Die Woche begann mit einem Besuch beim Zahnarzt. Am Montag Abend um 19 Uhr – nach dem Yoga. Da hätte ich mir auch etwas schöneres vorstellen können. Ich finde, ich bin beim Zahnarzt ein echtes Weichei, alles was an meinem Kopf passiert und mein Gehirn hin und her und rauf und runter schwappen läßt, ist mir sehr unangenehm. Deshalb will ich am liebsten immer eine große Spritze. Die gibt es aber nicht für eine einfache Zahnreinigung. Am Dienstag allerdings, für die Wurzelbehandlung, habe ich eine schöne große Spritze bekommen, sie wirkte vier Stunden, und zusätzlich habe ich mich noch mit Yoga Nidra (Tiefenentspannung) so richtig weggeschossen. Da war ich selbst überrascht. Zwischendrin, während der Bohrer, diese schlimmen Geräusche machte, dachte ich kurz ich würde gleich wegdämmern. Womöglich hätten Arzt und Assistentin geglaubt ich wäre ohnmächtig geworden. Beide Termine also ganz gut überstanden. Um die letzten Reste von Anspannung zu verlieren bin ich durch die winterkalte Luft zum Friedhof gelaufen und habe zuallererst den Gorilla besucht. Ihm war sehr kalt.
Ein Mittagessen im Büro. Es gibt nicht jeden Tag Blumen und Sonnenschein, aber fast immer Salat (diesmal Linsensalat) und oft hat auch eine Kollegein etwas gebacken (ich habe tatsächlich in meinem engeren Team nur Kolleginnen). Schokoladenkuchen zum Beispiel.
Hier hat mir jemand was auf den Schreibtisch gestellt. So nette Kolleginnen habe ich.
Plötzlich bin ich Fan von bunten Socken geworden. Hätte ich niemals vermutet. Aber diese Farben – zu diesen Schuhen.
Ich war fast an jedem Tag der Woche damit beschäftigt die verschwundenen Hochzeitsfotos zu suchen. Es gab sogar einen Abend an dem ich TELEFONIEREN musste. Ich telefoniere nicht gerne. Wirklich nicht. Also überhaupt nicht. Es ging leider nicht anders, hat dann auch nicht wirklich weh getan sondern war ganz lustig, aber die Fotos sind trotzdem nicht wieder aufgetaucht. Schade.
Dafür habe ich ein Paket geschickt bekommen. Mit einer Festplatte und sehr hübschen Lichtern. Ach liebste S., das Leben wäre so trübsinnig ohne Dich.
Am Donnerstag bestand mein Arbeitstag zu 80% aus Yoga unterrichten. Das war sehr toll. Und weil die hübschen Lichter aus dem Paket außerdem noch so transportabel sind, habe ich sie zum morgendlichen Yogaunterricht mitgenommen, denn der Raum war mir unbekannt und die vorherrschende Farbe grau. Die Yogamatte blieb natürlich nicht so dahingeknödelt liegen.
Nach dem Yogaunterricht am Abend ein spontaner Besuch mit den beiden lieben A.&T. zum Essen beim Griechen. Wir haben viel gegessen und viel gelacht. Passt gut zusammen, find’ ich.
Weil es so kalt war die ganze Woche über, bin ich nur 1x mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Dabei hatte ich schlimme eiskalte Hände, was meinen arthritischen Gelenken gar nicht bekommt. Ich finde einfach keine geeigneten Handschuhe. Blöd. Aber durch die kalte Luft laufen finde ich toll und deshalb bin ich, nach dem Samstagseinkauf bei Erica, um den See gelaufen. Ich habe kurz überlegt ob ich auch mal meine Füße ins kalte Wasser stecke. Aber ich hatte eine Strumpfhose an. Der Reiher hätte sich sicher gewundert.
Vielleicht wäre er nicht weggeflogen.
Die französische Tulpe sieht nun folgendermaßen aus- ich konnte sie aber noch nicht wegwerfen.
Samstagsfrühstück. Brot mit Amlou und Banane.
Am Sonntag gab es kein Frühstück. Nur 2 kleine Kaffees und draußen viel Regenwetter. Ich hatte trotzdem vor spazieren zu gehen und hab bei der Mutter vom unechten Patenkind angefragt, ob sie mit durch Matsch und Regen laufen möchte. Sie hatte keine Zeit. Wegen Fußballturnier. Das war meine Gelegenheit. Zum ersten Mal in zehn Jahren fuhr ich also zu, nicht nur einem einfachen Fußballspiel von J., sondern gleich zu einem Turnier. Ausgerichtet wurde es vom türkischen Fußballverein der Stadt und deshalb war auch mit leckerem Essen zu rechnen, ich hatte ja kein Frühstück. Und weil ich mir mit meinem Fotoapparat nun immer eine Aufgabe gebe, war es mir auch nicht langweilig.
Die Nummer 13.
Gespielt wurde immer 10 Minuten. Fand ich sehr kurzweilig und so habe ich sogar bei mehrere Spielen dabei sein können. Mir wurde von der Kindsmutter geduldig erklärt wer in welches Tor zu schießen hat, wer gerade gewonnen hat und das es verboten ist den Ball an die Decke zu schießen. Und obwohl ich wusste, das sie mit Herzblut bei der Sache ist war ich jedes Mal überrascht wenn sie aufsprang um laut “Los, hol dir den Ball” oder “Jawoll!” oder “Gut gemacht!” zu brüllen.
Natürlich fand ich das Patenkind auch immer extrem liebreizend. Das behalte ich aber in seiner Anwesenheit für mich. Ich glaube für solche Bekundungen ist er mittlerweile zu alt.
So ungefähr nach der Hälfte bin ich gefahren. War doch schon recht gut so für den Anfang. Im Sommer bin ich sicher nochmal dabei.
Zu hause wartete Bügelwäsche und das Bett musste noch fertig bezogen werden. Und dann gab es Suppe mit besonders viel Petersilie.
Was ich noch lange übern kann: Menschen in Bewegung zu knipsen.
Was in dieser Woche zu kurz kam: zu wenig gelesen wegen zu viel DVD geschaut. Die Brücke ist wirklich spannend und die Kommissarin großartig.
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