begonnen, denn ein Jahrzehnt braucht sehr viel mehr Zeit als ein einzelnes Jahr. Richtig Mühe gegeben habe ich mir auch. Ich habe sämtliche Kalender und Tagebücher hervorgekramt, Jahr für Jahr durchforstet und mir jeweils Stichpunkte dazu aufgeschrieben. Fleißig, fleißig. Es folgt eine kurze Zusammenfassung, denn eine lange Abhandlung darüber, was alles so los war bei mir in den letzten 10 Jahren ist womöglich für die Eine oder den Anderen etwas zu langweilig.
Das Jahrzehnt begann mit desolater psychischer Gesundheit. Ich war wegen Burnout Depression oder nur Depression, wer kann das schon sagen, insgesamt 10 Monate krank geschrieben. Aber im April 2010 geht es mir besser und ich beginne mit einem neuen Job und dort bin ich bis heute. Ich beginne auch eine zweite Yoga-Ausbildung und beende sie 2 Jahre später. Ich überlege mit der damaligen Frau meines Herzens ob wir in Kassel oder in Berlin leben wollen. Wir entscheiden uns für Kassel und trennen uns 1 Jahr später. 2013 besuche ich zum ersten Mal Istanbul, bin verzaubert und bin seither jedes Jahr einmal dort. 2013/14 bin ich oft in Berlin weil ich noch eine Yoga-Ausbildung in einem anderen Stil lerne. Im April 2014 stirbt mein Vater, für mich sehr überraschend, an Krebs und ich fahre einen Monat später für 5 Wochen nach Istanbul. Dort feiere ich meinen 50sten Geburtstag und bekomme Besuch von 10 Lieblingsmenschen. In diesen 5 Wochen liegen Trauer und Glück eng beieinander und das bleibt noch eine ganze Weile so. Nach dem Tod meines Vaters pendeln sich die Besuche bei Erica immer mehr ein und wir fahren sogar 2x gemeinsam in den Urlaub. Seit 2016, vielleicht auch schon etwas früher, beginnt die beste A. mir in regelmäßigen Abständen zu sagen: “Mach doch mal einen Blog. Das wird bestimmt lustig.” Ich finde ja weder mich, noch mein Leben besonders lustig, aber nun gut, ich denke darüber nach. Ich denke bis zum Juni 2017 nach und dann steht plötzlich der weisse Elefant vor meiner Tür und hat seit dieser Zeit fast jede Woche irgendetwas zu erzählen. Ende 2017 bin ich mit der Yoga – Therapie Ausbildung fertig, sie hat ein Jahr gedauert und seither mache ich JEDEN Morgen Yoga. Erstaunlich. Neben oder trotz all dieser Ereignisse sozialarbeite ich das ganze Jahrzehnt hindurch beim gleichen, netten Träger und unterrichte ganz besonders gerne Yoga. Und die Reisen nicht zu vergessen und die Bücher die ich gelesen habe und Freund*innen die ich besucht und von denen ich Besuch bekommen habe und auch die ich neu kennengelernt habe und Serien die ich geschaut und Filme die ich nicht geschaut habe und Istanbul immer wieder…..wird doch schon wieder alles viel zu lang hier. Jetzt kommt nämlich noch die Ursprungsidee. Die Ursprungsidee war: Ich suche mir aus jedem Monat von 2019 mein Lieblingsfoto oder eine besondere Erinnerung als Jahresrückblick. So wie das andere Blogger*innen so machen. Los geht’s.
Alle drei Fotos hier oben drüber sind vom Januar 2019. Da darf ich nun nicht noch Eins. Im Januar war besonders schön, dass ich zu Sylvester in Köln war und viel Zeit mit der sehr langjährigen Freundin verbracht habe und wir gemeinsam am Rhein entlang gelaufen sind.
Im Februar war ich 2x im schönen Om Shanti Ratingen zur Yoga & Coaching Weiterbildung (Werbung wg. Verlinkung), habe dort nette Frauen kennengelernt, war außerdem viel Spazieren und bin zum ersten Mal im Jahr mit nackten Füßen durch das Wasser am Buga See gelaufen.
Der März war schön weil ich wieder viel draußen sein konnte und ein schönes Abschlusswochenende der Yoga & Coaching Weiterbildung hatte.
Nur dem Gorilla, dem ging es im März ganz besonders schlecht.
Bevor ich im April meine Reisetasche gepackt habe, habe ich mich selbstverständlich noch um die Versorgung vom Gorilla gekümmert. Anschließend verbrachte ich zwei bemerkenswert tolle Wochen in Jordanien. Unmöglicherweise darf ich mir wieder nur ein Foto aussuchen. Das ist so schwer. Die beiden lässigen jungen Menschen dort oben stehen für all die freundlichen Jordanier*innen die mir begegnet sind und für Hoffnung in ihren unterschiedlichsten Definitionen.
Im Mai ist dieses lustige Foto entstanden bei einem Ausflug mit Erica zum Wasserschloss Wülmersen. Ganz besonders gerne erinnere ich mich an unseren ersten gemeinsamen Barfuß Workshop in Mariendorf, den ich mit der Yoga – Freundin angeboten habe und die Ferientage die ich dort im Yoga – Haus verbringen durfte.
Der Feiermonat Juni: Eine Regenbogen Hochzeit, ein Schulfest, ein Frühlingsfest, eine andere Hochzeit und ein Kinderfest. Und zu all den Feierlichkeiten noch eine Menge tollster Mohnblumen in Gärten und Wiesen.
Im Juli war ich in Köln beim Dyke March, beim CSD, endlich auch auf dem Melaten Friedhof und habe die Freundin besucht. Habe mich an einem Nachmittag in Germerode im Mohnfeld verloren, war in Neugnadenfeld und habe eine neue Freundin besucht und einen Kurzausflug nach Weimar gemacht und war regelmäßig am Morgen in der Fulda zur Abkühlung.
Im August war es so schön und heiß in Berlin, der CSD in Kassel wurde gefeiert und zum Ruhe tanken und barfuß laufen war ich noch ein paar Tage in Mariendorf im Yoga – Haus der Freundin und habe dort auch meinen Geburtstag verbracht.
Im September fand ich plötzlich Hortensien wunderschön, war bei der Connichi und habe Zöpfe fotografiert, habe mit Erica zusammen ein Dorffest besucht und war voller Vorfreude auf die Reise am Ende des Monats.
Aus der sehr großen Kappadokien und Istanbul Fotokiste vom Oktober habe ich diese drei bunten Frauen ausgesucht weil sie mich an einen traumhaften Tag, eine schöne Begegnung und Freundschaft erinnern. Zurück aus der Türkei ging es zwei Wochen später gleich weiter nach Berlin zu einer Tagung bzw. zum Besuch bei der Berliner Freundin.
Der November war ein Monat mit vielen Spaziergängen und einem Ausflug nach Frankfurt ins Städel Museum mit der Gartenfreundin.
Und hier ist nun der Dezember. Gleich am ersten Sonntag im Dezember wurde der Geburtstag vom falschen Patenkind in der Skate – Halle gefeiert. Ich habe viel gelesen, habe Spaziergänge unternommen, war keinmal in Kassel auf dem Weihnachtsmarkt, dafür einmal mit Erica in Hofgeismar auf dem Weihnachtsmarkt, war in der letzten Arbeitswoche krank, aber für den Besuch und die Besuche wieder gesund.
So war es also. Das Jahrzehnt sowie das ganze letzte Jahr. Jetzt nun, ganz am Ende , fühlt es sich wie viel Arbeit, viel lernen und viel Spaß an. Wie das wahre Leben eben.
Mit diesem Foto habe ich im Januar das Jahr begonnen und möchte es auch damit abschließen. Ich wünsche Euch besonders viel Liebe und alles Liebe und Gesundheit, viel frische Luft, Fröhlichkeit und Katzen (oh je, ich hab Katzen vergessen) oder auch andere Tiere, Stille und Yoga und Zeit, viel Zeit für Dich selbst und mit den Liebsten und gerne auch viel mehr Frieden überall auf der Welt und Hoffnung und nicht den Mut verlieren.
Herzlichen Dank an Alle die hier mitlesen/-schauen.
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Danke fürs schreiben und teilen und fotografieren und durch die Weltgeschichte gondeln. Die sehr langjährige Freundin. <3
Sehr gerne. Macht mir alles Spaß.Besonders durch die Weltgeschichte gondeln.