15./16. April 2023 – Ankunft in Budapest

Weil ich so aufgeregt war und große Angst hatte zu verschlafen (ich hatte am Tag zuvor mit der Nachbarin über solcherlei Dinge gesprochen) schlief ich nur sehr wenig. Ich war dauernd wach und ab 4 Uhr ging nichts mehr. Da war es dann auch egal und ich bin aufgestanden. Und wie es dann so kommt, wenn ich denke, ich habe endlos Zeit: am Ende bin ich im Eilschritt zum Bahnhof gerollkoffert und das Halstuch blieb zu Hause liegen. Ich wurde sogleich von der Gartenchefin, die meine Reisebegleitung ist, begrüßt. Zeit zum Zeitung kaufen gab es auch noch und ansonsten waren wir mit Getränken und Essen gut ausgestattet. Das Experiment gemeinsam reisen konnte beginnen.

Aus irgendeinem Grund, ich hab ihn vergessen, haben wir beide den gleichen Reisetaschenrucksacktrolley. Die Tasche vorne rechts hat nichts mit uns zu tun – wäre für 1 Woche auch etwas übertrieben.

Im ersten Zug nach München musste ich mich irgendwann in einen anderen Wagen setzen. Nicht etwa, weil wir uns schon zerstritten hatten, sondern weil eine sehr alkoholisierte Reisegruppe einstieg und ich den Lärm kaum ertragen konnte. Ich bin da wirklich sehr empfindlich.

Im zweiten Zug von München nach Budapest suchte sich die Gartenchefin nach 4 Stunden einen anderen Platz. Auch wieder ganz ohne anschreien und verhauen, sondern einfach, weil es so viel Platz gab und sie gerne in Fahrtrichtung sitzen wollte. Dort hat sie ein wenig geschlafen. Das hab ich gesehen, als ich mir auch einen anderen Platz in Fahrtrichtung gesucht hatte.

Was blöd war: die Sitze hatten keine Fußstützen (fand die Gartenchefin blöd) und sie waren nicht verstellbar (fanden wir beide blöd). Außerdem war es viel zu heiß im Zug und uns fehlte frische Luft.

Was toll war: prima funktionierendes WLAN. Ich konnte mir sogar ein Buch auf den Tolino laden. Und ein wenig rumbloggen. Genug Essen hatten wir auch dabei.

Lang war die Reise dann trotzdem. Immer nur still sitzen.

Aber dann waren wir endlich da. Und auch noch ganz pünktlich. Das ist für eine fast 12-stündige Reise schon beachtlich. Der Weg zum Hotel dauerte ca. 20 Minuten. Wir waren so froh, endlich durch frische Luft laufen zu können.

Zuallererst hab ich mein Zimmer eingerichtet und alle drei Fenster geöffnet. Danach noch ein kleiner Gang um den Block mit Abendessen. Mehr ging nicht mehr. Ich war sehr müde. Als ich im Bett lag, vibrierte und schaukelte es noch in meinem Körper, als würde ich im Zug sitzen. So ähnlich wie seekrank.

Am Sonntagmorgen hatte ich Hals- und Kopfschmerzen. Die hatte ich am Abend vorher auch schon. Wegignorieren hat wieder nicht geklappt. Erstmal Yoga, duschen, Tee im Bett und noch eine Aspirin. Dann bin ich zur Gartenchefin in den Frühstücksraum gegangen und hab Pfefferminztee getrunken.

Wir wohnen direkt am Heldenplatz und da ging nach dem Frühstück unser erster großer Marsch los.

Eine Menge Kabel ziehen sich hoch oben durch die Budapester Straßen. Für Busse und Straßenbahnen.

Viel über Architekturstile und Epochen wissen wir beide nicht, aber dies hier ist wohl Jugendstil.

Skulpturengarten.

Fenster an ungewöhnlichen Orten.

Erste Straße für Smilla. Es werden noch einige folgen.

Unser Ziel war die Donau und von dort über die Kettenbrücke nach oben. Wegen der Aussicht natürlich. So einen Überblick über eine fremde Stadt ist ja immer ganz schön und nützlich.

Ein Stück vom Parlamentsgebäude (rechts). Es ist wirklich riesengroß und schon auch beeindruckend. Aber sind die Kräne im Hintergrund nicht auch toll?

Die Gondeln haben richtig schöne Farben. Ist aber leider nicht so gut zu erkennen.

Besonders hier in Budapest ist meine Freude über Regenbogen aller Art wirklich groß.

Gut verpackt, damit keine Backsteine oder sonstiges auf Köpfe fallen.

Große Stiche.

Michael Jackson Baum. Es war weder sein Geburts- noch Todestag. Rätselhaft. Gerade hab ich das Rätsel gelöst: 1994 besuchte Michael Jackson zum ersten Mal Budapest. Während seines Aufenthalts wurde das Werbevideo für HIStory gedreht. Er übernachtete in der Royal Suite des Kempinski Hotel Corvinus Budapest, seine Fenster hatten Blick direkt auf den Erzsébet Platz. In einer Ecke des Platzes, direkt unter der Royal Suite steht der Baum, um den herum viele seiner Fans während seines Besuchs lagerten. Von seinem Fenster aus soll er ihnen täglich freundlich zugewinkt haben. Zwei Jahre später kehrte Michael Jackson während seiner HIStory – Welttournee nach Budapest zurück, um das einzige Konzert zu geben, das er in Budapest jemals gegeben hat. Wieder übernachtete er im Kempinski und begrüßte seine Fans vom Fenster aus. Noch heute ist der Baum ein Denkmal der ungarischen Fans an den King of Pop. Nachgelesen habe ich das hier.

An einem kleinen Markt vorbeigelaufen. Nichts gekauft, weil ich sehr Geruchsempfindlich bin und der Nelkengeruch wirklich eindringlich war. Aber hübsch bunt sind all die getrockneten Gewürze und Früchte.

Gespiegelt.

An der Kettenbrücke Széchenyi lánchíd vorbeigelaufen, weil Baustelle natürlich und deshalb für Fußgänger*innen gesperrt.

Stattdessen die Elisabethbrücke Erzsébet híd zur Budaer Seite überquert.

Neue Straßenbahn am Donauufer in Buda.

Hoch hinauf zum Königspalast.

Der Wein beginnt zu sprießen.

Ein kühles Fußbad würde mir auch gefallen.

Palastfenster.

Palast-Café.

Gegenüber in Pest.

Im Tragetuch.

Auf dem Weg zur Zahnradbahn.

Wir gehen aber lieber zu Fuß den Berg hinauf.

Oben ist das hübsche Häuschen der Zahnradbahn.

Blick hinüber nach Pest. Etwas links vom Ballon ist unser Hotel.

Matthiaskirche.

Fischerbastei.

Die S. steht an der Fischerbastei und knipst das Parlamentsgebäude drüben auf der Pest Seite.

Durch die Straßen den Berg hinunter.

Vielleicht möchte ich mit genau so einem Boot mal die Donau rauf und runter fahren.

Ungefähr hier haben wir in einem Café eine kleine Pause gemacht.

Dort hab ich diesen schönen bunten Saft mit Trockengesteck getrunken. Lecker.

An Sissi vorbeigelaufen.

Und wieder zurück über die Elisabethbrücke.

Eine der sehr wenigen Katzen, die ich entdeckt habe.

Wie gut, dass wir Hunger haben nach dem langen Fußmarsch und nun auch wissen, wo wir was zum Essen bekommen.

Synagogentürme.

Unser Abendessen in Jamie Olivers Diner war richtig lecker. Allerdings ist die Auswahl sehr begrenzt, wenn man vegetarisch oder gar vegan essen möchte. Aber wir sind selbstverständlich trotzdem satt geworden.

Danach haben wir den Heimweg angetreten. Mehr als 30.000 Schritte sind wir gelaufen. Und genauso haben sich meine Füße auch angefühlt.

Ganz am Ende gab es noch einen Wein für die S. und einen Käsekuchen für mich in der Café-Bar direkt neben dem Hotel.

Im Zimmer musste ich nach einer langen Suchaktion bedauerlicherweise feststellen, dass ich mein Kamerakabel entweder verloren oder nicht eingepackt hatte. Mist. Also bestand der Plan für den nächsten Tag schon mal aus einem wichtigen Einkauf.

Im Bett lag ich dann wieder mit Kopf- und Halsschmerzen.

Dir gefällt der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden!
3

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.