Istanbul, Samstag, 21. Oktober 2023 – Vertrödelter Brückentag

Atatürk Köprüsü

Samstags beginnt der Yogakurs, den ich gerne besuche, schon um 10 Uhr. Also kann ich nicht so lange trödeln am Morgen. Aber etwas.

Die Katzen auf dem Yoga Weg sind natürlich schon wach. Und hungrig.

Beim Yoga war es besonders schön und auch dem Rückweg sind die Inhaber*innen all der kleinen Läden mittlerweile auch fertig mit der Präsentation ihrer Ware.

Das ist gut, denn ich möchte mir eine kurze Hose kaufen und ein dünnes Hemd. Es ist so warm bzw. heiß wie im August und ich habe schlecht gepackt. Nun bin ich für das Wetter besser eingekleidet.

Seit Tagen frage ich mich, warum auf der Terrasse Walnussschalen liegen. Und warum sie scheinbar einfach immer mit einem kleinen Krachen vom Himmel fallen. Heute das Rätsel gelöst: Es sind die Krähen, die sie dort einfach abwerfen. Sowas!

Ich mache eine sehr lange Frühstückspause. Und lege mich sogar am Mittag nochmal hin.

Sehr viel später kaufe ich einen Blumenstrauß und fahre noch einmal mit der Tram nach Balat (ja, ich hab die Fähre schon wieder knapp verpasst). Die Blumen sind für Yuksel vom Velvet Café – nachträglich zum Geburtstag. Große Freude für mich, weil er sich so sehr freut. Diesmal esse ich Schokoladenkuchen mit Vanilleeis und einem Berg Walnüssen im Glas. Auch sehr lecker. Im Plattenladen singen die beiden jungen Frauen in pinkem und weißem Hemd ein schnulziges Lied mit. Klingt schön.

Den Rückweg laufe ich erst ein Stück durch Fener. Dort finde ich Badezimmerkacheln. Weiter geht es dann am Goldenen Horn entlang.

Katze des Tages.

Ich dachte, es sei eine gute Idee, mal einen anderen Weg und über eine andere Brücke zu laufen.

Es ist die Atatürk Köprüsü und ich glaube, sie ist der Ausweichpunkt, weil es auch der Galata Köprüsü zu voll geworden ist. Hier sind nur Fischer, fast ausschließlich Männer. Und es sind auch sehr wenige Fußgänger*innen unterwegs, die einfach nur über die Brücke wollen.

Etwas später stelle ich auch fest, warum das so ist. Der Weg über die Brücke führt nicht so richtig wohin. Jedenfalls nicht, wenn man zu Fuß unterwegs ist und nicht nur auf die andere Seite vom Goldenen Horn möchte, sondern auch auf die andere Straßenseite.

Deshalb kehre ich wieder um. Gerne würde ich die wenigen Menschen, die auch in die Richtung laufen warnen, aber mir fehlen die Worte und vielleicht wollen sie ja auch einfach ganz woanders hin als ich.

Die besten Wege finden kann ich nicht nur mit Smilla, sondern auch ganz alleine. Aber Hauptsache, ich komme auf die andere Seite.

Nochmal über die Haliç Metro Köprüsü zu laufen ist auch toll.

Manchmal sieht der Galata Kulesi so klein aus.

Karaköy Sahil Parkı.

Alte Mauer und neue Brückenpfeiler. Mächtig.

Abendessen unter der Brücke. Für mich aber noch nicht.

Schönes Licht.

Neue Wasserlieferung eingetroffen. Ich bin dort angekommen, wo ich hin wollte. In Karaköy am Fähranleger. Ich hab nämlich noch Lust, etwas Böötchen zu fahren. Und so steige ich auf die Fähre nach Üsküdar.

Erster Halt gegenüber in Eminönü. Da ist ganz schön was los am Samstagabend.

Ich mag die Cihangir Camii so gerne, wie sie dort oben thront. Muss ich immer wieder fotografieren.

Die sehr großen Schiffe sind auch wieder da. Waren sie ja schon im letzten Jahr. Diesmal liegen drei hintereinander.

Ich bleibe nur sehr kurz in Üsküdar. Denn das Ziel war ja Böötchen fahren und nicht Üsküdar besuchen. Deshalb steige ich sofort auf die nächste Fähre und fahre zurück. Auf dem Heimweg kaufe ich mir ein Balık Dürüm am Wegesrand und nicht bei Balık Dürümcü Mehmet Usta wie früher. Dort ist die Schlange mittlerweile zu jeder Tageszeit so lang, dass ich keine Lust mehr habe mich anzustellen. Mein Balık Dürüm vom Wegesrand ist auch ausgesprochen lecker. Für das Sofa in der Ferienwohnung nehme ich mir unterwegs noch ein Limonlu Haşhaşlı Kek (Mohn-Zitronenkuchen) mit. Sehr gute Idee. Das war ein schön vertrödelter Tag und ich falle zufrieden ins Bett.

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