12 KW März 2023 – Juckende Augen, Regenwetter und mühseliges hantieren in einer fremden Küche

Am Montag bin ich schon um 5 Uhr aufgewacht wegen Gedanken wälzen. Und ich war immer noch krank. So sehr, dass ich unter normalen Umständen zu Hause geblieben wäre. Ging aber nicht wegen Verpflichtungen. Zum einen war der erste Praktikumstag vom falschen Patenkind. Ich wollte ihn gerne selbst begrüßen und den Kolleg*innen vorstellen. Zum anderen musste ich noch einiges für den Workshop Interkulturelle Kompetenz mit der Kollegin besprechen. Als ich ins Büro kam, war die Kollegin schon da und begrüßte mich mit den Worten: Ich bin total krank. Na toll, da werden wir am nächsten Tag ein tolles Gespann abgeben. Nach getaner Arbeit gingen wir beide viel früher nach Hause.

Wie froh war ich, als es mir am Dienstagmorgen etwas besser ging. Weil ich etwas früher dran war als üblich und zudem nicht meinen gewohnten Arbeitsweg vor mir hatte, hatte ich es sehr entspannt. Und weil es mir etwas besser ging, konnte ich sogar etwas Yoga turnen, ohne dass mir dauernd schwindelig wurde wie die zwei Tage zuvor. Und dann gab es nach dem üblichen Tee sogar noch einen Kaffee im Wintergarten – der war aber immer noch nicht der Hit. Um kurz vor 8 wurde ich von der Kollegin mit dem Auto abgeholt und wir fuhren hinaus nach Wolfhagen zum Workshop. Der Kollegin ging es glücklicherweise auch etwas besser. Letztendlich waren die 4 Stunden Workshop dann aber doch recht anstrengend für uns. Ich war hinterher sehr froh, nach Hause fahren zu dürfen, die Kollegin hatte leider noch einen Termin, den sie nicht absagen konnte.

Am Dienstag war außerdem noch Frühlingsanfang. Davon war bedauerlicherweise nichts zu bemerken. Es hat sehr viel geregnet.

Am Mittwochmorgen hab ich nach dem Yoga turnen im offenen Wintergarten gesessen und zugesehen, wie die Sonne über den Dächern aufgeht. Auf dem Weg zur Arbeit war sie dann allerdings wieder verschwunden. Dabei hatte ich doch extra die Sonnenbrille auf. Viel zu tun bei der Arbeit, leider habe ich wenig vom ursprünglichen Plan erledigen können.

Am Donnerstag habe ich mich beim Yoga so intensiv mit den Hüftgelenken beschäftigt, dass ich am Abend und auch noch den ganzen Freitag was davon hatte. Außerdem schwirren wohl irgendwelche Pollen herum und so begann das alljährliche Augenjucken.

Ansonsten war der Freitag voller Arbeit und ich bin länger geblieben als geplant und trotzdem nicht fertig geworden. War mir dann aber auch egal. Weil ich so eine große Kaufhaus -Liebhaberin bin, bin ich anschließend nochmal durch die Galeria Kaufhof gelaufen und hab Unterwäsche gekauft. Ich hab ja immer Angst, dass sie womöglich auch bald schließen.

Als ich Samstagmorgen im Wintergarten saß, schien tatsächlich ein wenig die Sonne. Das war schön. Schnell wurde mir aber trotzdem kalt und turnte erstmal eine Runde Yoga. Danach war mir warm und mit Wärmflaschen und Wolldecken konnte ich dann noch eine Weile an den offenen Fenstern sitzen.

Gegen 13:30 fuhr ich zu Erica. Ich fand sie in der Küche vor. Das hätte mich ja freuen können, aber sie hing wie ein Schluck Wasser auf ihrem Sessel, mit den Füßen auf dem Stuhl und in eine Wolldecke eingewickelt. Ich schlug ihr vor, sich doch lieber wieder ins Bett zu legen. Das wollte sie aber nicht. Aber mit einem Stück Kuchen war sie einverstanden. Danach ergriff ich die Gelegenheit und ließ eine Menge frische Luft in ihr Schlafzimmer, bezog das Bett, stellte eine Maschine Wäsche an und staubsaugte überall. Hätte ich gefegt statt gesaugt, hätte ich am Ende eine Tüte Haferflocken zusammen gehabt. Erica isst zurzeit immerzu Haferflocken. Ja, trocken. Dazu trinkt sie Tee, wenn sie es nicht gerade vergisst. Nach meiner Putzaktion hab ich ihr vorgeschlagen, sie könne ja ein Stück Kuchen essen. Weil sie vergessen hatte, dass sie schon eins gegessen hatte, war sie wieder einverstanden. Sie isst so sehr wenig, dass ich mich ganz schlau fand mit meinem Kuchentrick. Anschließend hatte ich noch ein Austauschgespräch mit dem Nachbarn und wir haben überlegt wie weiter vorzugehen ist. Es muss unbedingt ein Pflegedienst her, denn sie vergisst auch ihre Tabletten zu nehmen.

Auf dem Rückweg bin ich bei A. & T. vorbeigefahren und habe mir Urlaubsgeschichten angehört. Das war schön. Und dann ist uns noch eingefallen, dass wir vor genau 10 Jahren zum ersten Mal in Istanbul waren. Es folgte ein Serienabend mit 1899 – spannende Serie auf Netflix.

Die Nacht zum Sonntag war wegen der blöden Zeitumstellung kurz bzw. war es einfach schon halb 9 als ich aufgewacht bin. Da hatte ich nicht mehr so viel Zeit zum Herumsitzen und Lesen, weil ich um 11 losfahren wollte, um Erica Mittagessen zu bringen. Das habe ich auch getan. Diesmal lag sie im Bett. Da habe ich sie aber nicht liegen lassen, sondern dazu gezwungen, zu baden. Es ging nicht mit netten Worten und gut zureden. Hinterher hat sie 7x gesagt, wie froh sie ist, dass sie endlich gebadet hat. Ich hab in ihrer Badezeit für die nächsten Tage gekocht. Es war sehr mühselig, in einer fremden Küche zu kochen. Ich habe immerzu und andauernd sämtliche Schubladen und Schranktüren auf und zu geschoben und geklappt, um die verschiedensten Dinge zu suchen. Jetzt hoffe ich nur, dass sie auch daran denkt etwas zu essen.

In strömendem Regen bin ich später zurückgefahren. Weil ich nicht das Lieblingsauto um die Ecke, sondern ein anderes Auto um eine andere Ecke hatte, kam ich an einem bisher unbekannten Wildschwein mit Papagei vorbei.

Und während ich diesen Text geschrieben habe, kochte nebenbei viel zu lange Quinoa im Topf. Etwas Quinoa konnte ich retten. Der angebrannte Topf wird jetzt mit einem Spülmaschinen-Tab aufgekocht.

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