Der Ausflug ins GrünBlaue dauerte eine ganze Woche, von Samstag bis Samstag und fand in Langholz, in der Nähe von Eckernförde an der Ostsee statt. Bei Ostsee dachte ich vorher an sehr plattes Land, blaues Wasser, gerne auch blauen Himmel, wilden Wind und Sonnenschein, Sand aus dem Grasbüschel herausschauen und eine Menge Steine. Viel grüne Landschaft jedenfalls habe ich nicht erwartet.
Deshalb waren wir, denn ich war diesmal nicht allein unterwegs, alle drei etwas überrascht über all das Grün um uns herum.
Und auch das mit dem sehr platten Land war eine Vorstellung die sich, besonders beim Rad fahren, als falsch herausstellte. Es ging hauptsächlich bergauf oder bergab. Aber mit der richtigen Technik und ohne Gegenverkehr, ist es mir gelungen, immer genug Schwung für das nächste Bergauf zu haben und nicht etwa einfach gemütlich bergab zu rollen. Denn schon in der Mitte vom abwärtsrollen, war es klug in die Pedale zu treten um den nächsten Hügel mit nur mäßigem roten Kopf hinauf zu trampeln.
Ich mochte unser Ferienhaus. Es hatte hübsche Leinengardinen, die A. und ich fanden sie griechisch, die T. aber eher nordisch.
Mein Zimmer hatte ein toll großes Bett und einen schönen Platz am Fenster mit Aussicht auf einen Rosenbusch. Ich konnte sogar ein kleines Stück von der Ostsee sehen.
Ich bin jeden Morgen, bis auf Mittwoch und dem Abreisesamstag, gelaufen. An der Pferdekoppel vorbei, auf der immer erst auf dem Rückweg Pferde waren.
Und dann an der Steilküste entlang mit Blick auf die Ostsee.
Die See und der Himmel waren am ersten Morgen grau statt blau und der Lauf war leicht und entspannt. An allen anderen Tagen war der Himmel und das Meer blau und der Lauf beschwerlich.
Nach jedem Morgenlauf habe ich eine Runde Strand-Yoga geturnt und bin ab Montag (nachdem wir uns lustige Badeschuhe gekauft hatten, ohne Schuhe war es zu glitschig und steinig) in das sehr kalte Ostseewasser gewatet und etwas herumgeschwommen. Ich habe es jeden Tag sehr geliebt.
Und dann sind mir in der Woche die verschiedensten Tiere begegnet. Nicht immer hatte ich mein Handy oder die Kamera dabei, aber ein paar Fotos gibt es natürlich. Oben ist eine Krähe. Es gab auch noch einen Kuckuck. Der ist unsichtbar geblieben aber wir haben ihn jeden Tag gehört. Sehr oft und ausdauernd, auch zu Zeiten an denen wir gerne geschlafen hätten. Wie gut, dass ich immer Ohrstöpsel dabei habe.
Viele Ponys. Die waren oft sehr schnell.
Viele Pferde. Jeden Tag. Und an einem Morgen standen auf der Pferdewiese zwei Rehe.
Eine Amsel. Einen schwarzen Käfer. Einen blauen Käfer. Vier Hasen. Zwei Kaninchen. Eine tote Maus. Einen toten Frosch.
Eine empörte Ziege.
Eine lange, schmale Nacktschnecke.
Eine junge Möwe.
Eine erwachsene Möwe im blitzeblauen Wasser.
Viele Schwalben am blitzeblauen Himmel. Und ganz besonders viele Küstenschwalben. Die waren toll und es hat mir großen Spaß gemacht sie zu beobachten.
Ein goldener Fisch.
Ein fliegender Fisch.
Ein hellblauer Elefant, mit schönen Grüßen an den weissen Elefant.
Ein Drache, sehr weit oben.
Ein Ei aus dem aber vermutlich kein Küken schlüpfen wird – vielleicht übrig von Ostern.
Im kleinen Ort und direkt am Wasser gibt es das Camp Langholz, einen Naturcampingplatz mit einem kleinen Bioladen, dem Kaufmannsladen Proviantamt.
Gleich nebenan ist die Strandräuber Spelunke, in der es fairen Bio-Kaffee, nordisches Bier, kleine leckere, frische Speisen, selbst gebackene Kuchen und nettes, lustiges Personal gibt.
Weil es das einzige Café im Ort und dazu noch besonders gemütlich ist, waren wir gleich 3x dort. Dabei haben wir eine Entenhupe mit Helm und Propeller gesichtet. Die T. war begeistert. Wie gut, dass sie bald Geburtstag hat.
Beim Ausflug nach Eckernförde sind wir am Hafen entlang gelaufen und haben uns dann ins Menschengewimmel gestürzt. Rendsburg-Eckernförde war Modellregion und man durfte seit Mitte April mit strengen Corona Auflagen wieder Urlaub machen und die Läden und Cafés waren geöffnet. Mittlerweile endete das Modellprojekt mit einer Inzidenz von 0,0.
In der Fußgängerzone waren richtig viele Menschen unterwegs, die Eisdielen, Cafés und Läden waren sehr gut besucht und man konnte sich tatsächlich überall hinsetzen. Schon verrückt kam uns das vor und mir erschien alles unwirklich und ich hab mich nicht besonders wohl gefühlt mit den viele Menschen um mich herum. Trotzdem sind wir durch ein paar Läden getrödelt und haben im Eiscafé gesessen.
Auf dem Weg zurück zum Hafen Schiffsmasten entdeckt.
Häfen und Schiffe mag ich gerne. Es gibt so viel zu sehen.
Am Hafen gab es Matjes Brötchen und kaltes Alster – lecker.
Während des Essens ist uns eingefallen, dass wir uns noch testen lassen müssen. Also auf zum Testzentrum. Während wir auf das Ergebnis gewartet haben, haben wir auf einer Bordsteinkante gesessen und über den gelben Islandmohn gestaunt. Davon gab es sehr viel. Die negativen Testergebnisse haben wir dann unserer Vermieterin geschickt.
Noch schnell einen Supermarkt gesucht und gefunden. Kleiner Einkauf und dann nichts wie zurück ins gemütliche Ferienhaus im kleinen Langholz.
Tei II vom Ausflug ins GrünBlaue folgt demnächst.
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