14 KW April 2023 – Trotz guter Nachrichten ist die Stimmung getrübt

Kaum zu glauben wie kalt es war am Montagmorgen. Mir sind fast die Finger eingefroren in meinen Handschuhen. Der Arbeitstag begann mit Kaffee mit den Kolleginnen. Das war sehr schön, auch wenn dabei nicht nur erfreuliche Arbeitsdinge besprochen wurden. Eine Stunde später kam die nette Studentin, die nun für ein halbes Jahr bei uns ihr Praktikum machen wird. Ich werde sie dabei begleiten. Darauf freue ich mich schon sehr.

Um 11:15 bin ich zu Erica gefahren. Der medizinische Dienst hatte sich zwischen 12 und 15 Uhr angekündigt. Wie gut, dass es schon um 13 Uhr klingelte. Letztendlich ist es ganz gut gelaufen und ich rechne nun mit Pflegegrad 2. Das ist nicht sehr viel, würde aber vorerst ausreichen.

Um 15 Uhr war ich wieder zurück im Büro. Leider hatte ich dann keine Zeit mehr, bei einem Pflegedienst anzurufen. Weiter gearbeitet bis um 16:30. Nach der Arbeit endlich Yoga, darauf hatte ich mich den ganzen Tag gefreut.

Dienstagmorgen -3° auf dem Weg zum früh am Morgen Yoga. Knatterkalt . Mittags rief die Krankenkasse an, um zu sagen, dass sie gerne zu einem Beratungsgespräch kommen würden und um Ericas Wohnumfeld anzusehen und zu schauen, ob sie was braucht. Über so viele Bemühungen war ich zwar überrascht, hab sie aber trotzdem für nächste Woche eingeladen. Einen Pflegedienst habe ich auch angerufen. Und warte jetzt auf den Rückruf.

Haare schneiden am Nachmittag. Ich hab seit ein paar Wochen einen seltsamen dicken verkuzzelten Haarknoten. Die Friseurin konnte sich nicht erkläre, woher das kommt und ich auch nicht. Bis mir der Zwischenfall mit dem Lockenstab einfiel. Na ja, ich sag mal besser nichts dazu. Wir haben viel gelacht. Zur Rettung der Frisur hat sie mir die Haare etwas kürzer als geplant geschnitten und mich zu einem anderen Friseur geschickt, um Haarpflegeprodukte zu kaufen, die sie besser für mich geeignet findet, als die, die sie selbst verkauft. Das ist doch mal wirklich Einsatz für die Haare der Kund*innen.

Nach dem Haare schneiden war ich seit langer Zeit mal wieder im Park und im Botanischen Garten (dort gab es die verschiedenen Narzissensorten). Der Reiher war auch da. Leider tat mir am Abend dann der Fuß wieder ziemlich weh. Ich muss demnächst nochmal einen Arzttermin vereinbaren.

Mittwoch war ein Tag mit guten Nachrichten. Ich habe eine Zusage vom Pflegedienst bekommen, am nächsten Mittwoch geht es los. Hurra! Und besonders toll ist es, dass sie sich auch um allerlei Anträge und Organisatorisches kümmern.

Am Donnerstag hab ich gemeinsam mit der Praktikantin einen Raum im Familienzentrum gestrichen. Das hat Spaß gemacht. Am Nachmittag war ich auf der Gedenkfeier von Halit Yozgats der am 6. April 2006 durch den NSU ermordet wurde. Und hinterher hatten wir noch ein Vorstellungsgespräch für die Leitung vom Familienzentrum. Auf dem Heimweg habe ich noch die dringendsten Dinge für Erica eingekauft. Ich war erst um halb 8 zu Hause. Ich habe mich so sehr über die 4 freien Tage gefreut, die vor mir lagen. Mit Ostern habe ich zwar nichts zu tun, aber über freie Tage freue ich mich immer.

Freitagmorgen war ich um 5 Uhr wach, habe mir Knödel in die Ohren gesteckt und eine Schlafmaske über die Augen gezogen und dann nochmal bis 9:30 geschlafen. Das war so toll.

Heidelbeeren im Friedwald.

Während ich Tee und Kaffee trinkend im Wintergarten saß und gelesen habe, drehte sich schon die Wäsche in der Maschine. Danach hab ich sie in den Hinterhofgarten gehängt. Das mache ich so gerne. Immer.

Später war ich bei Erica und konnte sie sogar zu einem kleinen Ausflug in den Friedwald überreden. Sie musste immer mal kleine Pausen machen beim Spaziergang. Aber immerhin war sie endlich mal wieder draussen.

Und ich bin zum ersten Mal in diesem Jahr barfuß durch den Wald gelaufen. So schön.

Am Samstag bin ich auch wieder spät aufgewacht. Halb 9 war es schon. Aber ein ganz wunderbar freier Tag ohne Termine oder Verabredungen lag vor mir. Deshalb hab ich zuerst ein wenig herumgetrödelt und dann kam der gewünschte Energieschub. Ich war einkaufen, 3x insgesamt, habe Wäsche gewaschen und aufgehängt und wieder abgehängt, aber leider noch nicht gebügelt. Dann hab ich den Küchenbalkon etwas entrümpelt.

Nach dem zweiten Einkauf war ein Brief von der Krankenkasse da, in dem der Pflegegrad 2 für Erica bestätigt wurde. Juhu. Nun war ich wirklich beruhigt. Bisher hatte ich es ja noch nicht schriftlich.

Danach habe ich einen Kuchen gebacken, weil die Kölner Freundin am Tag zuvor einen Kuchen gebacken und ihn mir bildlich unter die Nase gehalten hatte. Ich war also neidisch auf Kuchen und hab deshalb selbst einen gebacken. Zitrone-Mohn Kuchen (Rezept ist hier, ich habe noch Dinkelvollkornmehl dazu gemischt) mit Haferfrischkäse und Zitronensaft obendrauf. Richtig lecker. Nachdem ich 2 Stücke davon gegessen hatte, hätte ich mich gerne ein wenig hingelegt. Hab ich aber nicht. Stattdessen gelesen und gebadet.

Danach Abendessen gekocht: Patlıcan Kızartması – Auberginen in Tomatensoße aus dem Orient trifft vegan Kochbuch. Weil ich keine Petersilie hatte, hab ich Joghurt mit Pfefferminz, Granatapfelkonzentrat und Sumach dazu gemacht. War auch lecker.

Am Sonntagmorgen bin ich dann endlich mal wieder etwas früher aufgewacht. Halb 8 war es. Zeit für Yoga, Tee und Kaffee und dann ab in den Park. Damit ich nicht auf die Idee komme, mit dem schmerzenden Fuß zu joggen, hab ich mir die Kamera umgehängt und die Brille auf der Nase sitzen lassen und eine etwas zu dicke Jacke angezogen. Hat funktioniert.

Im Park einen prima Baustellenidylle.

Keinen Reiher oder Hasen gesichtet. Nur ein paar Gänse, Enten, Meisen und Spatzen.

Im Hinterhofgarten war Ostern.

Am Freitag gab es zum ersten Mal im Jahr Tulpen vom Feld.

Nach dem Frühstück war ich wieder bei Erica. Dort habe ich gestaubsaugt, geputzt und ihr Bett bezogen. Es geht ihr nun wieder etwas besser. Das ist schön für sie, aber schlecht für mich, denn dann werde ich sofort wieder ungeduldig und die Milde und Gelassenheit, über die ich neulich noch so froh und dankbar war, hat sich sofort in Luft aufgelöst.

Das hatte zur Folge, dass ich auf dem Heimweg sehr schlechte Laune hatte und mich ungerecht und hartherzig gefühlt habe. Es ist schon erstaunlich, wie sehr ich mich dafür immer wieder hassen kann. Da hat auch das riesige, tolle Tulpenfeld nichts dran ändern können.

Am Abend war ich noch zu einem Geburtstag eingeladen. Zuerst hatte ich wenig Lust wegen der schlechten Laune. Bin dann aber doch gegangen. So ein Glück, denn es war so schön und danach war die Laune viel besser.

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2 Kommentare

  1. Ich lese sooooooo gerne deine WochenBerichte und kann mich gar nicht satt gucken an all den wunderschönen Fotos – Danke 😘
    Gut, dass Erica jetzt eine von dir unabhängige Versorgung hat – gut gemacht, Bravo!
    … ich finde, deine Ungeduld ist eine ganz natürliche Reaktion auf den vorherigen SichKümmernStress😉

    1. Ich freu’ mich immer so, dass Dich die Fotos so freuen.
      Und ich bin auch sehr froh über Ericas Versorgung.
      Nur ungeduldig war ich schon immer,
      das hat nichts mit dem aktuellen Kümmern zu tun – leider.

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