Montag, 26. August 2024 – Besuch im Kurşunlu Han und den Bosporus rauf und wieder runter

Kurşunlu Han

Am Montag war nicht nur der erste Istanbul-Tag mit den Freundinnen, sondern eine von ihnen hatte sogar Geburtstag.

Deshalb war ich nicht beim Yoga, sondern habe nur am Fenster gesessen und Tee getrunken, denn danach war ich zum Geburtstagsfrühstück verabredet.

Gegen 10 Uhr traf ich die beiden an der Straßenecke, zeigte ihnen noch schnell meine Wohnung und dann gings los in das hübsche und natürlich auch sehr leckere Frühstückslokal mit dem schönen Namen Mornings in Pera. Leckere Törtchen gab es auch. Hatten wir aber nicht, weil das Frühstück wirklich sehr reichlich war. Vom Frühstückstisch gibt es nur ein Handyfoto, denn der Hunger war zu groß.

Anschließend sind wir durch die Straßen von Galata geschlendert, haben viel Gebimsel, Schüsselchen und allerlei andere nützliche oder einfach nur hübsche Dinge gesehen. Es wurde auch etwas gekauft. Aber nicht von mir.

Vor dem Laden mit den tollen Lampen habe ich wieder keine Lampe gekauft, sondern ein Schaufensterselfie gemacht. Die Lampen sind wirklich sehr hübsch, aber eben weder für einen Koffer noch für’s Handgepäck so richtig geeignet. Und ich hätte mich auch nicht entscheiden können. Während ich dort auf die Freundinnen gewartet habe, habe ich auf der anderen Straßenseite eine allerwunderschönste Tasche entdeckt, die noch sehr lange in meinem Kopf herumgespukt ist.

Etwas später kamen wir im Kurşunlu Han an. Dort war ich im letzten Oktober (wer nochmal schauen möchte, bitte hier) schon mal und wollte diesen tollen Ort den Freundinnen zeigen.

Kurşunlu Han wurde von Rüstem Pascha, einem osmanischen Großwesir, finanziert und von dem berühmten Architekten Mimar Sinan auf den Ruinen der Kirche St. Michael erbaut und 1561 fertiggestellt.

Das Kurşunlu Han ist im Gegensatz zu einer großen, klassischen Karawanserei (einer ummauerten Herberge an einer Karawanenstraße), ein kleineres Gasthaus (Han). Reisende konnten dort mit ihren Tieren und Handelswaren übernachten. Die Hane waren zweigeschossig, sodass sich über den Ställen die Gastzimmer befanden. Sie waren in großen Städten wie Istanbul Warenlager, Verkaufsstelle, Unterkunft und als Ort für Handwerk und Gewerbe wichtig.

Heute ist das Kurşunlu Han kein Gasthaus mehr. Im Erdgeschoss haben immer noch verschiedene Handwerker ihre Werkstätten. Im ersten Stock wurden in den letzten Jahren viele der verfallenen Räume restauriert. Dort haben sich z. B. eine Fliesen- und Keramikkünstlerin und eine Bildhauerin niedergelassen, es gibt Ausstellungsräume und eine kleine Werkstatt für Tiffany-Glaskunst und eine Werkstatt für Holzarbeiten.

Wer Lust hat, findet hier einen kleinen Artikel (die automatische Übersetzung ist etwas lustig) über die alteingesessenen Handwerker und die neuen Handwerker*innen und ihren gemeinsamen Ort.

Einen Vespa Servis gibt es auch.

Kleines Gebimsel.

Staubige Elefanten.

Viele Leitungen wurden neu verlegt.

Eine Weile waren wir auch, wegen großer Niedlichkeit, mit den Katzen beschäftigt.

Ungefähr eine Woche später besuche ich mit der Kölner Freundin nochmals das Kurşunlu Han. Und ich glaube es gehört nun zu den Orten, an die ich bei jedem Istanbul Besuch wiederkehren möchte.

Kleiner Keimling am alten Brunnen im Innenhof.

Für den zweiten Teil des Tages sind wir über die Galata Brücke gelaufen, um zur Fähre zu kommen, die uns den Bosporus hinauf und wieder hinunter schippern sollte.

Unterwegs wehte ein angenehmer Wind und verschönerte das hübsche Kleid der Möwe.

Brücke mit den Minaretten der Büyük Mecidiye Camii – Große Mecidiye Moschee

Unter der ersten Brücke hindurch: Es ist die 15 Temmuz Şehitler Köprüsü – Brücke der Märtyrer des 15. Juli, die ursprünglich Boğaz Köprüsü – Bosporus-Brücke oder auch Birinci Köprü – Erste Brücke hieß. Sie ist außerdem die älteste von den drei Brücken (eröffnet 1973), die über den Bosporus führen und den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt verbinden.

Wir alle drei mögen Brücken sehr gerne und eine von uns ist sogar im Brückenbau-Business tätig.

Fatih Sultan Mehmet Köprüsü – Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke oder auch İkinci Boğaziçi Köprüsü – Zweite Bosporus Brücke (eröffnet 1988). Gleich daneben steht das Museum für Moderne Kunst. Besucht habe ich es bisher noch nicht, nehme es mir aber für die Zukunft vor.

Möwe fliegt über Bosporus.

Baden im Bosporus.

Zu gerne würde ich einmal eine Weile in so einem Haus mit direktem Bosporus-Badezugang wohnen.

Letzte Bosporus-Brücke vor dem Schwarzen Meer ist die Yavuz Sultan Selim Köprüsü – Yavuz Sultan Selim Brücke (eröffnet 2016). Hier biegt unsere Fähre vorher ab und wir steigen in Büyükdere aus.

Wir hatten genug gesessen und deshalb etwas Lust auf Bewegung.

Also liefen wir zuerst ein wenig herum bis wir durstig wurden. Es gab ein kaltes, zu süßes Getränk und ein mittelmäßiges Sandwich.

Dazu hatten wir einen schönen Blick übers Wasser. Der Blick ist zwar nicht genau dieser, aber schon ziemlich ähnlich. Bei diesem Blick mochte ich die Farben so gerne. Weil wir noch die ca. 2 Stündige Rückfahrt vor uns hatten, blieben wir nicht mehr lange sondern machten uns nach dem Essen auf den Rückweg. Auf die Fähre mussten wir nur eine Viertelstunde warten.

Hübsche Kette und kleine Locken.

Wir hatten keinen çay auf der Fähre, aber die kleinen Gläser sehen einfach immer hübsch aus.

Nach der Ankunft trödeln wir durch Karaköy und finden noch ein Lokal für ein leckeres Geburtstagsabendessen. Danach trödeln wir nach Hause und zumindest ich, schaue nur noch ein wenig aus dem Fenster und gehe dann schlafen.

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