Damit ich nicht schon am frühen Nachmittag, gleich nach der Arbeit, in Lethargie versinke, hatte ich mir für jeden Tag der Woche etwas vorgenommen. Lethargisch auf dem Sofa liegen und netflixen war frühestens ab 18 Uhr erlaubt. Das klingt vielleicht streng und übertrieben, ist aber nötig denn lethargisch herumhängen macht mich trübsinnig und depressiv und das kann ich nur ein paar Tage aushalten. Dann wird es mir anstrengend und ich habe das Gefühl verschluckt zu werden.
Der Start am Montag war noch etwas holprig. Ich wollte nach der Arbeit das Fahrrad bis nach Hause schieben um einen langen Spaziergang gemacht zu haben. Hab mich dann aber ohne nachzudenken auf’s Rad gesetzt und bin losgefahren. Auf halber Strecke ist mir mein Vorhaben eingefallen. Also absteigen und schieben. Das war recht nett. Allerdings war Matschwetter. Kurze Pause am Küchentisch. Dann 40 Minuten Yin Yoga-Video. Sehr schön. Rumhängen und netflixen ab 19 Uhr.
Am Dienstag war kaltes und sehr ungemütliches Schneeregenwetter. Ich bin schnell Heim geradelt, habe ein heißes Bad genommen und danach wieder mit einem Yin Yoga-Video entspannt. Danach gelesen. Kein Film, keine Serie!
Mittwoch habe ich mit zwei Kolleginnen lange an einem besseren Corona – Büroetagenarbeitskonzept überlegt. Das hat zur Folge, dass ich ab Montag nur noch 2x im Büro sein darf/kann und an den restlichen Tagen zuhause arbeiten werde. Zumindest soweit es möglich ist. Wir sind in 2 Gruppen eingeteilt damit die Arbeit mit den Familien im Falle eines Falles von der anderen Gruppe weitergeführt werden kann.
Am Nachmittag bin ich für einen Spaziergang zum Hohen Gras gefahren und habe mir den Kletterwald im Schnee angesehen.
Alles gut gesichert.
Schneemenschen sind gerade überall anzutreffen.
Das Wetter war sehr trüb. Umso schöner war es, als die Sonne mal kurz zwischen den Bäumen hervor glitzerte.
Donnerstag viel Organisatorisches an der Arbeit. Danach den halben Weg nach Hause gelaufen, unterwegs kurzer Einkaufshalt. Zuhause angekommen wieder mit einem Yin Yoga-Video entspannt. Danach lesen statt Serien schauen.
Freitag wollte ich eigentlich frei machen um die Überstunden weg zu bummeln. Es gab aber dann doch etwas zu erledigen. Aber nur für 3 Stunden. Anschließend bin ich gleich losgefahren um mit Erica einzukaufen.
Und am Abend kamen 2 der 3 Pizza-Damen. Mehr ist nicht erlaubt und momentan ja auch nicht sinnvoll. Es gab Feldsalat mit Roter Beete, Champignons und Apfelsine. Und anschließend Bestellpizza. Ich hatte nicht genug Zeit um Pizzateig, Soße etc. selbst zu machen.
Am Samstag war die Bedrohung in Lethargie und Trübsinn zu versinken besonders groß. Ich saß lange lesend und Tee und Kaffee trinkend herum. Dann kündigte sich die Kollegin an. Wir hatten gemeinsam Apfelsinen bestellt und sie wollte sie mir liefern. Prima.
Wir liefen noch eine große Runde über und um den Friedhof und ich stellte ihr den Gorilla vor. Sie fand er hat sehr bemooste Füße. Stimmt.
Am Nachmittag und Abend habe ich gelesen. Zeitung und Buch im Wechsel.
Heute Morgen beim Blick aus dem Fenster ganz erschrocken gewesen. Es lag Schnee. Richtig viel. Im Hinterhofgarten, auf der Straße, überall. Das mag nun diejenigen verwundern, die nicht aus Kassel kommen und sich denken ich zeige ja sein 2 Wochen schon dauernd nur Schnee und Winterweiß.
Das bedeutet aber nicht, dass direkt vor der Tür der Schnee beginnt. Kassel liegt in einem liefen Loch. Dort kommt der Schnee selten an. Ich muss erst immer etwas aus dem Loch heraus und nach oben fahren. Dort ist dann der Schnee. Heute nun direkt vor der Tür. Toll.
Schnell Tee trinken, etwas lesen und dann raus in den Schnee.
Besonders toll: Ich musste nicht irgendwohin fahren sondern einmal um die Ecke und zum Friedhof und schon stand ich im grünweißen Winterparadies.
Zuallererst zum Gorilla. Er schaut trübsinnig finde ich. Allerdings möchte er keinesfalls mit nach Hause genommen werden. Ich informiere die Kollegin. Sie meint Gorilla-Fashion sei jetzt angesagt.
Auch der Bär ist eingeschneit. Ich überbringe ihm Grüße und eine Einladung vom Gorilla.
Ahhhh deshalb wollte er nicht mit mir nach Hause. Ein Date mit dem Bären. Das haben mir die zwei Vögel kurze Zeit später gezwitschert.
Und dann endlich, endlich, ich hatte schon seine Spuren im Schnee entdeckt…
… habe ich einen sehr kurzen Blick auf den Hasen erhaschen können. So lange hatte ich ihn nicht gesehen und befürchtet er sei umgezogen. Na ja, beim nächsten Treffen ist er vielleicht nicht so scheu sondern setzt sich direkt vor mich für ein schönes Portrait-Foto.
Am Nachmittag habe ich Zeitung und Internet gelesen und Fotos sortiert. Jetzt werde ich noch schnell mein Bett beziehen, duschen, essen und mit einem Buch im Bett verschwinden.
Die Wochenplanung gegen Corona-Lethargie hat mir gut gefallen. Ich mache weiter so. Für die nächste Woche habe ich schon zwei Verabredungen.
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