Nach der wirklich langen Busfahrt von 15 Stunden kam ich am Vormittag in Istanbul am Esenler Otaogar an. Und dieser Busbahnhof sah gar nicht mehr so aus, wie in den Jahren zuvor. Ich glaube, sie hatten ihn einfach verlegt, weil er zu klein geworden war. Praktischerweise war aber daneben gleich die Metrostation und so konnte ich mit nur 1x Umsteigen in die Tram direkt zur Fındıklı Haltestelle fahren.
Von dort habe ich dann die dicke Tasche den steilen Berg hoch gezerrt. Eine noch steilere Treppe wäre die Alternative gewesen, oder ein Taxi, dafür fand ich aber den Weg zum Apartment zu kurz.
Ich wusste genau wo ich hin muss, (denn letztes Jahr hatte ich auch, zwar nicht in der gleichen Wohnung, aber in der gleichen Straße gewohnt) nämlich hier in dieses kleine rote Backsteinhaus, Apt. 2.
Weil die Sonne sehr heiß in die ganze Fensterfront schien, habe ich sofort die Gardine über dem Bett zugezogen und die ganze Woche nicht mehr geöffnet.
Für diesen Blick habe ich natürlich die andere Gardine offen gelassen. Ab ca. 11 Uhr morgens, schien die Sonne dann auch nicht mehr direkt herein.
Schnell noch ein wenig umgeräumt, der Tisch stand direkt vorm großen Fenster und versperrte den Ausblick, danach die Tasche ausgepackt und dann gleich losgelaufen.
Ich hatte Hunger und wusste genau, wo es wirklich gute Gözleme gibt. Davon habe ich gleich 2 gegessen.
Nach den 2 Portionen Gözleme und auch nach der anstrengenden Busfahrt in der Nacht, auf der ich nicht genug geschlafen hatte, bin ich wieder nach Hause gegangen und habe mich nochmal schlafen gelegt. Das tat gut.
Um 18 Uhr war ich verabredet. Und weil ich etwas zu früh und die Freundin dann auch noch etwas zu spät war, habe ich mich in den altbekannten Straßen etwas umgesehen.
Aber dann kam sie um die Ecke und unsere Wiedersehensfreude war sehr groß. Wir hatten uns zum letzten Mal vor einem Jahr gesehen. In Istanbul.
Im Arada gab es nicht nur allerleckersten Falafel Salat, sondern auch eine lustige Schaukel um Selfies oder andere Fotos zu machen. Ich wollte zuerst nicht, aber weil Smilla auch schon auf der Schaukel gesessen hatte und ich sie beim Quatsch machen fotografieren durfte, hab ich mich dann doch auf das schiefe Schaukelbrett gesetzt und wäre beinahe heruntergefallen. Wir hatten einen lustigen und leckeren ersten Abend und sind dann zusammen nach Hause gelaufen. Praktischerweise wohnten wir nämlich diesmal in der gleichen Straße.
Am nächsten Morgen und auch an den 3 folgenden Tagen führte mich mein Weg an der großen Kabataş Baustelle vorbei. Dort wird seit einigen Jahren ein neuer Fähranleger gebaut, der den Autoverkehr unter die Erde verlegen soll.
Es ist mein Weg zum Cihangir Yoga Studio. Im letzten Jahr hatte ich das Yoga Studio sehr vermisst, denn es war einfach nicht mehr da. Es gibt zwar noch zwei weitere Studios, aber die sind in sehr weit entfernten Teilen der Stadt.
Über Instagram hatte ich erfahren, dass es neue Räumlichkeiten gibt. Darüber war ich sehr erfreut und das neue Studio war auch nur 20 Minuten Fußweg von meinem Apartment entfernt. Und sehr hübsch war es auch noch. Die Matten lagen zwar erschreckend eng beieinander, aber es waren immer nur 4 – 5 Teilnehmer*innen und alle Fenster waren offen.
Vorher hab ich manchmal Cappuccino im Café Blum getrunken.
Und hinterher Çay im Fındıklı Parkı.
Schräg gegenüber vom Park gibt es ein neues großes Wandbild. Mit dem für das Kunstprojekt Yanköşe entworfenen Oigami Geyik/Origami Hirsch möchte No More Lies (ich glaube das ist die Künstler*innengruppe) auf die Klimakrise und die steigende Zahl von Waldbränden aufmerksam machen, habe ich nachgelesen.
Wenn ich etwas später am Tag in die andere Richtung laufe, also bei Smilla vorbei, dann kommt zuerst die kleine Moschee, die ich gerne mag.
In der Susam Sokak sind Bert und Ernie ganz neu zugezogen.
Das kleine Plätzchen mit der mintgrünen Moschee ist unverändert. Wie dieser Platz in Wirklichkeit heißt, konnte ich nicht herausfinden. Es ist wirklich sehr schön dort. Rundherum gibt es verschiedene Cafés und kleine oder auch größere Frühstückslokale und eine ganz besonders leckere sehr kleine Bäckerei – cihangir tarihi simit fırini. Leider habe ich vergessen, mir diesmal eine Tüte mit leckeren tuzlu kurabiye – gesalzenen Keksen, mitzubringen, schade. Denn natürlich schmecken sie vollkommen anders, als die, die ich hier in der türkischen Bäckerei kaufen kann.
Wie schon in den letzten Jahren sind überall Straßenerneuerungen im Gang.
Wenn sie fertig sind, sehen sie so aus. Eigentlich genauso wie vorher. Nur etwas neuer eben und ohne wackelnde Stolpersteine.
Und fast alle bekannten kleinen Läden gibt es noch. Das ist schön.
Im Laden nebenan gibt es sehr hübsche Schüsseln und Schalen. Ich habe mich deshalb besser nur auf die Katze konzentriert. Hat geklappt.
Ich mag so Modelle von Körperteilen wirklich gerne. Leider sind sie immer so groß und wenig reisetauglich.
Etwas Grünes schlängelt sich die Treppe herauf.
Keine Putzlust heute.
Natürlich bin ich noch viel mehr und andere Wege gelaufen und auch gefahren in meiner Istanbul-Woche. All die Fotos dazu sind aber noch nicht fertig sortiert und bearbeitet und so ein ewiglanger Blogpost wäre wirklich langweilig. Deshalb komme ich erstmal zu einem Ende. Die einzelnen Erlebnisse der Woche werden immer mal zwischendurch hier hereintröpfeln. Und nicht zu vergessen die Katzenfotos. Die müssen selbstverständlich auch noch präsentiert werden.
Eine will ich noch schnell hier hinlegen.
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