Istanbul, Freitag, 20. Oktober 2023 – Schöne Planänderung

Ungefähr so sahen meine Pläne für den Tag aus.

Zuallererst auf der Terrasse sitzen und Tee und Kaffee trinken und dabei die Wäsche der anderen Leute besichtigen und an meiner Wäsche vorbeischauen. Danach langsam zur Yogastunde schlendern. Beim Yoga sehr geschwitzt und hinterher langsam zurückgeschlendert.

Nach dem Yoga etwas ausgeruht. Aber dann kam der Hunger.

Ich war erst etwas später mit der Freundin verabredet, machte mich aber schon mal mit Umweg auf zum Treffpunkt.

Mich gefreut, dass es diesen Laden noch gibt. Dort hatte ich mal ein Geschenk bekommen.

Bunter Troddelvorhang. Sehr hübsch.

Keine Tasse, keinen, Teller, keinen Becher und keine Schüssel gekauft. Sehr tapfer.

Mich stattdessen über etwas Wäscheleinenpoesie gefreut.

Und über Fassaden.

Zwischen den beiden Fassaden liegen ca. 3 Stunden, in denen ich zuerst Falafel Salat gegessen habe und gelesen habe. Dann kam die Freundin mit noch einer Freundin dazu und wir haben erzählt, gelacht und Çay ve kahve ve limonata gezrunken. Alberne Fotos haben wir auch noch gemacht. Die möchte ich aber nicht ungefragt zeigen. Dann haben wir uns für eine Weile von der einen Freundin verabschiedet.

Der Spaziergang ging nun zu zweit weiter.

Die Freundin fand das Kleid hübsch und ich die Tasche mit dem Gebimsel.

Mum heißt Kerze. Vielleicht wurden hier früher mal Kerzen hergestellt.

Schönstes Licht.

Ich sage zur Freundin: Ach, eine Stadt am Wasser ist einfach am allerschönsten. Ihre Antwort: Ja, deshalb finde ich Kassel auch so toll. Da muss ich doch sehr lachen.

Mir fehlen in Kassel die Möwen.

Und die Çay Verkäufer an den Straßenecken. Und noch so dies und das.

Weiter geht es.

Hier irgendwo hat mir die Freundin das schwierige Wort Hırdavatçılar Çarşısı beigebracht. Ich hab es immerzu nachgesprochen. War echt schwer. Es bedeutet sowas wie Baumarkt Basar. Tolles Wort. Da hätte ich auch ruhig mal das Schild knipsen können.

Es war ein echtes Baumarktparadies, in dem man noch einzelne Schrauben etc. kaufen kann.

Wir finden beide, dass es dort hinten wie in einem kleinen Paradies aussieht.

Bevor wir tatsächlich ins Paradies gehen, treffen wir noch die Mutter der Freundin vom Nachmittag.

Und sie führt uns dann tatsächlich ins Paradies.

Sie ist Architektin und kennt viele schöne verborgene Orte.

Irgendwann vor sehr, sehr langer Zeit war hier mal eine Karawanserei. Und danach viele keine Werkstätten. Jetzt gibt es immer noch Werkstätten. Alte und neue.

Die Freundinnen schlendern weiter und ich auch. Dabei hatte ich schon einige Stunden vorher mal gedacht, ich sollte vielleicht mal zurückgehen und mich ausruhen.

Das wollte ich dann aber doch nicht. Lieber noch im Abendlicht am Wasser entlang laufen.

Sehr gute Entscheidung.

Und über die Metrobrücke sind wir dann auch gegangen. Bisher hatte ich sie immer nur von unten bewundert. Auf der Brücke traf sich dann die ganze Familie um zusammen essen zu gehen.

Abendkatze auf der Haliç Metro Köprüsü.

Nach der Brücke bin ich in die Tram gestiegen, weil ich schlimme Fußschmerzen hatte. Alle anderen sind nach Fener gelaufen. Ich hab dort gewartet und Çay getrunken. Kurz darauf kamen dann alle um die Ecke und zum Lokal war es auch nicht mehr weit. Wir hatten einen sehr lustigen und auch besonderes leckeren Abend.

So ein schöner Tag, den ich verpasst hätte, wenn ich mich an meine Pläne vom Morgen gehalten hätte. Großer Dank an die Freundin und die befreundete Familie.

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